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Hard Rock Vampir

Hard Rock Vampir

Titel: Hard Rock Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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soll ich anfangen?«, fragte Eva. »Nach der Präsidentensache? Nachdem Christopher erschossen wurde? Oder später?«
    »Was glaubst du?«, fragte ich, und Lust und Laune verschwanden proportional zu Evas kühler Stimme. Hatte ich einen Vorwurf wahrgenommen? Machte sie mich für Christophers Tod verantwortlich?
    »Lassen wir die Obama-Sache für den Moment«, sagte Eva. »Du wirst wissen wollen, wieso wir dich im Studio fanden.«
    »Ja.«
    »Um es kurz zu machen: Die Unsichtbaren sind auch hinter uns her. Und nicht nur hinter uns, sondern hinter jedem Vampir, hinter jedem Werwolf, hinter jedem Wesen mit magischen Fähigkeiten.«
    Ich schnappte nach Luft. »Und alles das soll Horatio erledigen?«
    »Du immer mit deinem Horatio. Ich denke, du hast ihn getötet?« Erneut klang Eva ungehalten.
    »Na und? Was heißt das schon?«, schnappte ich.
    »Ich glaube nicht, dass wir es nur mit einem Invisiblo zu tun haben, sondern mit einer Gruppe.«
    »Unmöglich«, sagte ich. »Der kleine Mann versicherte mir glaubhaft, dass die Invisiblos keine magischen Wesen töten. Irgendein Ehrenkodex.« Die Sache mit der 1 zu 5000-Chance verschwieg ich. Das fand ich wirklich zu absurd. »Und sie schienen auf Horatio ziemlich sauer zu sein.«
    »Dann ist dein Horatio unsterblich, was ihn noch gefährlicher macht«, sagte Roggs düster.
    » Mein Horatio?« Ich lachte bitter. »Was willst du damit sagen?«
    Roggs starrte mich aus dunklen Augen an. Mit seinen wehenden Haaren und seinen Bartstoppeln wirkte er sehr männlich. Es würde mich nicht wundern, wenn Eva …
    »Du, mein lieber Darian, hast dich gegen Christopher gewandt.« Ich hatte es geahnt. Er musste die alte Sache loswerden. Sie bohrte in ihm, und bevor das nicht geklärt war, herrschte zwischen uns ein stiller Konflikt. »Als du anfingst, mit ihm zu kämpfen, habe ich meine Verwandlung zurückgehalten. Ich wusste, dass unser Plan nicht mehr funktionieren konnte, nachdem du aus dem Ruder gelaufen bist. Eva ging es ähnlich. Sie sollte für Ablenkung sorgen, aber das haben Chris und du zur Genüge getan.«
    »Was soll das?«, zischte ich. »Die Gewehrkugel hätte auch mich treffen können.«
    »Tja – wir fragen uns schon eine ganze Weile, warum man überhaupt auf euch geschossen hat, auf zwei harmlose, sich am Himmel streitende Vögel? Und wir fragen uns, warum es dir seitdem so gut geht und du tun und lassen kannst, was du willst.«
    Ich spuckte aus. »Weil ich Christophers Plan für Wahnsinn hielt, da man uns verfolgen würde.«
    »Was jetzt geschieht … Was genau jetzt geschieht …«, flüsterte Eva.
    »Und garantiert nichts mit Obama zu tun hat«, fuhr ich sie an. Ich hatte gegenüber Eva und Roggs ein schlechtes Gewissen, aber ich stand zu meiner Entscheidung. Ich war erleichtert, dass Roggs vorerst nicht weiterbohrte.
    »Das mag sein«, antwortete Eva. »Aber heute hatten auch wir die zweite Begegnung mit einem Invisiblo. Beim ersten Mal gelang es uns, zu entkommen, weil ich mich in einen Raben verwandelte, und Roggs und der Unsichtbare durch Bergwanderer gestört wurden. So viel Glück hatten andere magische Wesen nicht. Wir streckten unsere Fühler aus und erfuhren, dass es so manche kopflose Leiche gibt. Und immer sprach man von einer unsichtbaren Kreatur.«
    »Wer macht Jagd auf uns?«, fragte Roggs. »Wer macht sich die Mühe, innerhalb weniger Stunden das Studio zu räumen, als sei dort nichts geschehen? Wer schiebt uns einen Brief unter die Tür, in dem steht, wo wir dich finden? Wir beobachteten dich und folgten deinem seltsamen Auto.« Er holte Luft und fuhr fort: »Hat dich die Polizei besucht? Hat man deinen Wagen beschlagnahmt? Warum durftest du in der Gegend herumspazieren, ohne von einer Sondereinheit sofort verhaftet zu werden?«
    Ich hatte keine Antwort parat.
    »Wer ist dafür verantwortlich?«, endete Roggs.
    Ich zuckte mit den Achseln.
    Roggs nickte und sagte: »Wir waren verdammt sauer auf dich, Darian. Wir wollten dich nie wieder sehen. Wir mieteten eine Lodge im Yosemite-Nationalpark ein und verbrachten dort unsere Zeit. Wir gingen nachts gemeinsam auf Jagd und alles war gut. Bis dieser Mord im Musikstudio geschah. Von da an warst du wieder in unserem Leben und wir wollten, wir konnten dich nicht im Stich lassen.«
    »Schließlich sind wir so was wie Geschwister, oder?«, sagte Eva.
    Ich glotzte die Beiden groß an. »Geschwister?« Von wegen! Sie hatten was miteinander und ich war der greinende Doofe. Roggs grinste schräg.
    »Komm runter, Junge. Wir

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