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Hard Rock Vampir

Hard Rock Vampir

Titel: Hard Rock Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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fantasymäßig.
    Vielleicht genügte es, den einen Ring in den Lavavulkan zu werfen?
    »Wir werden die Ernte einbringen müssen, Mr Morgus.«
    »Die Ernte?«
    »Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen - den Weizen aber bringt in meine Scheune.«
    »Und was ist, wenn Sie gewinnen?«
    Er hob die Brauen. Sein Gesicht fing an zu leuchten und ich begriff. Alles spiegelte sich in seinem Blick, in seiner Mimik und das gefiel mir nicht.
    Macht!
    Allumfassende Macht!
    Macht ohne Korrektiv!
    »Zurück ins Mittelalter?«, fragte ich.
    »Gewiss nicht, Mr Morgus. Das wäre naiv. Doch Luzifer wird mir einen Wunsch erfüllen. Einen Wunsch, der die Christenheit rettet.«
    Ich wollte soeben fragen, welcher Wunsch das sei, als Monsignore Gänswein sagte: »Verzeiht, Heiliger Vater. Wäre es nicht an der Zeit, Mr Morgus über seine Rolle in dieser Sache aufzuklären?«
    Der Papst setzte sich wieder und verschränkte die Finger zu einer betenden Geste. Sein Ring blitzte im fahlen Licht. »Sie haben Recht, Georg. Wir überstrapazieren die Geduld unseres Gastes.«
    Ich wartete. Hinzu kam beißender Hunger. Ich überlegte mir, wie die Schlagzeilen aussehen würden, wenn ich den Papst trank. Ich würde in die Geschichte eingehen, soviel stand fest! Andererseits war mir nicht klar, ob ich so viel Heiligkeit vertrug.
    »Sie, Mr Morgus, werden sich um Luzifer kümmern. Er ist genau wie Sie ein Wesen der Unterwelt. Außerdem werden Sie das Schachspiel überwachen, als Schiedsrichter. Sie kennen sich mit Schach aus. Wir kannten Ihren genetischen Vater, Christopher Vandenmeer, sehr gut. Und wir wissen, dass Sie seine Erinnerungen in sich tragen.«
    »Bei Facebook steht das nicht«, sagte ich lakonisch.
    »Der Heilige Vater weiß vieles«, sagte der Privatsekretär. »Es geschieht kaum etwas ohne sein Wissen. Das ist er seiner Position schuldig.«
    »Aha«, brummte ich. »Dann haben Sie sicherlich auch schon einen Plan für den Fall, dass ich diesen Auftrag ablehne?«
    »Eine Bitte des Heiligen Vaters lehnt man nicht ab«, sagte Gänswein.
    »Ich schon«, gab ich zurück.
    Gänswein sagte kühl: »Nein, Mr Morgus. Wir wissen, dass Sie gegen geweihte Waffen anfällig sind. Nun, ich darf Sie daran erinnern, wo Sie sind. Wohin Sie blicken, sehen Sie geweihte Dinge. Hier sind Sie fast genauso verletzlich wie ein sterblicher Mensch. Sie befinden sich auf geweihtem Grund, und wenn Sie sich die Mühe machen, herauszufinden, ob Sie sich zum Vampir wandeln können, werden Sie feststellen, dass dies nicht möglich ist. Es gibt nur einen, der dem geweihten Grund widersteht und das ist Luzifer. Dennoch wird auch er sich dem Gesetz der Schrift beugen, denn dadurch hat er die einmalige Gelegenheit, Herrscher über die Welt zu werden.«
    Ich schluckte hart. Reingelegt!
    »Und warum brauchen Sie mich? Wenn euer Luzi so fair ist, und ich keine Kräfte habe, wenn das so ist, bin ich unnütz.«
    Gänswein zeigte die Zähne. »Das weiß der Heilige Vater, das weiß ich und das wissen Sie, doch niemand sonst.«
    »Ich soll also bluffen? Ich soll Luzi den harten Vampir vorspielen und einen auf Kumpel machen? Verdammt noch mal – wenn er tatsächlich jener ist, den die Welt fürchtet, würde er mich auch vernichten, wenn ich in Topform bin.«
    »Das mag sein«, sagte Gänswein. »Aber er wird Sie respektieren, denn Sie gehören zu ihm wie auch zu uns. Ohne Schiedsrichter geht es nicht. Und Sie sind der Einzige, der gegen die dunklen Einflüsse immun ist. Ihren Geist kann er nicht verwirren. Ihre Seele kann er nicht nehmen. Sie sind Mensch und Teufel gleichzeitig, deshalb sind sie der perfekte Referee.«

7

    Mir ging es übel!
    Ich wollte hier weg.
    Stattdessen stand ich in zwischen feuchten kühlen Wänden in den Katakomben und vor

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