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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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was sie sein wollte.

22
    Ivy hielt den Kopf gesenkt, als wir über den Parkplatz zu meinem roten Cabrio gingen, das unter einer weit entfernten Later-435

    ne stand. Bis auf die warmen Autos war alles mit Schnee bedeckt, und die Welt war schwarz-weiß. »Es tut mir leid«, sagte sie, ohne mich anzusehen. »Du hättest da drin sterben können.«
    Ich sog meine Lungen noch einmal voller kalter Luft, um den Kopf freizubekommen. »Mir geht’s gut. Ich bin nicht gestorben.«
    »Aber es hätte passieren können.« Sie wurde langsamer, um mich zwischen zwei Autos durchzulassen, und sah mich mit trügerisch ruhiger Miene an. »Deine Aura war beschädigt, und du kannst keinen Schutzkreis errichten. Es tut mir leid. Dich darum zu bitten, wenn es dir nicht gutgeht, war ein Fehler. Die haben erwartet, dass du da drin stirbst. Oder Schlimmeres.«
    Ich schob meinen Arm unter ihren und zog sie hinter mir her Richtung Auto. Ich konnte es schon sehen. Der leuchtend rote Lack wirkte unter der Lampe grau, und Schnee bedeckte das kühlere Dach. »Ich würde mal sagen, da haben wir sie aber enttäuscht, hm?«
    Ivy versteifte sich, aber ich ließ in dem engen Raum zwischen den zwei Wagen nicht zu, dass sie mir ihren Arm entzog.
    Wenn ich sie nicht berührte, dann würde sie denken, dass sie das emotionale Gepäck, das sie in unser beider Leben brachte, nicht wert war. »Mir geht’s gut«, sagte ich ernst. »Ich wollte auch wissen, wer Kisten umgebracht hat. Jetzt wissen wir mehr.« Nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte, aber trotzdem .
    »Mach dir keinen Kopf.«
    Natürlich entzog mir Ivy ihren Arm, kaum dass wir zwischen den Autos heraustraten, und schaute über die Schulter zurück zu dem ruhigen Gebäude. »Das werde ich nicht mehr sein«, sagte sie. Meine Augen wurden weit, als sie sich mit dem Handrücken über die Augen wischte und im Licht der Laterne Feuchtigkeit darauf zu sehen war. »Ich kann das nicht«, flüsterte sie, bis ins Mark erschüttert. »Rachel, es tut mir leid.
    Ich verstehe, dass ich dich nicht nochmal beißen kann. Es tut mir leid, dass ich es versucht habe. Du hast Besseres verdient.«
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    »Du bist die stärkste Person, die ich kenne!«, protestierte ich, aber sie schüttelte nur den Kopf und wischte sich wieder über die Augen. Sie war auf ihr absolut Innerstes reduziert.
    Skimmer hatte sie tief erschüttert.
    »Keiner von denen, die ich einmal Freund genannt habe, wä-re fähig gewesen, das zu tun, was du da drin getan hast«, sagte sie mit zitterndem Kinn. »Oder, wenn sie uns getrennt hätten, dann nur, um Skimmers Platz einzunehmen. Ich will so nicht sein, und ich werde es auch nicht sein. Ich bin vom Blut runter.
    Völlig.«
    Ich riss die Augen auf und fühlte einen Anflug von Furcht.
    Ivy spürte es, biss die Zähne zusammen und stampfte davon.
    »Warte, Ivy. Das ist nicht unbedingt eine gute Idee«, rief ich ihr nach.
    »Piscary ist tot, ich kann sein, was ich will«, warf sie über die Schulter zurück.
    »Aber du bist ein Vampir«, widersprach ich, als ich ihr besorgt folgte. »Das bist du!«
    Sie blieb stehen und drehte sich zu mir um. Ich stoppte ebenfalls, mit einem Auto zwischen uns.
    »Ich sage ja nicht, dass ich will, dass du mich beißt«, meinte ich und wedelte mit den Händen. »Aber ich habe mit dir gelebt, während du abstinent warst, und je mehr du versuchst, zu sein, was du nicht bist, desto verwirrter wirst du, und desto schwerer ist es, mit dir zusammenzuleben.«
    Ivy öffnete den Mund. In ihren Augen war deutlich zu lesen, dass sie sich verraten fühlte. »Abstinenz ist alles, was ich habe, Rachel.« Sie drehte sich um und glitt zum Wagen, ein schwarzer Schatten in dem Grauweiß des fallenden Schnees.
    »Netter Versuch, Rache«, murmelte ich, weil ich dachte, dass es eine bessere Art gegeben hätte, das zu sagen. Ich rammte die Hände in die Taschen und setzte mich langsam wieder in Bewegung. Die Heimfahrt würde einfach fantastisch werden. Ein grüner Papptannenbaum am Rückspiegel konnte 437

    nur wenig ausrichten. Ivy auf Blutentzug war kein Spaß, aber sie war zu Recht sauer auf mich. Wie konnte ich sie nicht darin unterstützen, was sie sein wollte? Ich wollte sie unterstützen, aber Blutfasten war nicht die Antwort. Sie musste den Teufels-kreis durchbrechen. Sie musste die Abhängigkeit völlig brechen. Es musste in Als Büchern etwas dafür geben. Oder vielleicht Trent …
    Meine Tasche schlug gegen die Rücklichter des Wagens, an dem ich vorbeiging, und ich folgte

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