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Hard Rock Vampir

Hard Rock Vampir

Titel: Hard Rock Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Starb zu früh. Viel zu früh. Verdammt, konnte nicht mal jemand so lange leben, bis er sein Geheimnis verraten hatte?
    Ich stand auf und drehte mich weg.
    Es stank nach Öl, Benzin und gelöschtem Feuer.
    Und es stank nach Verschwörung.
    Der Major hatte uns noch mehr sagen wollen, hatte uns instruieren wollen, doch nun waren wir kaum klüger. Ich grunzte und spuckte aus.

9

    Donald Rumsfeld hatte die Bibel gelesen.
    Sonst würde er nicht handeln wie einst König Herodes, der alle Jungen seines Reiches töten ließ, um den Erwarteten zu töten. Er hatte seine Truppe ausgeschickt, die jeden Menschen umbrachte, der über magische Kräfte verfügte.
    Es mag irrwitzig klingen, wenn ich über Magie spreche und darüber, dass man sie überall findet. Doch sie ist nicht selten.
    Man findet sie überall und zumeist wird sie verleugnet.
    Magie kommt vom altgriechischen Wort »Blendwerk«. Es geht stets um die Beeinflussung von Ereignissen, Menschen und Gegenständen auf übernatürliche Weise. Der magisch Begabte benutzt Rituale oder Beschwörungen, heutzutage auch Meetings und Präsentationen. Ich muss nicht besonders betonen, dass es schwarze und weiße Magie gibt, das weiß jedes Kind. Ob es sich um einen Dämonenpakt handelt oder um Abhängigkeit von Institutionen, Dogmen und Glaubenssätzen der christlichen Kirche, stets ist Magie im Spiel. Jeder, der noch immer glaubt, eine Handvoll Gimpel hätten zwei Boeings in das World Trade-Center geflogen, unterliegt der Magie der Fünften Gewalt. Wer meint, auf Wolken zu schweben, unterliegt der Magie der Hinneigung und der Liebe. Wer mit seiner Musik andere in höchste Sphären katapultiert, ist ebenso ein Magier, wie es Steve Jobs war, der mit seinen Träumen die Welt veränderte.
    Magie ist abstufbar.
    Nur selten findet man die große, die allumfassende Magie, wie ich sie verkörpere, sozusagen Full Service inklusive Gestaltwandlung. Die meiste Magie wird im Stillen gewirkt, sie existiert in den Schwingungen der Lebewesen zueinander, im Schamanismus, im Tarot, im Neopaginismus oder bei jenen, die andere Bewusstseinsebenen beschreiten, die ihr Bewusstsein als gigantische Telefonzelle sehen, mit der sie Zutritt zu Dingen haben, die man nur im großen Buch der Magie findet.
    Doch Donald Rumsfeld ging es offensichtlich um die Magie des Anders-Seins. Um jene Menschen, die nicht waren, was sie vorgaben. Um Nekromanten, Vampire, Hexen, von Aliens Entführte, um Menschen, die in Trancezuständen für sie fremde Sprachen beherrschten, um Frauen und Männer, die parapsychologische Fähigkeiten besaßen.
    Das war schlüssig, sonst hätte er achtzig Prozent der Menschheit ausrotten müssen. Ich traute es ihm zwar zu, aber wir wollen schön auf dem Teppich bleiben, nicht wahr?
    Rumsfeld suchte die große Magie und vor allen Dingen suchte er mich.
    Warum, wusste ich nicht, aber ich würde es herausfinden. Ich musste es herausfinden, sonst war ich tot. Eva und Roggs sahen das genauso. Auch sie waren in Gefahr.
    Selbst wir hatten keine Ahnung, wie viele Vampire, Werwölfe oder andere mystische Wesen es außer uns noch gab, aber Eva und Roggs hatten herausgefunden, dass Zirkel existierten, in denen sich Menschen begegneten, die mehr zu wissen schienen. Man ist stets auf der Suche nach seinesgleichen und meine beiden Freunde hatten sie gefunden.
    »Was tun wir zuerst?«, fragte ich. »Wir sollten Rumsfeld einen Besuch abstatten. Es dürfte für uns kein Problem sein, aus dem Mann die wichtigsten Antworten rauszuquetschen.«
    »Das machen wir«, sagte Roggs.
    »Vorher nehme ich Kontakt mit ein paar Personen auf, die uns vielleicht helfen können«, sagte Eva.
    »Wie?«, fragte ich.
    »Schon mal was von Email gehört?«
    Ich zog ein Gesicht. Seitdem wir uns wiederbegegnet waren, war sie kühler und distanzierter zu mir. Sie hatte mir vor nur wenigen Monaten ihre Liebe versprochen, doch davon spürte ich nichts. Nahm sie mir wirklich übel, dass ich Christophers Plan nicht befolgt hatte? Es wurde Zeit, mit ihr ein paar Stunden alleine zu verbringen.
    Vielleicht sollte ich Roggs zum Einkaufen schicken.
    Ich konnte ihn auch vor den Fernseher setzen, wenn Dragon Ball lief, und mich gemeinsam mit Eva zum Mittagsschlaf verabschieden. Oder bevorzugte er Die Schlümpfe ?
    Sie hatten es sich in meinem Loft gemütlich gemacht und Roggs bewunderte das Beliani-Sofa und den Billardtisch. Einen so guten Geschmack hatte ich ihm überhaupt nicht zugetraut. Er klopfte sich sogar die Hose ab, bevor er sich

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