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Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt

Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt

Titel: Hard-boiled Wonderland und das Ende der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Haruki Murakami
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Aber auf welche Weise vertraut, darauf konnte ich mich beim besten Willen nicht besinnen. Ich zog ein T-Shirt aus der Schublade, hängte es über den Schädel und sah mir den Rest von Key Largo an. Endlich konnte ich mich ganz auf Lauren Bacall konzentrieren.
    Um elf Uhr verließ ich die Wohnung, lud im Supermarkt am Bahnhof an Lebensmitteln ein, was mir in die Finger kam, und kaufte dann beim Getränkehändler Rotwein, Mineralwasser und Orangensaft. In der Reinigung holte ich ein Sakko und zwei Laken ab, kaufte in der Schreibwarenhandlung einen Kugelschreiber, Umschläge und Briefpapier und im Haushaltswarengeschäft den feinsten Schleifstein, den sie hatten. Im Buchladen erstand ich zwei Zeitschriften, beim Elektrohändler Glühbirnen und Tonbandkassetten, und im Fotoladen kaufte ich einen Polaroidfilm. Dann ging ich noch zum Plattenladen und kaufte ein paar Schallplatten. Auf dem Rücksitz meines Kleinwagens drängten sich die Einkaufstüten. Die Kauflust ist mir wahrscheinlich angeboren. Emsig wie ein Eichhörnchen im November kaufe ich immer ganze Berge von Kleinkram, wenn ich in die Stadt gehe.
    Mein Auto habe ich ausschließlich zum Einkaufen gekauft. Einmal hatte ich so viel eingekauft, dass ich die Tüten nicht mehr tragen konnte, da kaufte ich den Wagen eben dazu. Ich war mit den Einkaufstüten im Arm zu dem Gebrauchtwagenhändler gegangen, der mir schon ein paar Mal ins Auge gefallen war. Da standen wirklich alle möglichen Arten von Autos. Ich mag Autos nicht besonders, kenne mich auch nicht aus und sagte deshalb einfach: »Geben Sie mir bitte eins, irgendeins, nur allzu groß darf es nicht sein.«
    Der Herr in mittleren Jahren, der mich bediente, zog einen Katalog heraus und zeigte mir dieses und jenes, aber ich wollte mir keinen Katalog ansehen und erklärte ihm, dass ich nichts weiter wolle als einen Wagen zum Einkaufen. Ich wolle nicht auf die Autobahn, wolle kein Mädchen spazieren fahren, wolle auch nicht mit der Familie auf Reisen. Ich brauchte keine Hochleistungsmaschine, keine Klimaanlage, kein Autostereo, kein Schiebedach, keine Superbereifung. Was ich wolle, sei ein wendiger, schadstoffarmer, leiser, zuverlässiger, funktionstüchtiger Kleinwagen. Wenn er dunkelblau sei, umso besser.
    Er empfahl mir einen kleinen, gelben japanischen Wagen. Die Farbe gefiel mir nicht besonders, aber er fuhr nicht schlecht und war wendig. Er sah nett aus, war, was meinem Geschmack entgegenkam, mit nichts Überflüssigem ausgestattet und, da es sich um ein Auslaufmodell handelte, billig.
    »Das ist ein Auto, mehr braucht man nicht!«, sagte der Herr in mittleren Jahren. »Der ganze Schnickschnack, ich sage Ihnen, die Leute sind alle verrückt.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte ich.
    Auf diese Weise bin ich zu meinem Einkaufsauto gekommen. Zu anderen Zwecken benutze ich es so gut wie nie.
    Nach meinen Einkäufen fuhr ich auf den Parkplatz eines nahen Restaurants, bestellte drinnen Bier, Garnelensalat und Zwiebelringe; ich aß allein und schweigend. Die Garnelen waren zu kalt und die Zwiebelringe lappig. Ich schaute mich um, sah aber niemanden, der die Kellnerin herangewunken und sich beschwert oder sein Geschirr auf dem Boden zertrümmert hätte, sodass auch ich nichts sagte und alles aufaß. Enttäuschungen kommen zustande, weil man Erwartungen hegt.
    Vom Fenster aus war die Stadtautobahn zu sehen. Es fuhren Autos in allen Farben und Formen vorbei. Ich sah sie mir an und dachte dabei noch einmal an den Alten, für den ich gestern gearbeitet hatte, und an seine dicke Enkelin. Doch wie wohlwollend ich es auch betrachtete, die beiden lebten in einer verrückten Welt, die mein Begriffsvermögen bei weitem überstieg. Der idiotische Aufzug, die riesige Höhle hinten in dem Wandschrank, die Schwärzlinge, das Tonwegnehmen, das alles war einfach verrückt. Und dann hatte man mir zum Abschied auch noch einen Schädel geschenkt.
    Die langweilige Pause, bis der Kaffee kam, nutzte ich dazu, mir in allen Einzelheiten das dicke Mädchen in Erinnerung zu rufen. Die viereckigen Ohrringe, das rosafarbene Kostüm, die Stöckelschuhe, die fleischigen Waden und den fleischigen Nacken, das Gesicht, all das. An diese Details konnte ich mich relativ gut erinnern, aber das Gesamtbild, das ich daraus zusammensetzte, geriet unerwartet verschwommen. Wahrscheinlich, weil ich in der letzten Zeit nicht mit einem dicken Mädchen geschlafen hatte. Deshalb konnte ich mich nicht auf den Körper einer dicken Frau besinnen.
    Ich hörte auf, mir das

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