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Maschine Custer County. Die Berge sind jetzt braun und grün; die Pinien stehen dicht an dicht, und ein frischer Wind fegt über die Hänge. Die monochrome Phantasiewelt ist verschwunden. Cowboy hat Freunde hier. Er biegt auf einen privaten Feldweg ein und weiß, daß sich elektronische Vorrichtungen umgehend für ihn interessieren.
Der Weg schlängelt sich bergauf und endet an einer hochgelegenen Bergwiese, die zu einer ebenen Fläche planiert und vom Alpha einer Start- und Landebahn durchzogen ist. Wo die schwarzen Deltas einst zu ihren geheimen Mitternachtsflügen gestartet sind, wachsen jetzt Gras und Blumen in den Rissen der Asphaltdecke. Zwischen den hellgrünen Espen ist noch eine Vertiefung zu sehen, wo ein Jock mit seiner beschädigten Delta über den Landestreifen hinausgeschossen ist und sich mit seiner Fracht über eine halbe Meile der Bergflanke verteilt hat, aber die Furche ist wieder grün von Schößlingen. Der Flugplatz hat jetzt etwas von einem Traum, und seine Ränder beginnen leicht zu verschwimmen; aber Cowboy hat nicht die Absicht, die Erinnerung jemals sterben zu lassen. Manche Erinnerungen sind für ihn lebendig, während die gegenwärtige Realität das nicht ist, und er poliert sie täglich wie den Lack eines wunderschönen neuen Wagens, um ihren Glanz zu erhalten.
Elf Generationen lang haben Cowboys Vorfahren auf einem Gebiet im Südosten von New Mexico Landwirtschaft betrieben und als Flecken auf einer gesichtslosen roten Ebene gelebt, die mit der Welt des Sangre de Cristos so wenig gemein hat wie die Ukraine mit Peru. Hin und wieder schulterte jemand aus Cowboys Familie sein Gewehr und marschierte davon, um für die Vereinigten Staaten ins Feld zu ziehen, aber sie konzentrierten ihre Energie in erster Linie darauf, den Staat Texas zu bekämpfen. Die Texaner hatten einen unstillbaren Durst nach Wasser und verbrauchten mehr, als sie je wieder auffüllen konnten, und am Ende bauten sie direkt an der Grenze riesige Pumpen, die das alkalische Wasser aus New Mexico herübersaugten, und stahlen damit, was andere so sorgfältig bewahrt hatten, Cowboys Leute setzten sich gegen sie zur Wehr und machten weiter, so gut es ging, bis die letzte Pumpe nur noch trocken ratterte und die staubige rote Erde vom Wind aufgeweht wurde und die Welt in einen wütenden Sandsturm verwandelte.
Cowboy erinnert sich an seine Zeit in der Staubschüssel. Er hat auf der Ranch seines Onkels gelebt, nachdem sein Vater sich selbst zugrunde gerichtet hatte, weil er nicht aufgeben wollte. Ein Leben in einer grauen Ansammlung gebleichter Bretter am Rand der von den Texanern geschaffenen Wüste, ein Ort, wo rote Erde mehrere Zoll weit durch die Tür trieb, wenn der Wind wehte, und wo Tage vergingen, ohne daß man mehr von der Sonne sah als etwas verschwommen Rötliches hinter dem aufgewirbelten Sand. Es war unmöglich, das Land zu bestellen, und die Familie betrieb statt dessen Viehzucht, eine Beschäftigung, die kaum weniger riskant war. Die nächstgelegene Stadt prahlte mit der Anzahl von Kirchen in ihren Mauern, und Cowboy wuchs in einer davon auf. Er sah, wie die Gemeinde Woche für Woche trübseliger wurde, wie die Haut der Menschen ergraute und immer mehr Verzweiflung in die Augen der Leute trat, während sie Gott um Vergebung für die Sünden baten, denen sie diese reinigende Strafe verdankten. Texaner, die früher der Feind gewesen waren, kamen auf ihrer Wanderung nach irgendwo hier durch; sie lebten in Wellblechhütten und alten Autos, die auf Ziegelsteinen ruhten und im Sand schon längst ihre Farbe eingebüßt hatten. Der Steinbrocken-Krieg kam und ging, und alles wurde noch schlimmer. Man sang weiterhin Hymnen und entsagte dem Schnaps sowie den Karten, und am Gerichtsgebäude wurden weiterhin Bekanntmachungen über Versteigerungen von Farmen angeschlagen.
Der Dodger war ein älterer Mann, der nach Colorado gezogen war. Als er nach Hause zurückkehrte, fuhr er einen prächtigen Wagen, und er ging nicht zur Kirche. Er kaute Tabak, weil ihn das nicht beim Zupfen behinderte, wenn er in seiner Freizeit Mandoline bei einer Jug-Band spielte. Die grauen Leute in der Kirche redeten nicht gern davon, wie er zu seinem Geld gekommen war. Und eines Tages sah der Dodger Cowboy bei einem Rodeo reiten.
Der Dodger stattete Onkels Ranch einen Besuch ab und vereinbarte mit ihm, daß er sich Cowboy eine Weile ausborgen konnte. Er bezahlte sogar für die Zeit. Er verschaffte Cowboy Übungszeit in einem Flugsimulator und
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