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Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus

Titel: Harris, Charlaine - Aurora Teagarden 04 - Das Julius-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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war so marode wie der vordere Raum, und eine große Kopie des Letzten Abendmahls prangte an der Wand, Tafeln mit Bibelsprüchen hingen hier und da, zusammen mit einer riesengroßen Karte des Landes und einem Kalender mit Landschaften statt Frauen.
    „Sie wissen sicher, dass ich das Julius-Haus gekauft habe“, sagte ich direkt. Weder erwartete Parnell höfliche Konversation, noch mochte er sie besonders. „Ich wollte Sie nach dem Tag fragen, als Sie den Zement für die Terrasse gegossen haben.“
    „Ich bin es damals immer wieder im Kopf durchgegangen“, bemerkte er, „und ich weiß nicht, warum Sie das wissen wollen, aber ich schätze, das geht mich nichts an. Es ist lange her, dass ich an jenen Tag gedacht habe.“
    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück, faltete die Hände über seinem flachen Bauch. Er spitzte einen Augenblick lang die schmalen Lippen, eher er anfing. „Ich habe damals die meisten meiner Aufträge noch allein erledigt. Das Geschäft gedeiht erst seit den letzten Jahren, Gott sei Dank. Aber über den Auftrag von T. C. war ich froh. Er habe das Fundament selbst ausgehoben, und es sei alles bereit, sagte er mir. Ich wusste, er versuchte, seine eigene Tischlerei aufzubauen, Handwerksarbeit, so was halt, also wusste ich auch, dass er gute Arbeit geleistet haben musste. Also bin ich mit dem Mischer rausgefahren und mit dem Schwarzen, der damals für mich gearbeitet hatte, Washington Prescott, der ist tot, hatte ein Aneurysma. Wir kamen an. Das Fundament sah wie erwartet gut aus. Es lag Schutt darin, wie ihn die Leute manchmal mit reinwerfen, Ziegel und Sachen, die man loswerden wollte; aber keine Leiche oder etwas, das eine Leiche verbergen könnte. Kiesel, alte Ziegel, ich meine, mich an ein paar alte Stoffreste zu erinnern, Lumpen. Das Mädchen, Charity, kam aus dem Haus und hat hallo gesagt, ich hatte die Familie vorher in der Kirche getroffen, daher kannte ich sie. Sie sagte, ihr Vater müsse noch Erledigungen machen und habe angerufen, um ihr zu sagen, er werde es nicht rechtzeitig zurück schaffen, ich solle einfach den Zement hineingießen und ihm die Rechnung schicken.“ „Sie haben T. C. nicht gesehen?“ „Habe ich doch grad gesagt, oder?“ „Haben Sie andere Familienmitglieder gesehen?“ „Darüber wollte ich gerade sprechen. Sie sind diejenige, die alles darüber wissen will.“ „Entschuldigung.“
    „Charitys Freund kam heraus, um mir seine Hilfe anzubieten, falls ich sie brauchte, und die Schwiegermutter, ich habe ihren Namen vergessen, ist aus der Wohnung über der Garage gekommen und hat uns eine Weile zugesehen. Während wir den Zement gegossen haben, stand Washington im Fundament, um darauf zu achten, dass alles ordentlich lief, und dann stellten wir es fertig. Ich konnte durchs Küchenfenster sehen. Hope war drinnen, sie trug eine Schürze und bereitete das Abendessen zu, sah zumindest danach aus. Sie hat mir zugewinkt, ist aber nicht rausgekommen. Ich dachte, sie hätte es vielleicht eilig. Schien, als wolle sie noch ausgehen.“
    „Sie war sonst liebenswürdig?“
    „Hope? Oh ja, sie war eine höfliche Frau, gütig. Dieser Krebs hat sie wirklich ausgelaugt, aber an dem Tag sah sie besser aus, und die Bewegungen schienen ihr leichter zu fallen als in den ein oder zwei Monaten, die ich sie kannte.“
    Er hatte jedes Mitglied der Familie Julius gesehen außer T. C.
    „War Licht in der Küche?“, fragte ich.
    „Ich glaube nicht. Es war noch hell genug. Ich bin um sechzehn Uhr dort gewesen, und es war Ende Oktober; es war nicht wirklich hell, wenn ich mich recht entsinne. Aber ich habe Hope gesehen.“
    „Es besteht nicht die Möglichkeit, dass jemand, nachdem Sie weg waren, Leichen im Zement versteckt haben könnte?“
    „Ich bin am nächsten Tag noch mal hingegangen, nachdem ich mit der Polizei gesprochen hatte. Der Zement war genau so, wie Washington und ich ihn zurückgelassen hatten, niemand hat ihn angerührt.“
    Parnell sagte das mit solcher Entschiedenheit, dass ich ihm glauben musste. Er beugte sich in seinem Sessel vor, die Sprungfedern quietschten, und er sagte: „Ich denke, das war’s, Roe.“
    Er stand auf, um mich zur Tür zu bringen, also schwang ich meine Handtasche über die Schulter und folgte ihm gehorsam. Mir fiel eine letzte Frage ein.
    „Parnell, warum dachten Sie, Mrs. Julius würde später noch ausgehen?“
    „Nun“, sagte er und blieb stehen. „Warum habe ich das gedacht?“, fragte er sich, während er sich mit den Papieren, die er

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