Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hard Rock Vampir

Hard Rock Vampir

Titel: Hard Rock Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
und ich hörte sein rauschendes Blut. Ich war so animiert, dass mich Heißhunger befiel. Ich pulsierte vor Lust und Trieb und hätte dem Kerl am liebsten sofort die Kehle aufgerissen, seine Sehnen zerfetzt, ihn getrunken, bis er schlaff in meinen Armen lag und ich ihn in seine Scheiße zurücksinken lassen konnte.
    Ich wollte ficken und ich wollte töten.
    Ich wollte Rache für Joe und Rache für das, was mir angetan wurde und Rache für Roggs Wunde.
    Ich wollte …
    »Nicht jetzt«, hauchte Eva in mein Ohr. »Nicht jetzt. Draußen sind Leute aufmerksam geworden. Wir müssen uns um Roggs kümmern.«
    Roggs, der mit richtigem Namen Peter Roggins hieß, war noch immer in seiner Werwolfgestalt. Er benötigte weder den Vollmond, noch besondere magische Umstände, um sich zu verwandeln. Er konnte es, wenn er es wollte.
    Ich riss mich zusammen. Eva hatte recht. Es war unsinnig, noch mehr Unheil anzurichten. Der Verkäufer hatte vermutlich nichts gesehen, aber er würde eine Menge zu berichten haben.
    Ich verwandelte mich, was schwerfiel.
    »Warum bleibt er ein Werwolf?«, fragte ich.
    »Nur so wirkt seine Selbstheilung«, sagte Eva.
    »So können wir nicht mit ihm auf die Straße«, sagte ich. »Jedenfalls nicht ohne Halsband.«
    Einige Passanten drückten sich die Nasen platt. Waren sie etwa so scharf auf die neue Twilight -DVD? Warum kam niemand herein? Ein echter Werwolf, liebes Publikum! Trommelwirbel!
    Ich blickte weg, als Roggs morphte. Es klang grausig genug, man musste es nicht immer wieder sehen. Er stöhnte, denn er litt Schmerzen, dann war es vollbracht. Erstaunlicherweise war er nie nackt, nachdem er die menschliche Form wiedererlangt hatte.
    Magie?
    Vermutlich!
    Blut drang durch sein Hemd.
    »Ist es sehr schlimm?«, fragte Eva mit so sanfter Stimme, dass mich die Eifersucht stach. Warum fragte sie mich nicht? Weil meine Verletzungen geheilt waren. Punkt.
    »Der Invisiblo ist abgehauen«, ächzte Roggs und sah wieder sehr attraktiv aus. »Ich frage mich, warum? Vielleicht waren ihm drei Gegner zu viel?«
    »Kapiere ich sowieso nicht«, sagte ich. »Ich hatte schon mal das Vergnügen und habe ihm den Bauch aufgeschlitzt und seine Gedärme rausgeschnitten. Wer so etwas überlebt, darf sich unverletzbar nennen.«
    »Was seine Flucht noch weniger begründet«, sagte Roggs.
    Hinter der Theke jammerte der Verkäufer. Ich blickte zu ihm hinunter und sagte mit milder Stimme: »Stehen Sie auf, Mann. Draußen sammeln sich Ihre Kunden. Die wollen wissen, ob Sie auch Pornos verleihen. Schmuddelecke, Sie verstehen?«
    »Hauen wir ab«, sagte Roggs, drückte sich die Handfläche vor die Brust, verzog das Gesicht, dann machten wir, dass wir davon kamen.

6

    »Wisst ihr, was ein Maradok ist?«, fragte ich.
    »Ein was?«
    »He?«
    »Okay!« Mehr wollte ich nicht wissen.
    Dann erzählte ich vom kopflosen Joe, von meinem Kampf gegen den Unsichtbaren, von meiner Flucht, von Darth Vaders Gummibärensaftschwert, von den drei Männern im Anzug und von Horatio. Dann fragte ich: »Und was wolltet ihr mir berichten?«
    Wir waren auf den Mount Lee geklettert und saßen auf dem ersten O des Hollywoodzeichens, das endlich wieder vollständig war, dank meines alten Kumpels Alice Cooper. Die Bewegungsmelder und Infrarotsensoren hatten uns nicht registriert, da wir alle Register der Geschwindigkeit gezogen hatten. Hier waren wir sicher und Horatio musste sich schon einiges einfallen lassen, um uns hier oben zu töten.
    Der kalifornische Wind wehte durch unsere Haare und trug die Brise vom Meer herüber. Hier, 40 Fuß über dem Erdboden, fühlte ich mich frei und hätte mich am liebsten in einen Raben verwandelt.
    Im Gegensatz zu Edward Cullen und seiner Familie fühlte ich mich absolut nicht als Monster und hatte noch immer Cojones. Trübes Selbstmitleid und weinerliches Jammern über meine Existenz lagen mir nicht. Eva war meine Bella Swan, die ich knutschen und ficken konnte, soviel ich wollte – falls sie nichts dagegen hatte. Außerdem sah sie besser aus. Erwachsener. Mehr Sex. Yepp! Der Kampf hatte Energien in mir freigesetzt und die Freude, dem Unsichtbaren entronnen zu sein, versetzte mich in Hochstimmung. Es lebe das Zwielicht! Ich nahm Eva in den Arm und küsste ihren Hals, während Roggs vor sich hinstarrte. Seine Wunde war fast verheilt. Er hatte eine Behandlung abgelehnt und gemeint, das würde sich geben, was sich bewahrheitete.
    Eva machte sich von mir frei. Nun sahen sie mich an und ich nickte aufmunternd. »Also?«
    »Wo

Weitere Kostenlose Bücher