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Harper Connelly 01 - Grabesstimmen-neu-ok-10.12.11

Harper Connelly 01 - Grabesstimmen-neu-ok-10.12.11

Titel: Harper Connelly 01 - Grabesstimmen-neu-ok-10.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ausdruckslos.
    »Warum haben
Sie Harper nicht gleich hinzugezogen, als Teenie verschwand?«
    »Ich ... na
ja ... ich stand natürlich erst noch unter Schock wegen des Todes meines
Sohnes. Da konnte ich mir über Teenie keine Gedanken machen. Ehrlich gesagt ...
war sie mir in meiner eigenen Trauer erst mal egal.« Sybil schenkte uns einen
noblen Blick, der besagte: Okay, ich schäme mich dafür - na und?
    »Natürlich«,
sagte ich, »natürlich.« Ich wollte, dass sie weiterredete.
    »Aber als
dann diese Gerüchte aufkamen, von wegen, dass es nur für Reiche Gerechtigkeit
gibt, warum eigentlich niemand nach Teenie sucht, und immer mehr Leute
glaubten, Dell habe ihr etwas angetan ... Eines Sonntags sprach ich mit Terry
im Country Club darüber, und da hat er mir von Ihnen erzählt. Paul wollte
nichts davon wissen, aber ich durfte nichts unversucht lassen. Es musste doch
etwas geben, das ich tun konnte, außer selbst in den Wald zu gehen und nach ihr
zu suchen. Wissen Sie, man hätte sofort Suchhunde einsetzen sollen. Aber
anfangs wusste niemand, dass Teenie überhaupt da draußen war. Als Dell gefunden
wurde, nahm man an, er hätte Selbstmord begangen. Und als Helen merkte, dass
Teenie ebenfalls vermisst wurde, war es bereits mitten in der Nacht. Es regnete
heftig. Als man die Suche dann am nächsten Tag wieder aufnahm, gab es
vermutlich keine Spuren mehr. Ich kann mich allerdings kaum noch daran
erinnern. Ich war mit anderen Dingen beschäftigt, als mir um Teenie Sorgen zu
machen.«
    »Keine
Leichenspürhunde?«
    »Das ist was
anderes als Suchhunde, oder? Ich glaube nicht. Helen war dagegen, obwohl sie ja
angeblich bereits wusste, dass Teenie etwas zugestoßen war. Wenn man die
Leichensuchhunde losschicke, könne man sie auch gleich für tot erklären lassen,
meinte sie. Ich dachte eigentlich, sie würde es sich noch mal anders überlegen,
aber sie meinte, alle hätten ihr davon abgeraten.« Sybil schüttelte den Kopf.
»Terry hatte Angst, es könnte den Ruf der Stadt ruinieren, aber zum Teufel
damit! Wenn eine junge Frau vermisst wird, muss man doch nach ihr suchen! Wer
weiß, was passiert wäre, wenn Jay noch da gewesen wäre... Oh, er will übrigens,
dass Sie bei ihm zu Hause vorbeischauen. Er hat heute Morgen hier angerufen, um
nach Ihnen zu fragen. Im Grunde war Helens und Jays Beziehung so schlecht auch
wieder nicht. Nachdem sie dem Alkohol abgeschworen hatte, sah Helen zwar eher
wieder aus wie eine normale Frau, aber in der Zeit mit Jay besaß sie doch
insgesamt mehr Rückgrat. Nach der Scheidung hörte sie auf alle möglichen Leute,
ohne zu wissen, was sie eigentlich selbst wollte.«
    Diesen
Eindruck hatte Helen Hopkins bestimmt nicht auf mich gemacht. Es klang so, als
hätten Sybil und Helen niemals Kontakt gehabt.
    Als ob sie
Gedanken lesen könnte, sagte Sybil: »Sie wollte sich auch nie in Ruhe mit mir
hinsetzen und reden. Immer wenn ich anrief, war jemand anders dran. Ich
schickte ihr einen Brief, aber sie antwortete einfach nicht darauf.« Sybil
schüttelte den Kopf. »Und jetzt ist es zu spät«, sagte sie mit dramatischer
Stimme. Sobald es nicht mehr um ihren Sohn ging, schien sie es mit der Wahrheit
nicht so genau zu nehmen. »Die arme Helen. Aber so blieb es ihr wenigstens
erspart, ihre Tochter beerdigen zu müssen. Harvey wird den Täter schon noch zu
fassen kriegen. Der Mistkerl wird bestimmt versuchen, etwas von dem, was er bei
Helen gestohlen hat, zu verkaufen. Oder aber er betrinkt sich in irgendeiner
Bar und verplappert sich bei einem Kumpel. So läuft das meistens, sagt Harvey.«
    Und Sybil
Teague wird nie begreifen, wie die Dinge wirklich laufen, dachte ich. Aus
irgendeinem Grund, der mir noch nicht ganz klar war, erkannte sie die Wahrheit
nicht mal, wenn sie direkt damit konfrontiert wurde.
     

11
     
    »Warum bist
du nicht einer von diesen Computerhackern?«, fragte ich Tolliver, als wir
wieder im Auto saßen. »Dann könntest du dich heimlich in den Computer der
Polizei oder der Teagues einloggen und nach heiklen Informationen suchen, die
ich dann intelligent kombinieren würde.«
    »Du solltest
eine Weile keine Krimis mehr lesen«, sagte Tolliver und bremste sanft vor einer
Kreuzung. »Oder aber du suchst dir einen neuen Assistenten.«
    »Einen
Assistenten?«
    »Ja, wenn du
die brillante Detektivin bist, bin ich der etwas dümmere, aber durchaus
nützliche Assistent.«
    »Ist gut,
Watson. Sag mal, findest du eigentlich, dass das nach Helen Hopkins klang, was
Sybil da erzählt

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