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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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lassen.
    Das FIB war sich ziemlich sicher, dass Mr. Tilson Glenn angegriffen hatte, da es sein Haus war, aber sein Anwalt würde vielleicht versuchen, es als Einbruch oder etwas in der Art dar-zustellen. Nicht cool.
    »Nettes Haus«, meinte ich und ließ meine Augen über die hellen Wände, niedrigen Decken und den sauberen, aber abgetretenen Teppich wandern. Wir gingen durch einen kurzen Flur, dann stiegen wir in ein großes Wohnzimmer hinunter. Sofort blieb ich stehen. »Oh, mein Gott«, sagte ich und schaute es mir genau an. »Sie haben einen Flokati.« Einen grünen Flokati-teppich. Vielleicht war Mr. Tilson deswegen verrückt. Mich würde er in den Wahnsinn treiben.
    Es waren nur noch wenige Leute hier, die noch ihre FIB-Sache durchzogen. Einer von ihnen winkte Edden zu sich, und er verließ mich mit einem strengen Blick, der sagte, dass ich besser nichts anfassen sollte. Mir stieg der leise Geruch nach Fingerabdruckpulver in die Nase. Ivy stand in der Ecke, mit einer großen Frau, die den zwei Kameras um ihren Hals nach zu schließen die Fotografin war. Sie schauten beide auf ihren Laptop und die Bilder, die sie schon gemacht hatte.
    Es war hell und übermäßig warm, und Jenks verließ Edden, um sich auf der Vorhangstange niederzulassen. Wahrscheinlich war es da oben wärmer. Das FIB war fast den ganzen Tag da gewesen, bevor sie uns reingelassen hatten, weil sie nicht ris-69

    kieren wollten, dass wir ihren jungfräulichen Tatort versauten, aber für mich wirkte er trotzdem frisch.
    Der grün gekachelte Beistelltisch zwischen dem olivorange-farben gestreiften Sofa und dem Kamin - der übrigens so an-gemalt war, dass er zum Boden passte - lag auf der Seite und war in den Kaminrand geschoben. Die Vorhänge vor den weiten Fenstern waren offen und zeigten den Hinterhof. Gott helfe mir, aber sogar die Vorhänge passten zu der grauenerregenden Farbkombination. Als ich mir alles ansah, wurde mir langsam schlecht, als hätten sich die Siebzigerjahre hier vor der Ausrot-tung versteckt und bereiteten sich darauf vor, wieder die Welt zu übernehmen.
    Es gab kein Blut, außer ein paar Spritzern auf dem Sofa und an der Wand, ein hässliches Braun auf der grün-gelblichen Farbe. Von Glenns gebrochener Nase vielleicht? Ein Sessel war gegen ein Klavier geschoben worden, und lose Notenblätter waren auf der Sitzbank davor aufgestapelt. An der Wand neben dem großen Fenster, durch das man eine schneebedeckte Schaukel sehen konnte, stand ein Bild. Es war heruntergefal-len, sodass die Vorderseite zur Wand zeigte, und ich wollte unbedingt sehen, was es zeigte.
    In einer Ecke lehnte ein derangierter Weihnachtsbaum, der offensichtlich irgendwann einmal umgefallen war, wenn man von dem dunklen Fleck auf dem Teppich ausging, wo das Wasser aus dem Topf gelaufen war. Es gab für einen einzelnen Raum sehr viele Dekorationen, und sie waren eine seltsame Stilmischung. Die meisten waren Massenprodukte, aber es gab auch eine Schneekugel, die mindestens zweihundert Dollar gekostet hatte, und ein antikes Mistelzweig-Arrangement, anscheinend Tiffany. Seltsam.
    Am Kaminsims hingen drei Socken, und die sahen ebenfalls teuer aus - zu nobel, um zum Rest der Weihnachtsdeko zu passen. Nur der kleinste der Socken war mit einem Namen verse-hen. HOLLY. Wahrscheinlich der des Babys. Auf dem Sims 70

    standen keine Bilder, was ich seltsam fand in einem Haus, in dem es ein Baby gab. Auch auf dem Klavier stand nichts.
    Jenks hatte sich fallen lassen, um mit dem Kerl am Klavier zu reden. Ivy hatte mit der Fotografin die Köpfe zusammengesteckt. Edden achtete nicht auf mich. Alle sahen beschäftigt aus, also wanderte ich zum Kamin und ließ einen Finger über das glatte Holz gleiten, um Beweise zu finden, dass auf dem Sims einmal Bilder gestanden hatten. Kein Staub.
    »Hey!«, rief der Mann bei Edden. »Was glauben Sie, dass Sie da tun?« Mit rotem Gesicht schaute er zu Edden, offensichtlich sauer, weil er mich rauswerfen wollte und es nicht durfte.
    Leute drehten sich zu mir um und peinlich berührt wich ich zurück. »Sorry.«
    Ivy schaute in der plötzlichen Stille vom Laptop auf. Sowohl sie als auch die Fotografin starrten mich fragend an. Dabei sahen sie aus wie Yin und Yang, Ivys kurzes schwarzes Haar neben der langen blonden Mähne der Fotografin. Ich erinnerte mich daran, dass ich die Fotografin schon einmal in Trents Ställen gesehen hatte, aber Ivy war nicht dort gewesen, und ich fragte mich, wie sie in einer Viertelstunde so plump-vertraulich

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