Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung

Titel: Harold Shea 03 - Die Stählerne Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
Vom Netzwerk:
Hühnchen rupfen wird!«
    »Pah! Habe ich nicht den Ring, der uns vor allem schützt, was er uns antun kann? Sir Harald, reitet Ihr mit uns?«
    »Klar«, sagte Shea und blickte sich um.
    Der Wolf, der Vaclav Polacek war, war nirgends zu sehen.

16
     
    Shea überlegte fieberhaft. Bradamant konnte er wahrscheinlich vertrauen, daß sie ihr Wort hielt, und selbst wenn sie es nicht konnte, bestand für Doc und Florimel keine unmittelbare Gefahr. Bei Vaclav lag die Sache anders. Wenn sie ihn wieder einfingen, würde mit großer Wahrscheinlichkeit jemand auf den Gedanken kommen, ihn zu erwürgen oder eine silberne Waffe statt des untauglichen Feuers zu verwenden. Und höchstwahrscheinlich würden sie ihn auch kriegen. Er wandte sich an die anderen:
    »Ich glaube, auf Burg Carena könnt ihr ohne uns besser zurechtkommen«, sagte er. »Ein Freund von mir steckt in Schwierigkeiten, und ich fürchte, ich muß mich seiner annehmen. Bei. .. Belphegor, es handelt sich um den Schatz jenes Mädchens. Kommst du mit?«
    Sie legte zwei Finger auf die Lippen. »Das gehört nicht zu unserer Absprache. Aber  gut, ich komme mit. Wohin gehen wir?«
    »Ich vermute, er sucht das Mädchen. Vielleicht sollten wir dorthin zurückgehen, wo wir sie gefunden haben.«
    »Glaubt Ihr, er kehrt zu dem Dorf zurück, wo sie ihn eben erst verbrennen wollten?«
    »Keine schlechte Frage, Mädchen. Votsy ist zwar ziemlich beschränkt, aber meiner Meinung nach immer noch helle genug, um sich auf Umwegen heranzuschleichen.«
    »Dann kommt!« sagte das Mädchen. »Ich kenne einige der kleinen Waldpfade.« Sie wandte sich an die Ritter. »Edelmänner! Ich entbiete euch meinen Abschiedsgruß und hoffe auf ein glücklicheres Wiedersehen!«
    Die Reiter hoben die Hand, das Waldhorn tutete erneut, und die Truppe machte sich auf den Weg. Jemand hatte ein Pferd für Roger gebracht. Shea sah, daß sie Hand in Hand in Richtung der Burg ritten und dem Weg keine Aufmerksamkeit schenkten. In ihrer Verfassung, überlegte er, war ihr Erfolg beim Versuch, Doc
    Chalmers aus der stählernen Festung zu befreien, nicht unbedingt gesichert.
    Hinter der Weihestätte fiel das Gelände steil ab und stieg dann zu einer mit Büschen bewachsenen Anhöhe an. Dahinter lag ein dichter Wald. Belphegor musterte die Umgebung gründlich.
    »Dort muß er sein«, sagte sie und wies mit dem Finger in die Richtung.
    Shea konnte nichts sehen, was eine Spur verhieß, aber als er dem Mädchen den Hang hinab und dann wieder bergauf folgte, bemerkte er einen zerbrochenen Zweig an einem Strauch und dann den Abdruck einer Wolfspfote, der deutlich in dem weichen Boden zu erkennen war.
    »Hee«, sagte er, »würde es nicht Zeit sparen, über die Straße abzukürzen?«
    Lachend wandte sie sich um. »Aber nein, wer würde schon die Straße nehmen, wenn er sich frei im Wald bewegen kann? Und vor allem ist es wölfische Eigenart, ein Ziel nicht direkt anzusteuern. Vertraut mir, wir werden ihn schneller einholen, wenn wir ihm direkt folgen. Seht ihr, dort hat er sich nach links gewandt.« Sie gingen schneller, als Shea es für möglich gehalten hätte. Zwischen den Blättern warf die Sonne helle Flecken, gelegentlich hörte er einen Vogel zwitschern. Sein Sarazenenkostüm entsprach nicht unbedingt der Kleidung, die er für diese Gelegenheit gewählt hätte, aber plötzlich fühlte er sich glücklich. Belphegor summte leise vor sich hin, als sie am Rande eines Gebüsches eine Spur untersuchte. »Hier hat er sich seitwärts gewandt, um ein kleines Tier zu reißen«, erklärte sie. »Wahrscheinlich ein Kaninchen. Und hier hat er sich ausgeruht. Wir holen auf.«
    Sie schien nicht zu ermüden. Er war es, der um eine erste Rast und später eine weitere bat. Es war um die Mittagsstunde, als sie an einem Flüßchen die dritte Rast einlegten. Sie tranken von dem klaren Wasser und teilten sich einen Vogel, der von ihrer letzten Abendmahlzeit übriggeblieben war. Plötzlich runzelte das Mädchen die Stirn.
    »Sir Harold«, sagte sie, »es kommt mir merkwürdig vor, aber irgendwie auch vertraut, so als wäre all dies eine schon einmal erzählte Geschichte. Und doch bin ich sicher, daß wir noch nie gemeinsam durch den Forst gestreift sind ...«
    »Aber sicher, wir ...«, begann Shea und brach ab. Sinnlos, einen Disput mit ihr zu beginnen, der womöglich Widerstand gegen ihr wiedererwecktes Gedächtnis hervorrief. »Glaubst du, wir finden ihn?« fragte er statt dessen in dem Bemühen, das Thema schnell zu

Weitere Kostenlose Bücher