Harold Shea 02 - Die Kunst der Mathemagie
lauert Gef a hr. Was geht vor ?«
Shea e r klärte die Si t ua t ion, und Belphebe s a g t e: » U m mi c h selbst fürchte ich mi c h nicht, aber i c h danke dir für deine Warnung. Doch für Brit o m art st e ht es ganz anders, denn sie h a t n i cht den S c hutz der Wälder w ie ich. U nd g e w iß w äre es s c hade, die Mög l ichk e it z u verpass e n, das ganze K a pitel auf e i nmal z u fangen. Laß mi c h na c hdenken. Ich habe A rtegall i n ein e m Holzfälle r kotten a m R a nde des Haderlu m pen w a ldes zurückgelassen. Se i n K nappe T alus ist auf d e m W e g zu C a m b ina, sie soll seine W unde h e i l en und ihn w ieder zur Ruhe bring e n .«
» C a mb i na ist also auch eine P s y c holog i n! Wieso muß er w ieder zur Ruhe gebracht w erden ?«
» N un, er ist der Oberste Ri c hter von Faerie. W i e soll er ohne innere Ruhe a usg e w og e n urteil e n könn e n? Gehen w ir z u ihm, und trag e n w ir i hm diese Angel e genhe i t vor. Wir beide allein könn e n so viele Halunken ohnehin nicht übe r w ä l tig e n .«
Nach z w ei Stunden F u ß m ars c h w ar Shea rechts c h a ffen müde. Der Mond w ar unte r geg a ngen. Unter d e n dunklen B ä umen fiel se l bst der g e w a ndt e n Belphebe das Fortk o mm e n s c h w er. Sie w artete nur darauf, daß er eine Rast vorsch l ug.
» D er S c hl a f i st mir n o ch fer n « , s a gte sie. »Wenn d u m ö c ht e st, h a lte i c h die erste S t unde Wache bis das Sternbild des Großen Bären die Spitze j enes Bau m es erreicht . « Sie ze i gte a uf den B au m , doch S hea w ar zu schl ä fr i g, um es zu b e merk e n, und l e gte si c h aufs Ohr.
Seine nä c hste W a hrn e hmung w ar, daß er w a c hgerü t telt w urde, w ä hrend die Welt um ihn he r um w ieder he ll w urde.
» H allo, j unge Fra u « , s a gte er gähn e nd. » I c h d achte, du w ollt e st mich na c h der ersten Stunde auf w e c ken .«
» D as da c hte i c h a uch. A ber du hast so ti e f ges c hl a fen, daß ich es nicht übers Herz bringen konnte. Ich brauche nur w e n i g Schlaf .«
» Sc hreckli c h. U nd w a s ist mit me i n e m M a nnesstolz ?«
Sie schnitt e i ne Gr i masse. » D e n habe i c h g a nz vergessen. Die M ä nner s i nd j a so versess e n darauf. A b er k o mm j etzt!« Sie t a nzte ein, z w ei S c hritte. » T irrili, ti rrila, ein herrlicher T ag! S c h a uen w ir uns na c h e i n e m Frühs t ü c k u m .«
Sie setzt e n ihr e n Weg fort. Belphebe spähte auf der Su c he na c h e t w a s Eßbar e m ins G e hölz, w ä h r end Shea noch i mmer ein w e n i g ben o mmen w ar, w eil er zu w enig Schl a f g e habt hatte. S c hließli c h fragte er: » Gl aubst du, C a m b i na h a t A rtegall s o w e i t beruh i gt, daß er m e iner Erklärung z uhört, bevor er auf m ich l o sg e ht ?«
» E ine b e m e r kens w erte Frage. Wil l st d u di c h verbergen, sol a nge ich für di c h spreche ?«
» I c h w erde es w ohl lieber riskieren, m i c h a uf s e ine gute L a une zu verl a ssen . « In dies e m S tadium w o llte Shea ve r m e iden, daß s e in T raummädch e n i hn für f e ige hielt. Er w ar si c her, den stur e n Ri c hter, fal l s nötig, ausstech e n zu könn e n.
» F ü r w ahr, e i ne andere An t w ort hätte ich von dir ni c ht e r w artet . « Sie str a hlte ihn a n, und er füh l te si c h ges c hmeich e lt. Dann fuhr sie fort: » Viele Ri t t e r, Knappen und Freisassen habe ich g e kannt, Me i ster Harold, aber noch nie e i n e n w ie dich. Deine Worte s i nd gerade, aber die m eiste Zeit verst e he i ch sie nicht. Du hast versprochen, mir die Bedeutung des Gedichts zu erkl ä ren, m it d e m du das S chan d maul in die F l ucht geschl a gen hast .«
» Ne ugier k a nn tödlich sei n « , e r w iderte S hea vorsich t ig.
» D as stillt me i ne Neugier l ä ngst ni c ht .«
» I c h kann nicht, Belphebe, w irkli c h. Aus G r ünden der Magie .«
»Aha. Dann erkläre m i r w e n i gstens die Bede u tung des Wortes, mit d e m du eben La d y C a m b i na bezeichnet hast .«
» P sy c holog i n ?«
» J a w o hl .«
Shea klärte sie einsil b ig über die Wissens c haft der P s y c hologie und se i ne eig e nen Erf a hrung e n darin auf. Doch die b e w undernd e n Blicke des Mädchens verstärkten se i nen Red e f l uß. Ohne es zu w o l len, erzähl t e er ihr praktisch se i ne ges a mte Lebensg e schi c hte. Soba l d er das be m e r kte, brach er seine Autobiographie ab, da es schon noch e i nig e s geb e n sollte, auf das sie n e
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