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Hard Rock Vampir

Hard Rock Vampir

Titel: Hard Rock Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Nun erwachten die Menschen, ohne zu ahnen, dass es eine Welt gab, die assimiliert mitten unter ihnen existierte. War die Frau im Supermarkt, die ihre Kreditkarte verlegt hatte, eine Magierin? War der besoffene Rocker, der sich in der Kneipe prügelte, ein verkappter Vampir? War der Delinquent jemand, der die Giftspritze hinnahm, um Tage später aus dem Grab zu klettern?
    Waren Rumsfeld, Cheney und Clinton Monster?
    Wenig später waren wir am Los Angeles International Airport und das Restaurant mit dem Tower ragte über uns auf.
    »Nehmt United Airlines. Hier habt ihr Geld«, sagte Copperfield. »Darf ich dein Auto so lange fahren?«
    »Na klar!« Er hatte uns das Leben gerettet.
    »Wie lange brauchen wir bis Washington?«, fragte ich.
    »Etwas länger als sechs Stunden«, sagte Copperfield.
    Ich warf ihm den Schlüssel zu. Er tätschelte das Autodach. »Ich werde ihn gut behandeln.«
    »Weißt du«, sagte ich. »Ich frage mich die ganze Zeit, was wir mit Rumsfeld anstellen und warum wir überhaupt dorthin sollen? Ist das nicht sinnlos? Wir können diese Politiker schlecht töten.«
    »Nein?« Copperfield lächelte und legte den Kopf schräg.
    Ich sperrte den Mund auf.
    Er winkte, stieg hinter das Lenkrad und mein 77er Mercury Cougar 02 sauste davon.
    »Und wie war das mit Claudia Schiffer?«, fragte ich.
    Eva sah mich an. »Was ist?«
    Ich verzog den Mund. »Zu spät. Ich hab’s vergessen.«

13

    Pennsylvania Avenue, Hausnummer 1600. Das Weiße Haus.
    War man in Washington, wusste man stets, wann und wo dort was geschah. Es gehörte zum guten Ton, zu wissen, was der Präsident oder seine Leute taten. Es dauerte nur wenige Minuten und wir hatten in Erfahrung gebracht, dass heute ein Treffen im sogenannten East Room anberaumt war, bei dem sich einige Spitzenpolitiker trafen.
    Obama war nicht zugegen, er befand sich in Europa.
    Auch Hilary Clinton war nicht da.
    Fuck, wie war das mit Rumsfeld? Wenigstens ihn wollten wir treffen, obwohl mir immer noch nicht klar war, warum. Copperfield war sich sicher gewesen, Rumsfeld sei heute im Weißen Haus. Ich kam mir vor wie ein Spielball, tatsächlich etwas wie Frodo, der auch nicht genau wusste, was ihn erwartete.
    »Am liebsten würde ich es lassen«, sagte ich. »Mein Gefühl sagt mir, dass wir etwas sehr Dummes tun. Okay, wir stellen Rumsfeld zur Rede. Er wird seine Sicherheitsleute rufen. Entweder es gibt ein Blutbad oder wir landen in der Klapsmühle.«
    Eva sah mich mit großen Augen an. »Einen Rückzieher? Und dafür ist Roggs gestorben?«
    »Verdammt, dann sage mir, was richtig ist!«
    »Vermutlich hattest du recht, als du dich gegen Christopher gewandt hast. Und vielleicht täuscht dich dein Gefühl auch diesmal nicht. Ich kann dir keine Antwort geben.«
    »Ich komme mir vor wie ferngelenkt. Ich werde das Gefühl nicht los, benutzt zu werden. Viele Zufälle, oder? Zuerst wird mein Produzent vor meinen Augen geköpft und ich entkomme Horatio. Ich entkomme einem Invisiblo, dem man eigentlich nicht entkommen kann. Dann besuchen mich die drei Invisiblos in meiner Wohnung und warnen mich vor dem Unsichtbaren. Warum? Zur richtigen Zeit tauchen du und Roggs auf. Der Major ist rechtzeitig dort, wo wir sind, und stirbt. Copperfield ist rechtzeitig dort, wo wir sind, und Roggs stirbt. Und ohne lange zu überlegen, nehmen wir Copperfield Dollars und fliegen nach Washington. Wir wissen bisher nicht, wie Copperfield überhaupt zu uns kam. Er hatte kein Auto dabei. Woher wusste er von der Gefahr, in der wir schwebten? Woher weiß er, dass Rumsfeld heute im Weißen Haus ist?«
    »Was meinst du damit genau?«
    »Was, wenn alles nur ein Trick ist? Wenn man das alles inszeniert hat, um mich in die Falle zu locken? Du hast gehört, was Copperfield sagte: Man will mich !«
    »Und Copperfield steckt mit Denen unter einer Decke?«
    Wie sie Denen sagte, zeigte ihre Abscheu.
    »Nehmen wir an, es ist so. Warum das alles? Warum rettet er uns? Das ist eine verflixt komplizierte Sache, findest du nicht auch?«
    Sie strich mir mit dem Handrücken über die Wange. Ihre Augen leuchteten und endlich sagte sie es. »Ich liebe dich, du verdammter Kerl und Vampir.«
    Ich drückte sie an mich und küsste ihre Haare.
    Ich befand mich in einem schrecklichen Konflikt. Was war zu tun? Rumsfeld stellen ohne Sinn und Ziel? Oder mit Eva verschwinden, mein Aussehen ändern, einen neuen Namen annehmen? Horatio war tot. Niemand wusste, was mit mir geschehen war. Niemand, außer Copperfield. Und der hatte nur

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