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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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es nicht.« Vorsicht ließ mich langsamer werden, als ich mich ihm näherte. »Sei besser still. Wenn er weiß, dass du da bist, muss er mir nur die Mütze vom Kopf reißen, und schon ist Matalina alleinerziehende Mutter.«
    Jenks wurde still. Tom blieb mit den Händen in der Tasche stehen und starrte mein Auto an, als dächte er eingehend über etwas nach. Nervosität mischte sich in meine Wut, als ich vor-sichtshalber zwei Meter vor ihm stehen blieb und den Mann beäugte wie die Schlange, die er war. Ich hatte gehört, dass er bei der I. S. gefeuert worden war - wahrscheinlich, weil er dumm genug gewesen war, sich dabei erwischen zu lassen, wie er Dämonen beschwor, um jemanden zu töten - aber nachdem ich diejenige gewesen war, die Tom aus der Welt schaffen wollte, hatte die I. S. nichts weiter unternommen.
    »Was tust du hier?«, fragte ich. Ich war nicht scharf drauf, mich verteidigen zu müssen, aber ich wollte ihm auch nicht die Gelegenheit geben, an meinem Auto rumzuspielen.
    In den blauen Augen des jungen Mannes lag eine neue Härte, als er da auf dem freigeräumten Gehweg stand und mich im Lampenschein abschätzend musterte. Ihm war in seinem Ano-rak und seiner Mütze sichtlich kalt, was fast den Rotholzgeruch tötete, den alle Hexen haben. Ich hatte ihn früher einmal für attraktiv gehalten, auf seine ordentliche, fast gelehrtenhafte Art und Weise - okay, eigentlich immer noch -, aber Al freizuset-zen, um mich zu töten oder ins Jenseits zu verschleppen, hatte jede mögliche Anziehungskraft in Abscheu verwandelt.
    »Ich versuche, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten«, antwortete er, und auf seinen Wangen erschien ein leichter Rotton.
    »Ich bin gebannt worden, und das habe ich dir zu verdanken.«
    Mir fiel die Kinnlade runter, und ich wich zurück. Ich war nicht überrascht, aber ich würde auch nicht die Schuld dafür 62

    übernehmen. »Ich war nicht diejenige, die Frauen entführt hat, um damit Dämonen für ihre schwarzen Flüche zu bezahlen«, erklärte ich. »Vielleicht solltest du deine Logik nochmal über-denken, Sherlock.«
    Er lächelte, aber es war absolut kein netter Ausdruck. Er drehte sich um, wie um zu gehen, und sagte noch: »Ich bin in der Gegend, wenn du reden willst.« Ich starrte ihn bei dieser Einladung ungläubig an, und er fügte hinzu: »Nettes Auto«, bevor er davonging, die Hände in den Jackentaschen vergraben.
    »Hey!«, schrie ich und hätte ihn fast verfolgt, aber der Gedanke an seine Verbannung aus der hexischen Gesellschaft und an Jenks unter meiner Mütze hielt mich zurück. Ich blieb stehen und stieß hörbar die Luft aus. Gebannt? Ausgestoßen? Der Hexenzirkel für ethische und moralische Standards hat ihn für gebannt erklärt? Verdammt! Ich hatte nicht gedacht, dass sie so weit gehen würden. Sicher, er hatte Dämonen beschworen, aber das brachte nicht die Verbannung über einen. Es musste die Entführung dieses Mädchens für seine schwarze Magie gewesen sein. Verbannung war genau das, wonach es auch klang, und der Mann steckte in Schwierigkeiten. Den Hexenzirkel für ethische und moralische Standards dazu zu bringen, eine solche Entscheidung zu widerrufen, war ungefähr so, wie eine I. S.-
    Todesdrohung zu überleben. Er war völlig isoliert, und jede Hexe, die sich mit ihm abgab, riskierte ihrerseits ebenfalls die Verbannung.
    Lebensunterhalt bestreiten , dachte ich, als ich ihn beobachtete. Tom hatte sich wahrscheinlich selbstständig gemacht, nachdem ihn die I. S. jetzt nicht mehr mit dem Arsch anschauen würde, nicht mal inoffiziell. Und er sieht aus, als mache er harte Zeiten durch , fügte ich hinzu, als er in einen verrosteten vierundsechziger Chevy stieg und davonfuhr.
    Ich hielt auf das Haus der Tilsons zu, dann ließ mich ein plötzlicher Gedanke abrupt anhalten. Ich grub in meiner Ta-63

    sche herum und zog schließlich meinen Schlüsselbund und das Detektoramulett für tödliche Zauber daran hervor. Das Ding hatte mir ein paarmal das Leben gerettet, und Tom hatte be-gründetes Interesse daran, mich verschwinden zu lassen.
    »Rache …«, beschwerte sich Jenks, als ich langsam einmal um meinen Wagen ging.
    »Willst du in Teile explodieren, die kleiner sind als Fairystaub?«, murmelte ich. Er zog an meinen Haaren.
    »Tom ist ein Weichei«, protestierte der Pixie, aber ich beendete meine Runde und atmete auf, als das Amulett dauerhaft ein nettes, gesundes Grün zeigte. Tom hatte mein Auto nicht verzaubert, aber trotzdem blieb ein ungutes Gefühl zurück,

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