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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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mich so sehr geliebt, dass die schattenhafte Erinnerung daran es in sein zweites Leben geschafft und er das Opfer auf sich genommen hatte.
    Wut durchbrach mein Leid und drängte die von Skimmer und Ivy verursachte Ekstase zurück, so dass ich noch etwas anderes denken konnte. Ich hob den Kopf, wischte mir die Tränen von der Wange und wünschte mir, ich könnte dasselbe mit meiner Erinnerung tun. Aber das Bild war jetzt da, und ich würde es nie wieder vergessen. Ich konzentrierte mich auf Skimmer und Ivy, und mein Herz brach fast, als ich sah, was Ivy erleiden musste, nur weil sie sie selbst war; weil ihre ver-letzlichen Stellen so nah an ihren Stärken lagen. Kisten hatte mich gerettet. Ich konnte für Ivy dasselbe tun.
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    Ivy zitterte, der Mund leicht geöffnet, die Augen geschlossen, als sie vergaß, wie man Nein sagte, und die Süße schmeckte, die sie nicht ablehnen konnte. In Skimmers Augen stand Triumph, als sie ihre Lippen an Ivys Hals rieb und ihre Augen schwarz waren von der Macht, die sie über Ivy hatte. Sie zog sich daran hoch, dass sie Ivy zu sich runterzog.
    Ich biss die Zähne zusammen. In meiner Erinnerung roch ich nassen Zement. Ich kämpfte mich auf die Füße, und es war, als könnte ich kaltes, trockenes Eisen auf meiner Zunge spüren.
    Ich stiefelte nach vorne und ballte meine Hände zu Fäusten, als ich daran dachte, wie ich mit meinen Fingern durch die kurzen schwarzen Haare von Kistens Mörder gestrichen war.
    Skimmer keuchte und drängte sich gegen Ivy, ermutigte sie.
    Sie bemerkte mich nicht.
    Es war fast schon zu spät. Ivys Reißzähne waren feucht und glitzerten. Erinnerungen packten mich, als ich daran zurückdachte, wie diese Zähne in mich geglitten waren, so dass sich Verzückung und Schmerz zu einer unwirklichen Mischung aus Adrenalin und Endorphinen verbunden hatten. Zitternd holte ich Luft.
    »Es tut mir leid, Ivy«, sagte ich, dann schlug ich sie in den Magen.
    Ivy stieß krampfartig den Atem aus. Sie schlang die Arme um ihren Bauch und stolperte, unfähig, Luft zu bekommen.
    »Du Flittchen!«, kreischte Skimmer, zu schockiert, um sich zu bewegen, nachdem ihr der erwartete Höhepunkt eines Bisses gestohlen worden war. Hätte ich sie geschlagen, hätte sie instinktiv reagiert, und ich wäre wahrscheinlich tot. Selbst sterbend hatte Kisten mir noch etwas beigebracht. Er hatte sich auf seinen Mörder gestürzt, und das hatte ihn seine untote Existenz gekostet. Er war für mich gestorben. Er war für mich gestorben.
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    Ivy holte rasselnd Luft. Ich warf ihr einen kurzen Blick zu, dann ging ich zwischen den beiden in Verteidigungsstellung.
    »Lass Ivy in Ruhe.«
    Skimmer schrie frustriert auf, ihre Augen schwarz. Ihre Hände waren nur noch Klauen, aber ich hatte sie schon einmal auf den Hintern gesetzt, und sie wusste, dass ich sie schlagen konnte.
    »Ivy?«, rief ich und riskierte einen Blick nach hinten. Ich konnte sehen, dass sie immer noch in ihrer Blutlust verloren war, selbst jetzt, wo sie um Atem rang. Dreck auf Toast. Ich hatte nicht damit gerechnet, mit beiden gleichzeitig fertigwer-den zu müssen. »Ivy!«, schrie ich und drehte mich so, dass sie nicht mehr hinter mir war, ich aber trotzdem Skimmer im Blick behalten konnte. »Schau mich an. Schau mich an! Wer willst du morgen sein?«
    Mit über dem Bauch verschränkten Armen sah Ivy durch den Vorhang ihrer Haare zu mir auf. Sie konnte jetzt wieder atmen. Zu meiner Rechten fing Skimmer an, vor Frustration zu zittern. Ivy sah sie mit entsetztem Gesicht an.
    »Wer willst du morgen sein?«, fragte ich wieder, weil ich sah, dass ihr Bewusstsein zurückkehrte. »Du hast nichts verloren, Ivy. Es ist okay. Du hast nichts verloren. Du bist noch dieselbe.«
    Sie blinzelte, und um ihre Pupillen erschien ein dünner brauner Ring. »Oh, mein Gott«, flüsterte Ivy, dann richtete sie sich auf. »Du erbärmlicher kleiner … Vampir!«, schrie sie. »Wie konntest du mir das antun?«
    Ivy trat drei Schritte vor, und ich stellte mich zwischen sie.
    Hinter mir presste sich Skimmer angstvoll in eine Ecke. »Ivy, nicht!«, verlangte ich.
    Ihre Augen waren immer noch schwarz, voller Furcht darüber, dass sie sich fast selbst verloren hatte, fast von ihren Instinkten beherrscht worden war. Ein Schauder überlief mich.
    »Lass es gut sein«, sagte ich, und sie entspannte ihren Kiefer.
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    Ich atmete erleichtert auf und testete dabei die Luft. Sie roch fantastisch, wenn sie sauer war.
    Skimmer sah, wie Ivy ihren Willen wiederfand, und

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