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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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dann, wenn Kevin Frompky einem zwischen zwei Kursen alle Bücher aus der Hand schlägt und alle gucken und lachen, sodass man gar nicht anders kann und ihm ein blaues Auge verpassen muss.
    Oder so ähnlich.
    Nein, die Leute werden spätnachts auf einem leeren Highway entführt, oder nachts, wenn sie schlafen. Und dann werden sie zurückgebracht, bevor jemand etwas hätte merken können. Das weiß ich genau, ich habe es überprüft.
    So ist es damals mit Mom gelaufen. Eines Morgens stürmte sie mit wildem Blick in mein Zimmer. Ihr standen die Haare zu Berge und sie bat mich, mir ihren Nacken anzusehen.
    Ich blinzelte mir den Schlaf aus den Augen und starrte auf die betreffende Stelle. Ich wunderte mich kein bisschen über diese Bitte, weil es erst wenige Tage her war, dass sie mich geweckt hatte, weil Tom Jones im Frühstücksfernsehen auftrat oder weil »ein picobello Gutschein« für Achselpads in der Zeitung abgedruckt war.
    »Was soll ich mir angucken?«, fragte ich verschlafen.
    »Das Muttermal«, antwortete Mom. »Das
Muttermal

    Ich sah hin. Da war wirklich ein braunes, runzeliges Muttermal, in der Mitte ihres Nackens direkt auf der Wirbelsäule. Es sah aus wie eine heiße Käseblase auf einer Pizza.
    »Voll toll«, gähnte ich. »Ein gutes Muttermal.«
    »Du kapierst es nicht«, sagte Mom und drehte sich wieder um. Als sie mich so ansah, wurde ich augenblicklich wacher. »Das hat jemand da hingemacht! Letzte Nacht!«
    Ich zwinkerte schnell hintereinander.
    »Das waren Aliens!«
, schloss sie total aufgeregt.
    Jetzt war ich hellwach. Ich sah es mir näher an und legte einen Finger darauf.
    »Ich glaube nicht, dass man das anfassen darf«, sagte Mom und zuckte zurück. »Berühren verboten, das spüre ich ganz ganz deutlich.«

    Moms Stimme klang sonderbar, als sie das sagte. Irgendwie dumpf und ausdruckslos. »Okay, ’tschuldigung«, sagte ich. »Dann nicht. Aber … wieso Aliens?«
    Meine Mutter stand auf und tigerte durch mein Zimmer. Jetzt hörte sie sich wieder normal an, höchstens ein bisschen überdreht. Sie erzählte, sie hätten sie in der Nacht geweckt, zu zweit, und ihr eine Spritze in den Arm verpasst. Sie hat mir die Stelle gezeigt und da war auch wirklich ein roter Punkt in ihrer rechten Armbeuge. Sie wusste, dass sie sie aus dem Haus gebracht hatten, doch sie war kurz eingedöst und als sie aufwachte, war sie in einem großen flirrenden Raum gewesen, den sie noch nie gesehen hatte.
    »Moment«, sagte ich, »du bist eingedöst? Wie kann man bei so was einschlafen?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Mom und schüttelte den Kopf. »Ich hatte keine Angst, Schildkrötenbärchen, absolut nicht. Ich war bis oben vollgetankt mit innerer Ruhe.«
    Meiner Meinung nach hatte sie ganz andere Sachen getankt, aber das behielt ich für mich.
    Mom berichtete weiter, die Aliens, die plötzlich sehr zahlreich waren, hätten sie in ihr Raumschiff gebracht, wo sie Wäsche falten sollte. Dann hatten sie ihr nicht mit Worten, sondern mit komplizierten Gesten mitgeteilt, sie seien sehr beeindruckt von dem Geschick, mit dem sie die Wäsche faltete. Sie führten sie zu einem Tisch, auf dem zahlreiche glänzende Gummianzüge mit winzigen Ärmeln und zu vielen Hosenbeinen lagen. Mom hatte sich direkt an die Arbeit gemacht. Während sie die Anzüge faltete, bemerkte sie einen anderen Menschen, einen Latino, sagte sie, der am anderen Ende des Raums Gläser mit sauren Gurken öffnen musste. Sie hatte das Gefühl, dass sie etwas sagen sollte, »Hallo« zum Beispiel, doch sie musste so viel falten und dann tat es plötzlich im Nacken schrecklich weh und sie fiel in Ohnmacht. Als sie aufwachte, war es schon Morgen.
    »Sie haben es an meinen Nacken gemacht. Mit einer Art Muttermal-Pistole«, sagte Mom und nickte bestätigend.
    »Aber … wieso?«, fragte ich. »Warum sollte ein Volk von … von intelligenten Wesen durch die Galaxie reisen, um den Menschen Muttermale zu verpassen?«
    Mom sah mich leicht beleidigt an. »Das weiß
ich
doch nicht. Woher sollte
ich
das wissen? Aber gestern war es noch nicht da! Das musst du zugeben.«
    Ich sah mir das Muttermal an und versuchte mich zu erinnern. Aber wer merkt sich schon ein Muttermal?
    »Oh, Schildkrötenbärchen, du glaubst mir doch, oder?«
    Ich will euch verraten, was ich nicht gesagt habe. Ich habe nicht gesagt, dass sie einen Albtraum hatte. Ich habe nicht gesagt, dass sie überarbeitet war und zu viel Käse vorm Schlafengehen gegessen hatte. Ich habe ihr auch nicht zum

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