Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
Vom Netzwerk:
mich nennen, wie du willst, Dummbein.«
    »Einverstanden.«
    J.Lo gesellte sich zu uns und stupste den Häuptling am Ellbogen an.
    »Hey, Knirps«, sagte der Häuptling. J.Lo reichte ihm eine kleine weiße Karte, die er mit meiner Hilfe geschrieben hatte. So wie die MOPS aus Roswell ihn jedes Mal angesehen hatten, wenn er nur den Mund aufgemacht hatte, hatten wir beschlossen, mit dem Häuptling kein Risiko einzugehen.
    »Ich heiße JayJay«, las der Häuptling mit monotoner Stimme vor. »Ich bin zehn Jahre alt. Ich habe ein Schweigegelübde abgelegt und trage dieses Kostüm als Zeichen der Solidarität mit unseren Boovischen Verwandten im Kampf gegen die bösen Gorg.«
    Der Häuptling gab ihm die Karte zurück. »Damit habe ich kein Problem«, sagte er. »Teufel noch mal, ich habe in den Sechzigern eine Zeit lang einen weißen Federschmuck getragen.«
    Ich öffnete Slushious’ Motorhaube, vorsichtig, damit die Räder nicht abfielen, und der Häuptling schloss und verriegelte die Tore.
    »Und ein Boov soll den für euch frisiert haben?«, fragte er mit Blick auf unseren Wagen.
    »Ja, in Pennsylvania.«
    »Und einen Schaden hat er auch.«
    »Richtig. Er schwebt noch, aber er fährt nicht mehr.«
    »Und gestern, als ihr ihn mir andrehen wolltet, war er auch schon hinüber?«
    »Äh … ja, klar.«
    »Hrm.«
    Während er die Schläuche und die rausgeflogenen Dichtungen untersuchte, hoffte ich inständig, dass er nichts Gefährliches tat, denn J.Lo war plötzlich nirgends mehr zu sehen. Wahrscheinlich nutzte er die Gelegenheit, sich die Teleklonzelle genauer anzusehen.
    »Hier liegt der Hase im Pfeffer«, sagte der Häuptling und zeigte auf das Gehäuse des Snarkschen Variablen Verteilers. »Deshalb fährt er nicht mehr.«
    Ich musste blinzeln. Das war tatsächlich der Grund, warum Slushious nicht mehr fuhr, doch woher wusste er das? Gut, in der Mitte des Motors klaffte ein großes Loch und man musste kein Experte für Raketengeschosse sein, um zu sehen, dass Slushious etwas fehlte.
    »Hey, Sie sind gut«, sagte ich. »Wir mussten das Teil wegwerfen, weil es zu oft explodiert ist. Wie sind Sie darauf gekommen?«
    »Ich könnte es dir verraten«, antwortete der Häuptling. »Aber dann müsste ich wieder schreien.«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Verstehe ich nicht«, sagte ich.
    »Ach nee.«
    Ich hatte vermutet, dass Lincoln bei J.Lo war, doch plötzlich war er bei uns und bellte wie verrückt. Der Häuptling hatte sich in den Motor vertieft, aber jetzt warf er einen Blick über die Schulter.
    »Was ist los, Lincoln?«, fragte er und spuckte aus. »Er ist eigentlich kein großer Kläffer.«
    »Häuptling«, sagte ich mit dünnem Stimmchen.
    Über Roswell summten Gorg-Raketenrucksackträger wie Fliegen über einem Picknick. Einer von ihnen hatte sich aus der Masse gelöst und steuerte den Schrottplatz an.
    Als Häuptling Schreiender Bär ihn sah, raste er zum Haus.
    »Ich muss die Zelle verstecken«, sagte er. »Versteck dich unterm Auto.«
    »Häuptling!«
    Er blieb schliddernd stehen und drehte sich zu mir um.
    »Sie jagen Katzen«, hauchte ich.
    Im nächsten Augenblick rannte er zurück. Sau wollte unbedingt im Auto bleiben, weil Lincoln in der Nähe war, und ich musste sie mit der Fußmatte an den Krallen herauszerren. Der Häuptling hob sie hoch und lief fort.
    »Unters Auto!«
    Das musste er mir kein drittes Mal sagen. Ich fiel auf alle viere und kroch unter Slushious, wo ich beinahe am Staub erstickte.
    Es war sehr still. Ich merkte erst, dass die Vögel gezwitschert hatten, als sie ruckartig damit aufhörten.
    Ich weiß nicht, wie ich es mir unter dem schwebenden Slushious vorgestellt hatte. Wahrscheinlich gar nicht. Doch es war richtig kalt, wie vor einer offenen Kühlschranktür.
    Irgendwo in meinem Rücken hörte ich, wie ein Gorg mit einem Raketenrucksack auf dem Hof landete.
    Ich hielt die Luft an und versuchte zu verdrängen, wie sehr der Staub von New Mexico in meiner Lunge kratzte. Dann war es plötzlich strahlend hell. Slushious wurde über mir weggeschoben und ich blinzelte in das hässlichste Gesicht im ganzen Universum.
    J.Lo ist anderer Meinung. Er findet, der Titel des Allerhässlichsten müsste an die Goozer aus dem Krebsnebel gehen, die anscheinend nichts als Kohlekleckse sind. Aber ich finde, im richtigen Licht kann ein Kohleklecks ganz nett aussehen. Der Gorg, der über mir aufragte, sah aus wie eine halbe Tonne Wut in kurzer Radlerhose.
    Er war mattolivgrün mit blutroten Flecken um Kopf und

Weitere Kostenlose Bücher