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Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Harper Connelly 04 - Grabeshauch

Titel: Harper Connelly 04 - Grabeshauch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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er ein schwaches Herz hatte. Sie wusste, dass er sie mochte.
     Sie hat einfach nur gehofft, dass er ihr etwas Geld vererbt. Sie mochte den alten Mann.«
    »Und was ist dann passiert?«
    »Sie hatte nicht vor, schwanger zu werden. Aber als es so weit war, unternahm sie nichts dagegen, bis es zu spät war.Sie trug weite Kleidung, Overalls und solche Sachen, da der alte Mann nicht wissen sollte, dass sie einen Liebhaber hatte.
     Und sie befürchtete, dass er es mitbekommen würde, wenn sie eine Abtreibung hätte. Sie war taff, aber so taff auch wieder
     nicht. Chip drehte durch, als er es erfuhr. Doch da war sie bestimmt schon im achten Monat. Er kam zu mir nach Texarkana,
     um Marihuana zu besorgen. Er wollte sich eine Weile betäuben und nicht mehr daran denken. Als er bei mir war, rief ihn Drex
     auf dem Handy an und sagte, er sei mit Mariah allein zu Hause und irgendwas wäre schiefgegangen. Mariah hat das Baby ganz
     allein bekommen, aber sie hörte einfach nicht auf zu bluten. Als er die Nabelschnur durchschnitt und das Baby versorgte –
     er hatte schon bei der Geburt von Kälbern und Fohlen geholfen   –, war sie so gut wie tot. Chip stürmte davon, und als er mich das nächste Mal anrief, wollte er, dass ich ihm das Kind abnehme.«
    »Chip wollte das Baby gar nicht.«
    »Nein«, sagte Matthew. »Er wollte es nicht.«
    »Und da hast du angeboten, ihm zu helfen, und gehofft, eines Tages Geld von den Joyce-Frauen erpressen zu können, indem du
     behauptest, das Kind stamme von ihrem Großvater.«
    »Ich weiß, dass das ziemlich niederträchtig war«, sagte Matthew. Seine tief liegenden Augen wirkten überschattet. »Das ist
     mir durchaus klar. Aber ihr wisst ja, wie ich damals war. Ich hielt es für eine gute Gelegenheit, an Geld zu kommen. Ich konnte
     warten, bis wir es brauchen würden.«
    »Und dein eigenes Baby lag im Sterben, nur weil du es nicht zum Arzt gebracht hast!«, sagte ich. »Oder war Gracie schon tot,
     als Chip anrief?«
    »Daher hattest du das andere Baby!«, sagte Mark. Ich hatte ihn noch nie so aufgewühlt gesehen. »Dad, warum hast du mir nie
     etwas gesagt?«
    Jetzt war Matthew an der Reihe, verwirrt zu sein. »Du wusstest, dass sie nicht Gracie ist?«, fragte er seinen Sohn. »Über
     dich habe ich mir nie Gedanken gemacht! Du warst doch kaum da. Wie hast du das bloß herausgefunden?«
    Und plötzlich war mir alles klar.
    »Ich weiß, wie!«, sagte ich. »Cameron hat es ihm gesagt. Sie hat es auch nicht gleich gemerkt. Sie brauchte eine Weile, um
     den Tausch zu erkennen. Aber als sie an ihrem Biologieprojekt arbeitete, schrieb sie über Augenfarben und Gene. Du und Mom,
     ihr hättet niemals ein grünäugiges Kind bekommen können.«
    Mark ließ sich aufs Sofa fallen. Seine Beine gaben einfach unter ihm nach. »Dad, sie wollte die Polizei rufen«, sagte er.
     »Sie wollte melden, dass du ein Kind entführt hast, um Gracie zu ersetzen, weil Gracie gestorben war.«
    »Du warst es, Mark!«, sagte ich und hörte meine Stimme nur noch wie aus weiter Ferne. »Du warst es! Du hast sie auf dem Heimweg
     von der Schule aufgelesen. Du hast ihr erzählt – was hast du ihr erzählt?«
    »Ich habe ihr erzählt, dass du einen Unfall hattest«, sagte er. »Ich war an jenem Tag mit dem Motorrad unterwegs, also bat
     ich sie, den Rucksack am Straßenrand zurückzulassen. Sie hat mir keinerlei Fragen gestellt. Sie ist aufgestiegen. Ich bin
     in Richtung Krankenhaus gefahren, hielt aber an einer verlassenen Tankstelle und behauptete, mit meinem Motorrad stimme was
     nicht. Ich bat sie, um das Gebäude herum zu gehen und nach einer Aufpumpstation zu suchen. Ich bin ihr gefolgt.«
    »Wie hast du es gemacht?«, fragte ich ganz leise.
    Er sah mich mit einem Gesichtsausdruck an, den ich hoffentlich nie mehr sehen muss. Er war beschämt, entsetzt, aber auch stolz.
     »Ich habe sie erwürgt«, sagte er. »Ich habe große Hände, und sie war so klein. Es hat nicht lange gedauert. Ichmusste sie dort lassen, ich konnte sie schließlich nicht auf dem Motorrad transportieren. Ich bin später mit Dads Truck zurückgekehrt.
     Ich wollte sie dort lassen, hatte aber Angst, du Freak könntest sie finden.«
    In meinem Kopf schwirrte alles durcheinander, und ich musste mich abrupt setzen. Tolliver ohrfeigte Mark so fest er konnte,
     und Mark fiel zur Seite und blutete aus dem Mund. Matthew rührte sich nicht von der Stelle und starrte ihn nur mit offenem
     Mund an.
    »Ich habe es für dich getan, Dad«, murmelte Mark. Er

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