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Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11

Titel: Harper Connelly 03 - Ein eiskaltes Grab-neu-ok-14.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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nach
irgendetwas süchtig zu werden. Sobald der Schmerz nachließ, würde ich auch
wieder mit den Tabletten aufhören. Bei dem schlechten Beispiel, das mir meine
Mutter gewesen war, musste ich ganz besonders auf mich aufpassen.
    »Der Trick,
keine Tabletten mehr zu nehmen, besteht darin, sich nicht mehr verletzen zu
lassen«, sagte ich mit ernster Stimme.
    Tolliver tat
sich ein wenig schwer, mir zu folgen, aber er schaffte es. »Ja, du willst
schließlich nicht noch einmal im Krankenhaus landen. Außerdem können wir uns
nicht mehr beim Autofahren abwechseln, wenn du Tabletten nimmst.«
    »Als ob du
so scharf darauf wärst«, sagte ich.
    Er lächelte,
und schon ging es mir besser. »Und ob ich scharf darauf bin«, sagte er.
    Auf dem
Parkplatz der Mount Ida Baptist Church standen schon viele Autos. Ein örtlicher Polizist dirigierte die neu
ankommenden Wagen. Tolliver fragte, ob er mich vor dem Kirchenportal absetzen
dürfe, und der Polizist nickte. Ich kletterte mühsam aus dem Auto und wartete
im Kirchenvorraum. Während andere Leute an mir vorbei in die Kirche gingen,
entdeckte ich Twyla, die an einem Tisch kurz hinter dem Portal saß. Vor ihr
stand eine durchsichtige Plastikdose, in deren Deckel sich ein Schlitz befand.
    Auf der Dose
klebte ein Etikett mit der Aufschrift: »Bitte helfen Sie unseren Familien, ihre
Kinder zu begraben.« Sie war bereits zur Hälfte mit Scheinen und Münzen
gefüllt.
    Als Twyla
mich ebenfalls erblickte, winkte sie mich zu sich. Ich manövrierte mich durch
die Türen und setzte mich auf den leeren Klappstuhl neben ihr. Sie beugte sich
vor, um mich vorsichtig zu umarmen.
    »Wie geht es
dir, Mädchen?«, fragte sie.
    Trotz meiner
Blessuren ging es mir bestimmt besser als Twyla. Meine Wunden würden heilen,
aber bei ihr sah das anders aus. »Es geht mir gut«, sagte ich. »Wie ich sehe,
müssen Sie arbeiten.«
    »Ja, wir
hielten es für effektiver, wenn eine Angehörige hier sitzt«, sagte sie. »Und da
bin ich nun. Bei sechs Jungen, die von hier stammen, brauchen wir pro
Beerdigung mindestens viertausend Dollar, wir sollten also vierundzwanzigtausend
Dollar einnehmen. Wir haben überall solche Dosen aufgestellt, aber das ist ein
armer Bezirk. Wir können von Glück sagen, wenn wir sechstausend
zusammenbekommen.«
    »Wie wollen
Sie den Rest finanzieren, oder glauben Sie, es wird ohnehin nicht zu schaffen
sein?«
    Twyla machte
ein grimmiges Gesicht. »Ich glaube nicht, dass wir es schaffen. Aber wir tun,
was wir können. Wenn die Spenden wenigstens dazu beitragen, dass die ärmeren
Familien eine anständige Anzahlung auf die Beerdigung leisten können, können
sie den Rest abstottern.«
    Ich nickte.
»Gute Idee.« Die Schmerztabletten verliehen mir den Mut zu sagen: »Schade, dass
die Medien nicht einspringen. Schließlich profitieren sie von diesen
Todesfällen. Sie sollten etwas spenden.«
    Hoffnung
glomm in Twylas Augen auf. »Das ist eine gute Idee«, sagte sie. »Wie dumm, dass ich nicht darauf gekommen bin. Was war da heute eigentlich bei Tom Almand
los? Man hört die merkwürdigsten Dinge. Ist sein Sohn in Schwierigkeiten?
Hallo, Sarah«, sagte sie und wandte sich einer Frau zu, die gerade hereinkam.
»Danke für deine Unterstützung«, fügte sie hinzu, als die ältere Frau ein paar
Dollarnoten in den Schlitz steckte.
    »Hier ist zu
viel los, um in Ruhe darüber zu reden«, sagte ich leise. Niemand hatte mich gebeten,
nicht über den makabren Fund bei Tom Almand zu sprechen, aber ich wollte nichts
weitertratschen. Chuck Almand würde schon bald genug ein Außenseiter sein, und
ich wollte diese Entwicklung nicht noch beschleunigen. Obwohl viele Leute auf
dem Land eine sehr pragmatische Einstellung zu Tieren haben, wären viele
Einwohner von Doraville entsetzt gewesen, über die Qualen, die den Katzen,
Eichhörnchen und dem armen Hund zugefügt worden waren - vor allem wenn es unter
Umständen das eigene Haustier war. »Aber das ist kein Junge, den man gern zum
Schwiegersohn hätte.«
    »Sheriff Rockwell meint, die Leichen würden frühestens in
einer Woche freigegeben, wenn überhaupt«, sagte Twyla. »Es ist schwer für uns,
dass wir Jeff, nachdem er endlich gefunden wurde, noch nicht begraben dürfen.«
    »Aber Sie
wollen doch auch, dass Beweismaterial gefunden wird, das Hinweise auf den
Mörder gibt.«
    »Ich darf
gar nicht daran denken, dass man ihn aufschneidet«, sagte Twyla.
    Ich wusste
nicht, was ich darauf sagen sollte. Selbst das Glücksgefühl, das mir die
Tablette

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