Hard Man
Pearces Hund reagieren würde, nachdem sie Louis verloren hatte, wie sie sich freuen würde, einen neuen Köter im Haus zu haben. Es war toll, zu sehen, wie glücklich sie wieder war.
Als er am Abend zuvor bei Dad eingetroffen war, hatte May »Ooh!« und »Aah!« gemacht, als er den Hund aus der Tasche geholt hatte, und als sie erst einmal das fehlende Bein entdeckt hatte, hatte Flash Blicke mit Dad und Norrie gewechselt, und sie hatten alle gewusst, dass sie Mühe haben würden, ihr den Hund wieder zu entreißen, wenn er zurückgegeben werden musste.
»Wo hast du ihn her?«, fragte sie.
»Gefunden«, sagte er. »Ausgesetzt.«
»Och, was für ein Süüüüßer.«
Flash vermutete mal, dass sie nicht ihn damit meinte, und der Hund wusste ganz sicher, wen sie meinte, denn er fing an, auf seinen drei Beinen zu tanzen, mit dem Schwanz zu wedeln wie aufgezogen und ihr die Hände abzulecken, als wären sie mit Eiskrem überzogen.
Und seitdem war er ihr nicht mehr von der Seite gewichen.
Flash wandte den Blick vom Fenster ab und wählte die Nummer von Pearce.
»Hier ist Flash Baxter«, sagte Flash, als Pearce abnahm. »Hab heute Morgen ‘ne Nachricht von Wallace gekriegt. Er wollte wissen, wie’s deinem Hund geht.«
Pearces spontane Reaktion war Erleichterung. Alle Gedanken, Hilda könnte tot sein, waren nichts als wilde Spekulation.
Der kleine Scheißer war in Sicherheit. Wallace hatte ihn sich geklemmt.
Aber Pearce kannte Wallace nicht. Und Wallace kannte ihn nicht. »Was will Wallace denn mit Hilda?«, fragte er Flash.
»Jemand muss gesehen haben, wie du mit uns geredet hast«, sagte Flash. »Wallace wollte dir ‘nen Denkzettel verpassen.«
Viel wahrscheinlicher war, dass einer der Baxters Wallace gesagt hatte, Pearce würde ihnen helfen, in dem Glauben, das würde ihm Angst einjagen. Blöde Wichser!
Und dann schlugen Pearces Gedanken eine andere Richtung ein, als er sich an den kurzen Anblick von Baxters Hund erinnerte. Im Kofferraum, die Kehle von einer Seite bis zur anderen aufgeschlitzt. »Was hat der Wichser mit Hilda gemacht?«, fragte er Flash.
»Ich weiß nicht, wie ich’s sagen soll«, sagte Flash.
Pearce schwieg.
Nach einer Weile sagte Flash: »Er hat gesagt, der Hund sei gesunken wie ein Stein, als er ins Wasser fiel. Wahrscheinlich wegen dem Felsbrocken, den er mit in die Tasche gepackt hat.«
TRUE ROMANCE
Szene eins. Dafür entschied sich Norrie heute. Augen schließen. Oh ja. Und weit, weit öffnen, jawoll. Da war sie. So real wie nur irgend möglich.
Das Japsen vom Rücksitz her verriet Norrie, dass sein alter Freund seinen Spaß hatte. Gut so. Sein einziger Wunsch war, dass Jacob glücklich war. Genau, nur darum ging es. Um nichts anderes. Nee, auf keinen Fall. Das war alles. Das war es wert, dass Norrie sich freigenommen hatte. Wenn Jacob glücklich war, war Norrie auch glücklich. Das Leben war so einfach. Na ja, sollte es ja auch sein, Komplikationen mussten nicht sein, hm?
Norrie war zwei Jahre jünger als Jacob. Jüngere Männer sollten ja eigentlich im Vorteil sein, aber wenn man sich den schlappen Zustand von Norries Eumelchen anschaute, wäre man nie auf den Gedanken gekommen.
Norrie dachte zu viel. Sexkram und Denken passten nicht zusammen. Er würde es garantiert nicht genießen können, nach allem, was er in letzter Zeit durchgemacht hatte. Das hier war für Jacob, nicht für ihn selber. Ihm schwirrte der Kopf- brmml -, er wusste nicht, wovon, aber es wollte nicht runterkommen. Das war so, seit… ach Mann. Wenn er auch seinen Spaß haben wollte wie Jacob, musste er sich konzentrieren. Mitmachen. Hier sein in seinem warmen Auto, nicht an irgendeinem kalten, düsteren Ort in seinem Kopf. Das Leben war noch nie so schwer gewesen. Auf jeden Fall hatte er noch nie eine so schwere Entscheidung zu treffen gehabt. Und er fragte sich immer noch, ob er sich richtig entschieden hatte.
Ja, jawoll, jippieh! Da gab’s nichts zu rütteln. Es musste die richtige Entscheidung gewesen sein. Andalusien war eine tolle Idee gewesen, aber Norrie konnte Jacob nicht gehen lassen. Nichts zu machen, Boss. Wallace loswerden und in Edinburgh bleiben war eine viel bessere Idee. Oder? Auch wenn …
Na schön, diese Augenblicke von Selbst… Selbstzweifel waren nur natürlich. Na klar. Man konnte nicht das wissen, was er jetzt wusste, und einfach so weitermachen, auch wenn es so aussah. Auf keinen Fall. Es war erledigt. Vorbei. Abgeschlossen. Be.. .endet. Hatte keinen Sinn, sich deswegen
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