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Hard Rock Vampir

Hard Rock Vampir

Titel: Hard Rock Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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er? … mit spezieller Munition«, spielte ich den Advocatus Diaboli. »Hätten sie auf uns geschossen?«
    Ich bekam keine Antwort, denn es rumpelte draußen und der Wagen hüpfte bedenklich. Ich spitzte meine Ohren und wäre ich ein Mensch gewesen, hätte ich eine Gänsehaut gekriegt. Da ging etwas vor sich, das nicht gut klang, absolut nicht gut. Auch Eva hatte es vernommen, denn sie sprang auf, hielt sich mit einer Hand fest und rief: »Man schießt auf den Wagen!«
    Auch eine Antwort auf meine Frage, dachte ich sarkastisch, dann hielt ich Roggs fest, der sich um Haaresbreite den hübschen Schädel eingestoßen hätte, denn der Transporter hopste nun höher, als seinen Stoßdämpfern gut tat. Er stand. Dann wurden Türen aufgerissen und Kugeln pfiffen. Sie donnerten in den Stahl der Wände, die schussfest waren.
    An den Stangen über uns baumelten Ketten, an denen wir uns festhielten.
    Dann hatte ich die Nase voll.
    Ich trat mit einem Ruck die Tür ein und sie sprang aus den Angeln, heftig verbeult und verbogen.
    Lockheeds Soldaten kauerten hinter dem Transporter und ballerten ihre Magazine leer. Aus der Dunkelheit flogen Kugeln und dann eine Handgranate. Sie kullerte bis vor den Ford, ich zog rechtzeitig die Tür wieder zu und der Wagen zuckte erschüttert, als die Explosion kam.
    Ich rief: »Raus hier!«
    Wir sprangen in die Dunkelheit.
    Kugeln pfiffen um uns herum.
    Major Lockheed kam uns entgegen. Zwei seiner Männer lagen in ihrem Blut, einer stöhnte herzergreifend, der andere schien tot zu sein. Ihre zwei Kameraden hatten sich hinter der Vorderschnauze des Transporters versteckt und versuchten offensichtlich, in der Dunkelheit zu erkennen, wer uns angriff.
    Ich riss Lockheed an mich und sprang mit einem Satz über den Ford, genau richtig, denn eine Kugel riss Lockheed das rechte Ohr weg. Er schrie vor Schmerzen und wand sich in meinem eisernen Griff. Eva zischte wie ein Blitz zu uns, und Roggs rannte, so schnell ihn seine Beine trugen, in die Dunkelheit, wo er sich zweifellos versteckte, um sich zu verwandeln. Ich hörte sein Röcheln, Stöhnen, sein Grunzen, das Knacken seiner Knochen und das Reißen seines Fleisches.
    Als Werwolf war er schnell und gegen normale Kugeln weitgehend gefeit, als Mensch war er eine Zielscheibe, mehr nicht.
    »Was geht hier vor?«, zischte Eva und starrte ihren Ziehvater an.
    Lockheeds Lippen bebten.
    »Weg!«, brüllte einer der Soldaten und ich begriff, warum.
    Eine Handgranate kullerte unter den Transporter. Ich schnappte mir den Major, Eva sich die beiden Soldaten und wir sausten davon.
    Hinter uns bäumte sich der Ford auf, es gab einen grellen Blitz, eine donnernde Explosion, und die folgende Druckwelle fegte Büsche um. Sie hatten den Gefangenentransporter gesprengt.
    »Hinter wem sind die her? Hinter dir oder hinter uns?«, fragte Eva, als wir an einem Baum verhielten. Lockheed rutschte mir aus dem Arm und saß auf dem Hintern. Er rappelte sich auf. Blut lief über seinen Hals, Blut, das wilde Lust in mir entfachte. Ich konnte nicht anders. Wenn ich diesem süßen warmen Saft zu nahe komme, zünden meine Synapsen wie Handgranatenexplosionen. Ich gierte und hätte dem Major am liebsten das Blut abgeleckt, und mich an diese wunderbare Stelle am Hals festgebissen. War ich einmal dabei, war es kaum möglich, aufzuhören. Dazu gehörte eine Kraft, die man nur hatte, wenn man beschloss, sein Opfer mit in die Welt der Vampire zu nehmen. Wie ich schon mal sagte, hatte ich das noch nie getan.
    Eva schien es ähnlich zu ergehen, denn ihre Augen verfärbten sich und glühten rot. Ihre Zähne schoben sich aus dem Kiefer, ansonsten war sie noch unverändert.
    Major Lockheed stolperte von uns weg. Er hob beide Hände. »Nicht jetzt, Kinder, nicht jetzt!«
    »Wer jagt uns?«, stieß ich hervor, während sich hinter uns Schemen am Transporter zu schaffen machten. Jemand hatte einen Handfeuerlöscher dabei, denn es zischte und rauchte.
    Stimmen debattierten, und man schien zu begreifen, dass wir abgehauen waren.
    Der Spaß war noch nicht zu Ende.
    Im Gegenteil ging es erst richtig los.
    Roggs brach aus den Büschen, während hinter ihm dramatisch das HOLLYWOOD-Logo hochragte. Wie passend …
    Er warf sich brüllend und geifernd auf die Männer, die uns angegriffen hatten und ich beschloss, meinem Bruder im Geiste zu helfen. Ich nickte Eva zu und sie nickte zurück. Ich raste los und schoss wie eine Kugel auf zwei Beinen zwischen die Terrortypen. Ich fegte sie von den Beinen wie Kegel

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