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Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition)

Titel: Happy Smekday: oder: Der Tag an dem ich die Welt retten musste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Rex
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antwortete ich und drückte die Fingerspitze hinein.
    Als Mom ruckartig aufstand, war ihr Gesicht verkniffen und angespannt.
    »Du sollst es nicht anfassen«, sagte sie ausdruckslos. »Es ist kein Spielzeug.«
    Ich war ein bisschen beleidigt. »Ich weiß, dass es kein Spielzeug ist. Wieso auch? Es ist eklig. Wer will schon ein ekliges Spielzeug? Jungs vielleicht, aber das hätte dann ja auch nichts mit mir zu tun …«
    »Lass es einfach in Ruhe«, fauchte Mom und ging in die Küche. In dem Moment, als sie von mir wegging, sah ich, wie das Muttermal leuchtete. Nur einen Moment. Es glühte hellrot wie eine Christbaumkugel.
    »Boah!«, rief ich ihr nach. »Warte!« Als ich in die Küche lief, drehte Mom sich zu mir um.
    »Reg dich nicht auf, Schatz«, sagte sie. »Ich bin nicht wirklich sauer, ich bin nur …«
    »Klappe!«, sagte ich. »Ich muss dir sagen, dass …«
    »Sag bloß nicht, ich soll die Klappe halten. Halt sie doch selbst.«
    »Mom …«
    »Dein Benehmen gefällt mir gar nicht. Du verhältst dich ausgesprochen sonder… bar. Oder heißt es sonderlich?«
    »Mom, du musst das Muttermal wegmachen lassen«, sagte ich.
    »Was? Warum?« Sie sah mich verwirrt an. »Was?«
    »Es ist größer geworden und hat seine Farbe geändert«, antwortete ich. »Muttermale, deren Form und Farbe sich verändern, sind eindeutig Anzeichen für Krebs.«
    Mom schüttelte heftig den Kopf. »Ich lasse keinen Quacksalber an mir rumschnippeln«, sagte sie.
    »Aber eben hat es
geleuchtet

    In der Küche war es plötzlich still geworden. Mom sah mich an, als wären mir Füße aus dem Kopf gewachsen.
    »Leuchtende Muttermale sind ganz klar Krebs«, sagte ich noch, obwohl ich eigentlich sicher war, dass es nicht stimmte. Aber ich will immer das letzte Wort haben.
    Mom zögerte. Dann schob sie die Hand an ihrer Wirbelsäule entlang nach oben und betastete vorsichtig das Muttermal. Was sie dort vorfand, gefiel ihr nicht, denn sie warf den Kopf in den Nacken und schüttelte wieder so heftig den Kopf wie ein Schwimmer mit Wasser im Ohr. Oder als wollte sie sich einen Gedanken aus dem Kopf schütteln.
    »Ich bin hier die Erwachsene und du bist das Kind«, sagte sie schließlich und ging aus der Küche. So endeten unsere Streitigkeiten häufig. Aber diesmal nicht.
    »Wir können nicht einfach so tun, als wäre nichts«, sagte ich langsam und freundlich. »Wir müssen tapfer sein und zum Arzt gehen. Erinnerst du dich an Dr. Philips? Du dachtest, du müsstest Angst vor ihm haben, aber alles ist gut ge…«
    »Mein Gott, Gratuity, komm mir nicht so.« Mom scheuchte mich fort. »Das geht von allein wieder weg.«
    »Ach, ja«, schnaubte ich. »So wie immer, oder was? Ja, alles geht von allein weg und du musst über nichts nachdenken oder gar etwas unternehmen. Aber weißt du, warum es diesmal anders ist? Weil ich ausnahmsweise nichts dagegen tun kann!«
    »Oh, Gra… Schildkrötenbärchen, lass das …«
    »Du musst mithelfen, weil ich noch kein Arzt bin. Und ich kann dein Muttermal nicht einfach ohne dich irgendwo untersuchen lassen, also tu gefälligst, was ich sage!«
    Mom stand lange im Türrahmen und sah mich erst wütend an, dann irgendwie traurig, und dann wieder wütend.
    »Wir reden morgen früh darüber!«, sagte sie und knallte mir die Tür vor der Nase zu. Allerdings waren unsere Türen billig und dünn und man konnte sie ungefähr so gut zuknallen wie man einen Baseball treffen konnte.
    »Mom«, seufzte ich. »Mom, du bist …«
    Die Tür ging wieder auf und meine Mutter stürmte an mir vorbei ans andere Ende des Flurs.
    »Ich wusste, dass es dein Zimmer ist«, murmelte sie.
    Der Film mit dem Mann ohne Hemd war nicht mehr zu retten und wir gingen früh ins Bett. Doch ich hatte vorm Schlafengehen noch zwölf Gläser Wasser getrunken und wurde drei Stunden später wieder wach. Nach wenigen Minuten saß ich am Computer.
    Ich schaltete ihn ein, aber ich hatte vergessen, dass er zu den Computern gehörte, die einen mit einem lauten, vielstimmigen »Ahh« begrüßen.
    »Psst«, zischte ich und hielt die Lautsprecher zu. »Blödes Ding.«
    Ich warf vorsichtig einen Blick in den Flur. Kein Licht, nichts zu hören. Dann lehnte ich mich zurück, ging ins Netz und auf doc.com, eine Internet-Ärzte-Seite. Auf der Titelseite gab es eine große Story über Husten und ein Banner, das dafür warb, den Hausarzt zu fragen, ob Chubusil das Richtige für einen sei, und darunter endlich den Teil, wo ich die Symptome meiner Mutter eingeben konnte.

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