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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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ich J.Lo von der Begegnung mit den Boov am Vortag und der Vorliebe der Gorg für Katzen. J.Lo japste erschrocken und schlug die Hände vor den Mund, doch dann sah er mich nachdenklich an.
    »Ich habe noch nie gehört, dass die Gorg Tiere zu mögen, die nicht riesengroß und gefährvoll mit Zähnen oder starken Tretfüßen wären oder sich BAM ! mit ihrem schweren Hintern auf einen zu setzen.«
    »Vielleicht mögen sie Katzen als Snacks für zwischendurch. Oder sie finden sie süß, was weiß ich.«
    »Vielleichts. Es wird viel geredet, dass die Gorg beim Essen wählerisch sind.«
    Als wir zu Ende gefrühstückt hatten, glaubte ich, Vicki gut genug zu kennen. Ich sagte ihr, ich müsse meine Katze füttern, mit ihr spielen und ihr Klo putzen, weil ich die Verantwortung für mein Haustier hätte und ein gutes Frauchen sein wolle.
    Wenn Vicki noch mehr gelächelt hätte, wäre ihr der Kopf abgefallen. Sie sagte, was für liebe Kinder wir doch seien, und versprach, gleich loszugehen, wenn sie sich angezogen und gekämmt habe. Ich muss zugeben, das Lob tat mir genauso gut wie das Frühstück. Ich war schon lange für niemanden mehr das brave Kind gewesen.
    Ich folgte ihr ins Badezimmer.
    »Super«, sagte ich. »Danach gehen wir zu Schreiender Bär, weil ich es ihm versprochen habe, und versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen …«
    Vickis heitere Miene bewölkte sich und wurde finster. Ihre Augenbrauen schwangen sich auf wie Geier.
    »Nachdem wir nach eurer Katze gesehen haben«, wetterte sie, »nehme ich euch mit zu einer Stadtführung durch das historische Roswell. Als Erstes sehen wir uns das
alte Gerichtsgebäude
an.«
    Kursivschrift hat auch ihre Grenzen, deshalb sage ich euch, dass sie »altes Gerichtsgebäude« betonte, als könnte einem nichts mehr Angst machen als das.
    »Komm, J… JayJay«, sagte ich. Beinahe hätte ich das mit seinem Namen zum hundertsten Mal nicht hinbekommen.
    »Ihr kommt jetzt sofort wieder zurück … bleibt hier!«, brüllte Vicki. »Ich habe noch keine Schuhe an.«
    Sie verfolgte uns bis zum Treppenabsatz.
    »Und was ist mit eurem Versprechen, mit Andromeda und mir die Stadt zu besichtigen?«
    »Was reden Sie da bloß?«, sagte ich auf dem Weg nach unten. »Wir haben nichts dergleichen versprochen.«
    »Wartet«, schrie Vicki. »Ihr müsst … wartet … ich …«
    Vicki drehte sich auf dem Absatz um und stürmte in ihre Wohnung zurück. Ich sah ihr zu.
    »Wow. Was ist der denn in den Hintern gekrochen?«
    J.Lo sah in ihre Richtung.
    »Könnte allens sein, bei der Größe.«
    Wir gingen in der Backofenluft ein paar Häuserblöcke weit.
    »Also, ich glaube«, sagte ich, »dass Mrs Lightbody einen an der Waffel hat.«
    »Ich mag Waffeln.«
    »Quatsch. Ich meine, sie ist verrückt.«
    »Ah. Ja. Das dachte ich auch, als sie mich mit Nudelnpasta zu füttern wollte. Weißt du was, sie hat Tomatensoße drüber gekippt. Das kann doch nicht richtig sein.«
    Als ich im Augenwinkel eine Riesenbirne sah, erkannte ich darin Vicki Lightbody in einer grünen Bluse und passender Steghose, die beim Gehen ein schwirrendes Geräusch machte.
    »Oh, Mist, sie kommt. Lauf schneller.«
    Mittlerweile hatte sie Schuhe an und eine Windeltasche über die Schulter geworfen. Auf dem anderen Arm wiegte sie Andromeda, die einen Legolas-Strampler und Sieben-Zwerge-Stiefelchen trug. Das sah total verkehrt aus – zwei Elfenarten zu mischen, meine ich. Jetzt
wusste
ich, dass Vicki wahnsinnig war.
    »Wartet auf uns!«, rief sie mit süßlicher Stimme. »Unsere erste Station liegt an einem magnetischen Konvergenzpunkt, wo sich zwei Kraftlinien unter einem Arby-Restaurant treffen. Dort macht das Volk der Argathaner …«
    »Wir gehen zum Auto«, sagte ich. »Wir wollen schließlich zu meiner Katze, oder haben Sie das vergessen? Eben waren Sie noch damit einverstanden.«
    »Ich kann die Kaltschaumkugel nicht abwerfen«, flüsterte J.Lo. »Für Babys ist das nicht gedacht.«
    »Macht nichts.«
    Vicki folgte uns in die Waschanlage und laberte die ganze Zeit etwas, Hunde seien bessere Haustiere als Katzen und sie habe als kleines Kind immer auf ihre Eltern gehört und man solle Ginger Ale anstelle von kaltem Wasser nehmen, wenn man Wackelpudding mache, weil das dem Ganzen das gewisse Extra gebe, und ob wir der Meinung seien, sie hätten in die vierte Staffel von
Babylon 5
viel zu viel hineingepackt. Sie finde das nicht.
    Ich habe früher in der Stadt gelebt und war es gewohnt, andere zu ignorieren, doch

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