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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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man einen Hund besaß. Die ganzen Spaziergänge zwangen einen zum Nachdenken, und nachdenken war echt ätzend.
    Introspektion war etwas für Weicheier und Knackis. Es war Zeit, den Hund zu holen, heimzugehen und sich irgend’nen bescheuerten Scheiß in der Glotze anzuschauen. Oder die Bücher aus der Bibliothek zu lesen. Er hatte sich ein paar amerikanische Krimis mitgenommen, auf deren Geschmack er im Knast gekommen war. Alles, um die Zeit herumzubringen. Alles, um die Vergangenheit zu vergessen. Hol jetzt einfach den Scheißköter. Okay. Wo war der kleine Scheißer?
    Er war abgehauen, als die Kreuzung aus Bullterrier und Dänischer Dogge aufgekreuzt war. Das letzte Mal, als Pearce ihn gesehen hatte, wuselte er gerade links zwischen ein paar Felsen herum. Spielte wahrscheinlich mit toten Krabben (er warf sie gern in die Luft, rannte dann hinter ihnen her, packte sie und schüttelte, bis die Fetzen flogen). Bildete sich ein, er sei eine gewaltige Killermaschine. Oder vielleicht jagte er auch Gespenster im Nebel. Pearce war zu weit weg gewesen, um es genau zu erkennen.
    Die Küstenlinie des Fife war verschwunden. Die Insel, Inchdingsbums, war weg. Pearce schaute sich um. Von der Stadt war nur noch ein orangefarbenes Glühen im Nebel übrig geblieben. »Hilda?«, sagte er.
    Vielleicht konnte Pearce heute Nacht ein bisschen schlafen. Es war so kühl, dass er eventuell sogar die Steppdecke aus dem Schrank holen musste. Ah, unter etwas zu schlafen, das auf ihm lastete. Und damit meinte er keinen anderen Körper. Oder böse Gedanken.
     
    Der Vogel stand am Uferrand. Schwarz-weiß, ein grotesk praller kleiner Körper, komplett mit Bierwampe. Sah aus wie ein kleiner Pinguin. Er bewegte sich nicht. Einen Moment lang dachte Pearce, jemand hätte eine Statue in den Sand gestellt. Aber als Pearce näher kam, zuckte der Vogel ganz leicht mit dem Kopf. Er war darauf gefasst, dass er gleich mit den Flügeln schlagen und abheben würde. Doch er blieb sitzen wie stecken geblieben. Hätte er in die andere Richtung geschaut, hätte er nach Fischen Ausschau halten können, aber er blickte zu der menschenleeren Promenade. Nach der Haltestelle, wo es nichts anderes zu erwischen gab als einen Bus. Und überhaupt war die Haltestelle in Nebel gehüllt, und wenn man nicht wusste, dass sie da war, hätte man sie nicht vermutet. Heute Abend hätte selbst ein Adler einen Scheißdreck gesehen.
    Er ging hin bis zu dem Vogel, der einen Seitenblick auf ihn warf und ihn dann ignorierte. Er bückte sich, immer noch in der Erwartung, er Würde wegfliegen, und hob ihn hoch. Das Vieh stieß ein halbherziges Quaken aus, flatterte ein paarmal mit den Flügeln, strampelte mit den Beinen. Dann spielte es wieder toter Mann.
    Es war demnach nicht im Sand stecken geblieben. War nicht unter dem Gewicht seines eigenen Schmerbauchs eingesunken. Hatte die Fersen nicht eingegraben. War nicht von einem sadistischen Hundebesitzer in den Boden gerammt worden.
    Elf Uhr, dunkel, das meiste Mondlicht vom Nebel verfinstert. Im Licht seines Handys vergewisserte er sich, dass der Vogel nicht verletzt wer. Seine Flügel sahen okay aus. Seine Beine schienen in Ordnung zu sein. Sah kerngesund aus, soweit er es beurteilen konnte. So, wie ein Vogel auszusehen hatte. Wieso saß er also hier wie so ein jämmerlicher Penner?
    Er setzte ihn wieder hin. Das Vieh glotzte stur in Richtung Promenade. Allem Anschein nach hatte es mit dem Leben abgeschlossen. War es vielleicht alt? Saß es hier, um auf das Ende zu warten, war es das? - Woran erkannte man, wie alt ein Vogel war? - War es müde? Ruhte es sich nur aus? Nee, von irgendwoher hätte es noch einen Rest an Energie nehmen können. War es verrückt? Gab es geisteskranke Vögel? Er ging in die Hocke und sprach den Vogel an. Stellte ihm die Fragen, die er sich selbst gerade gestellt hatte. Nach einer Weile wurde ihm klar, dass er, anstatt das arme Tier zu trösten, ihm wahrscheinlich eine Heidenangst einjagte. Und wenn es ohnehin schon selbstmordgefährdet war, dann war das vermutlich nicht gerade das Beste. Sollte er gehen, es einfach in Frieden lassen? Es wartete darauf, dass es von irgendetwas getötet wurde. Es fiel Vögeln wahrscheinlich schwer, sich selbst umzubringen. Konnten ja schlecht eine Flinte nehmen, sie sich in den ollen Schnabel schieben und abdrücken. Sollte er ihm helfen? Ihm den Hals umdrehen? Ihm den Schädel an ein paar großen Steinen zerschmettern? Wäre das richtig gewesen?
    Pearce wandte sich um und ließ

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