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Hard Man

Hard Man

Titel: Hard Man Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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Vorwürfe zu machen. Da war jetzt nichts mehr zu machen. Man konnte die Geschichte nicht umschreiben, oder? So hieß es doch, und er hatte nicht vor, sich da rumzustreiten. Die Zukunft, die konnte man allerdings schreiben, und darauf wollte er sich jetzt konzentrieren. Auf die Gegenwart auch, wenn er konnte - scheiß auf die Vergangenheit. Hoppla. Das hätte Jacob nicht gemocht. Fluchen war böse, schrecklich, abscheulich. Wieder Kohle für die Böse-Worte-Kasse. Okay, Boss.
    Der Plan von Flash hatte überall Löcher, viel zu riskant. Wenn Pearce rausfand, wer den Hund wirklich geklaut hatte, dann hatten sie echt Probleme. Manchmal fragte Norrie sich, ob er nicht einfach nur ein alter Spinner war. Überbesorgt. Vielleicht, möglicherweise, konnte sein. Aber jetzt hatte er angefangen, und da musste er’s auch durchziehen. Jacob musste beschützt werden. May natürlich auch, aber Jacob ging vor. Und das hieß, dass Norrie Wallace aus dem Weg haben wollte, um jeden Preis.
    Dieser Drecksack - hoppla! -, dieser böse Mensch hatte Jacob schon viel zu lange das Leben schwer gemacht. Und das würde so weitergehen, bis jemand dem ein Ende setzte. Jeder Tag, an dem Wallace nichts unternahm, war ein weiterer Tag, an dem Jacob leiden musste. Dagegen gab’s nur eins: tun, was getan werden musste. Und jetzt, wo Flash sich an die Umsetzung des nächsten Teils des Plans gemacht hatte, wusste Norrie, dass Jacob anfing, sich wieder total zu verkrampfen, sich über alles zu sorgen.
    Mann, er spürte schon, wie er selber zitterte, und das lag nicht an dem, was die Kleine grade mit seinem Eumelchen machte. Nein, das war jetzt eher langweilig als lustvoll, auch wenn er inzwischen so steif war wie eine versteinerte Hundewurst.
    Umschalten auf Szene zwei. Hmmm? Ach nee, die hier war die beste, wenn er sich bloß länger konzentrieren könnte.
    Manchmal konnte Norrie kaum glauben, was er gesehen hatte.
    Manchmal war das, was passiert war, in seinem Gedächtnis viel zu verrückt, um glaubhaft zu sein, und er warf sich vor, sich Sachen einzubilden. Aber dann traf es ihn mit voller Wucht, glas…klar wie ein Albtraum. Er wünschte, es könnte vage und wattig bleiben. Traumartig. Weiterhin irreal irgendwie. Das wäre was gewesen. Etwas, woran er sich festhalten konnte; er war gar nicht da; es musste jemand anders gewesen sein. Jau, jippieh, klar, Boss! Jemand anders. Nicht ich.
    Danach hatte Norrie sich hingesetzt und stundenlang geflennt, und er gehörte nicht zur Sorte Heulsusen. Diese Nacht war die schlimmste Nacht seines erbärmlichen alten Lebens gewesen, schlimmer als der Unfall, und im Augenblick fühlte er sich wirklich alt, obwohl er ja diese vollen zwei Jahre jünger war als Jacob und eigentlich keine Mühe haben sollte, seinen Specht hochzukriegen.
    Die Dinge hatten anders werden müssen. Bei dem ursprünglichen Plan würde Pearce nicht mitspielen. Pearce war schuld. Okay, nicht an dem Hund, aber der Hund hatte ja Pearce ins Spiel bringen sollen. Ihn bewegen sollen, ihnen zu helfen. Drecksack. Hoppla! Hatte seine zweite Chance schon bekommen. Fünfzig Pence in die Böse-Worte-Kasse, Jacob. Und die ganze Zeit über stand Jacob unter dem übelsten Druck.
    Schau mal, Norrie wusste, was Jacob seinen Kindern verschwiegen hatte. Jacob hatte ein schwaches Herz. Diesen Schlamassel konnte er nun wirklich nicht gebrauchen.
    Wie dem auch sei, das, was mit Rog passiert war, bot Jacob einen Ausweg. Die Möglichkeit, May und das Baby zu schützen, ohne das Land verlassen zu müssen. Das war wenigstens die Idee dahinter. Norrie hatte gedacht, es sei offensichtlich für die Polizei, dass Wallace der Täter war. Und wenn Wallace ordentlich ein paar Jahre lang hinter Gittern saß, konnte May nichts passieren. Und wer weiß, vielleicht hätte er sich ja beruhigt, bis er wieder rauskam. Aber das war ja Nebensache. Bis dahin hätte alles passieren können. Beschissene, blöde Bullenschweine. Noch ‘n Fünfziger. Nein, zwei Fünfziger. Hatten ums Verrecken nicht sehen wollen, was doch klar wie Kloßbrühe war. Kein Beweis, dass Wallace es war, hatten sie gesagt. Da war es nur gut, dass Flash auf die Option Lebensversicherung gesetzt hatte. Und damit kam Pearce ins Spiel. Wenn alles glattlief, würde Pearce Wallace ein für alle Mal ausschalten. Und wenn nicht, wenn Wallace Pearce kaltmachte, dann würde er eine ganze Weile sitzen, und darauf hatte Norrie es ja eigentlich von Anfang an abgesehen. Auf diese Weise war May in Sicherheit, und ihr Kleines

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