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Hard Rock Vampir

Hard Rock Vampir

Titel: Hard Rock Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Bewegung setzte.
    Im Licht tauchte eine Gestalt auf.
    Ein Mann.
    Ein Mann im schwarzen Anzug, mit gepflegten Schuhen, glatt zurückgekämmten dünnen Haaren und einem runden sanften Gesicht. Rechts trug er das Schwert, das im Schein des mysteriösen Lichtes zu glühen schien. War das Horatio?
    Bei allen Teufeln, der Invisiblo war für einen kurzen Moment sichtbar geworden, in einem Licht, das von irgendwoher zu kommen schien, ohne dass ich dessen Ursprung bestimmen konnte. Er war nicht weit von uns entfernt. Zwanzig Meter vielleicht. Er hatte sich angeschlichen und in einer Minute wären wir tot gewesen.
    Das Licht brach in sich zusammen und flammte gleich wieder auf.
    Ich rannte dem Invisiblo entgegen. Hoffte, das Licht würde bleiben, doch so war es nicht. Als habe man es unter einer Decke erstickt, sank es nach unten weg. Es war stockdunkel und sogar meine empfindlichen Augen brauchten eine Weile, um sich darauf einzustellen. Ich war dem Invisiblo entgegen gerannt. In die Richtung, wo der Tod auf mich wartete.
    Er konnte nicht weiter als zehn Fuß von mir entfernt sein. Er hob sein Schwert. Er würde mich erwischen, er …
    Und das Licht schnellte hoch.
    Es waren nur sieben Fuß.
    Sieben Fuß vor mir stand der Invisiblo und er war genauso präsent und sichtbar, wie es die drei Männer in meinem Loft gewesen waren. Verwunderung und Erstaunen zeichneten sein erstaunlich sympathisches Gesicht. Er war zutiefst verunsichert, denn er begriff, dass ich ihn sah und er begriff, was geschehen würde.
    Bevor er ein weiteres Mal atmen konnte, sprang ich ihn an. Ich riss ihn nahe an mich, schlug ihm mit rasch das Schwert aus der Hand und drehte ihm den Kopf auf den Rücken. Sein Nacken brach mit einem harten trockenen Laut und er rutschte aus meinem Griff. Ich knurrte, fauchte und rammte meine Reißzähne in seinen Hals.
    Das Licht versank, wie zuvor, im Sand, doch ich spürte den Invisiblo, meine Zähne fanden ihr Ziel und ich trank, saugte und mein Körper bebte, während das warme, noch nicht tote Blut in mich rann, an meinem Kinn hinab, über meine Brust. Ich konnte nicht aufhören, obwohl ich Eva daran teilhaben lassen wollte, sie teilhaben lassen wollte, sie teilhaben …
    Ich ruckte zurück, wischte über mein Kinn und sah sie neben mir stehen, das Gesicht verzerrt vor Gier.
    »Trink«, sagte ich. Ich wies auf eine Stelle im Nichts, wo sich der Hals des Unsichtbaren befand, und sie zischte dankbar und beugte sich neben mir gegen den Sand. Ihr nackter Körper bebte und zuckte, als das Elixier in sie rann und ich war so voller Begierde, dass ich daran dachte, mit den Zahnspitzen ihrer nackten Wirbelsäule zu folgen, ihre herrlichen Arschbacken zu lecken, um mich von hinten in sie zu rammen, während sie sich sättigte.
    Und nun duftete es. Duftete nach süßem Blut, nach Tod, nach Fleisch und Haut und nach Mensch. Nach Leben, rauschend rotem Leben. Ich sprang auf.
    Wer war außer uns noch hier?
    Und das Licht glühte erneut auf, der Invisiblo wurde sichtbar, Eva sprang zurück, während Blut über ihr Kinn lief, die Haare zerzaust, die Augen wie geschliffene Rubine und wir starrten dem Mann entgegen, der zu uns kam. Seine Schritte waren elegant, er war genauso hochgewachsen wie ich, er trug modische Jeans und sein weißes kragenloses Hemd wehte um einen athletischen Körper. Seine dunklen Augen lächelten. Er hatte ein Bündel in der Hand. »Gelungen«, sagte er mit warmer Stimme.
    Eva wischte sich den Mund ab. Sie dachte nicht daran, ihre Blößen zu verdecken, auch ich nicht.
    »Hallo Dargos«, flüsterte sie.
    »Hallo Copperfield«, sagte ich.
    Er warf mir das Bündel vor die Füße. »Eure Kleidung. Zieht euch an, damit wir hier wegkommen.«

12

    Ich trieb den Mercury über die Interstate. Wir waren auf dem Weg zum Flugplatz in L.A.
    In meinem Kopf überschlugen sich die Gedanken.
    Wie üblich bestand mein Leben aus einer Anhäufung von Fragen.
    David Copperfield saß neben mir, Eva auf dem Rücksitz.
    Er roch nach Rasierwasser und war so attraktiv, dass mir schlecht wurde. Hatte er wirklich was mit Claudia Schiffer gehabt? Ich würde es erfahren. Er war selbstsicher, schön und mächtig. Er war der perfekte Mensch, oder? Er hatte uns gerettet. Er hatte ein magisches Licht über die Ebene gelegt, in dem der Invisiblo sichtbar geworden und zu meinem Opfer geworden war.
    Er war die Kavallerie gewesen.
    Und nun wollte ich wissen, wer ihn gerufen hatte?
    Er schmunzelte, als würde er einer Besucherin seiner Show gleich

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