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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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-Jungs, schnappt sie euch!«, befahl Locke, doch außer Christian war keiner mehr da, der ihm hätte gehorchen können.
    »Was geht hier vor?«, fragte er.
    »J.Lo … also, dieser Boov hier«, sagte ich. »Er ist in Ordnung, die anderen Boov hassen ihn. Er ist so was wie … ein Boov-Verbrecher.«
    Nicht unbedingt die beste Beschreibung, ich weiß, aber versetzt euch in meine Lage.
    »Er versteckt sich vor den anderen Boov?«, fragte Christian.
    »Ja!«, sagte J.Lo. »Ja! Und sie kommen gleichs! Sie haben unser Auto gefunden und ich bin wie ein Superstar zu gefahren, aber trotzdem kommen sie gleichs!«
    »Ist das so?«, fragte Locke. »Dann fesseln wir ihn und lassen ihn hier liegen. Die Boov hauen schon wieder ab, wenn sie ihn haben.«
    »Untersteh dich …« Es ging fast mit mir durch, doch dann riss ich mich zusammen. »Lasst uns laufen«, sagte ich und sah Christian an. »Ich sorge dafür, dass sie euch nicht finden.«
    »Uns?
Uns?
«, sagte Locke. Sein Gesicht war so rot wie ein Pickel vorm Platzen. »Du gehst lieber mit einem BliepBoov, als bei deinen eigenen Leuten zu bleiben?«
    »Tja, wenn du mich so fragst, fühle ich mich richtig willkommen …«
    »Verräterin! Er hat deine Mom entführt und trotzdem bist du eine Verräterin!«
    J.Lo duckte sich hinter mich. Ich glaubte, von oben Geräusche zu hören. Stimmen – die nichts Menschliches an sich hatten.
    Ich packte J.Lo am Arm. In dem Moment dachte ich mir nichts dabei und merkte erst viel später, dass ich ihn damals zum ersten Mal freiwillig berührte. Ohne ihn zu schlagen, meine ich.
    »Komm«, sagte ich und zog ihn in die Richtung, aus der er gekommen war.
    Locke kreischte eine wahre Latte von Schimpfwörtern.
    »Nein«, sagte J.Lo. »Den Weg können wir nicht zunehmen. Die Wachposten sind mir gefolgt.«
    »Wenn wir woanders langgehen, kommen sie her und finden die Jungen«, sagte ich. »Wo steht das Auto?«
    »Versteckt hinters vielen Vögeln in Toastern.«
    »Im Vogelhundkarussell«, erklärte Christian, der plötzlich zu uns stieß. »Ich zeige euch eine Abkürzung nach oben. Kommt mit.«
    Ich lächelte und er lächelte verhalten zurück. Wir gingen zur Leiter und stiegen langsam hoch. Mit Leitern hatte J.Lo es nicht so.
    »Ich habe einen Brummer auf dem Rücken«, erzählte ich ihm.
    »Einen was jetzts?«
    Dann sah er, was ich meinte.
    »Oh, ja. Ein Schnurrer. Eine Jagddrohne. Die ist von mir.«
    »Was? Willst du mich umbringen?«
    »Umbringen? Oh nein, sei nicht alberich. Der ist nicht von der zwängenden Sorte. Er hat mir nur gesagt, wo du bist.«
    »Wie ein Peilsender«, sagte Christian leise.
    »Genau, ein Verpeilding.«
    Ich war sauer und beschämt. J.Lo hatte mir nicht vertraut, doch ich hatte mich auch nicht vertrauenswürdig verhalten. Ich sagte nichts mehr, bis wir an der ersten Sprosse angelangt waren und einen Gang betraten.
    »Die zweite links«, sagte Christian. »Dann rechts abbiegen und die erste Leiter hoch, die ihr seht.«
    »Warum kommt ihr nicht mit?«, fragte ich. »Du und Alberto. Dann könnt ihr eure Eltern suchen.«
    Als Christian mich ansah, konnte ich nicht erraten, was er dachte. Er biss sich auf die Lippe und wandte den Blick ab. Dann sah er mir wieder in die Augen.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Das geht nicht. Wegen der Männer-Offensive und so.«
    Dafür hatte ich Verständnis. Wenn Christian sie allein ließe, würde es keine Woche dauern, bis Locke sich von den Jungen von vorne bis hinten bedienen ließ.
    »Aber …«, sagte Christian, »vielleicht können wir euch noch helfen. Und wenn ihr in Arizona eine Marta Gonzales trefft … sagt ihr, dass es Christian gut geht. Und Alberto auch; sie kennt seinen Vater.«
    Nachdem ich es versprochen hatte, liefen wir rasch weiter, ohne uns bedankt zu haben.
    Ich sauste durch die Gänge und zog J.Lo hinter mir her. Rennen konnten Boov auch nicht sonderlich gut, obwohl sie doch so viele Beine hatten. Als ich an der zweiten Kreuzung Stimmen hörte, schaltete ich sofort die Taschenlampe aus. Zu spät.
    »Sie haben uns zu gesehen!«, sagte J.Lo.
    Der Gang war lang und am anderen Ende stand die Boov-Streife. Die Leiter hing in der Mitte.
    »Renn, so schnell du kannst«, sagte ich, und wir schossen drauflos, immer näher an die Boov. Sie waren zu viert und hatten die Leiter auch gesehen. Unsere einzige Chance bestand darin, dass sie auch nicht schneller waren als J.Lo.
    »Ich fasse … es nicht«, keuchte ich und riss an seinem Handgelenk, »dass wir … von euch

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