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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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dass ich mit dir schlafe«, versprach er mir in einem sanften Flüstern.
    Wieder stiegen mir Tränen in die Augen, und er küsste sie weg. Der Geruch nach nassem Zement wurde stärker, als meine Tränen den Staub auf seinen Fingern durchnässten. Ich riss 612

    meine Hand hoch, um ihm die Augen auszukratzen, und keuchte, als er meine Finger zusammenpresste. »Stopp«, bettelte ich.
    »Bitte, aufhören.«
    Seine breite Hand legte sich um mein Gesicht, und er zwang meine Kiefer auseinander. Ein Finger rieb meinen Nacken, einen zweiten ließ er in meinen Mund gleiten und befühlte mein Inneres. Er schmeckte nach Staub.
    »Nicht«, keuchte ich, während ich mich gleichzeitig in seinem Griff wand. Er drückte seinen Mund auf meinen, da er jetzt wusste, dass ich ihm nicht die Zunge abbeißen würde. Er drückte seine raue Hand auf meinen Hals und rieb einmal. Ekstase überschwemmte mich. Es war nicht er. Es war wie ein Reflex, und ich hasste mich selbst für die Lust, die mein Inneres zum Schmelzen brachte, während ich gleichzeitig darum kämpfte, freizukommen und einen Atemzug nehmen zu können, der nicht voll war von ihm. Einfach entkommen!
    Ich weinte, und er zog sich mit meiner Lippe zwischen seinen Zähnen zurück. Der scharfe Schmerz in meiner Lippe war wie ein elektrischer Schock. Er hatte wahrscheinlich erwartet, dass ich ihm zu Füßen sinken würde, aber es hatte genau den gegenteiligen Effekt.
    Angst verdrängte alle anderen Gefühle, und ich schlug aus.
    Meine Fingernägel trafen seine Augen. Er fluchte und stolperte rückwärts. Er hatte mich gebissen. Gott, er hatte mich gebissen!
    Mit einer Hand über dem Mund rannte ich zur Tür.
    »Ich bin noch nicht fertig!«, brüllte der Vampir, als ich den schmalen Gang entlangsprang. Ich stürmte ins Wohnzimmer und rannte auf die Tür zum Deck und zur Freiheit zu. Ich versuchte, den Türknauf zu drehen, aber mein Handgelenk wollte nicht funktionieren, immer noch taub von dem Griff, mit dem er mich entwaffnet hatte. Die Finger an meiner anderen Hand waren knallrot und bewegungsunfähig.
    613

    Schluchzend trat ich gegen die Tür. Schmerz schoss durch meinen Knöchel, aber ich trat noch einmal zu. Als ich zum zweiten Mal traf, schrie ich, und dieses Mal splitterte der Türrahmen.
    Meine tauben Finger rutschten über die Tür, und ich kreischte, als eine schwere Hand mich von dem zerbrochenen Holz zurückzerrte. Ich kämpfte um mein Bewusstsein, als meine Hand gegen eine Wand knallte, und fiel.
    »Ich sagte, ich bin noch nicht fertig«, wiederholte der Vampir, als er mich an den Haaren zurück ins Schlafzimmer schleppte. Ich kämpfte wie ein wildes Tier und versuchte, mich im Vorbeigehen am Türrahmen der Badezimmertür festzuk-lammern. Aber er zog nur einmal, und meine Finger rutschten über den Teppich, bis sie brannten. Er ließ meine Haare nicht los, bis er mich am Arm hochriss und aufs Bett warf. Ich prallte ab und fiel auf der anderen Seite auf den Boden, zwischen Bett und Wand. Meine Augen suchten Kisten, und ich verfiel in Panik, als ich ihn nicht fand. Er war weg. Der Boden war leer.
    Zitternd spähte ich über das Bett und fand meinen Liebsten.
    Er stand ruhig am Fenster und starrte in die Nacht hinaus. »Es ist schön«, sagte er sanft, und mein Herz brach, als ich seine vertraute Stimme aus dem Mund eines Fremden hörte. Er war tot. Kisten war ein Untoter. »Ich kann alles sehen, alles hören.
    Selbst die Mücken über dem Wasser«, fügte er verwundert hinzu und drehte sich um.
    Meine Brust verengte sich beim Anblick des vertrauten Lächelns, aber seine Augen hatten etwas verloren. Wenn er die Mücken hören konnte, dann hatte er auch meine Schreie gehört und nichts unternommen. In seinen blauen Augen lag kein Wiedererkennen. Er war ein verwirrter, schöner Engel. Er kannte mich nicht.
    Wieder liefen mir Tränen über das Gesicht.
    614

    Der Vampir, der ihn umgebracht hatte, schien wütend, aber auch ein wenig besorgt. »Du musst gehen«, sagte er abrupt.
    »Du bist jetzt wertlos. Aufgebraucht. Raus.«
    Hilflos weinend stand ich auf. Ich erwartete von Kisten keine Hilfe.
    »Ich kenne dich«, sagte Kisten plötzlich. Ich schlug mir die verletzten Hände auf die Brust und schloss verzweifelt die Augen. Dann riss ich sie wieder auf, als ich eine sanfte Berührung am Kinn fühlte, zu früh, als dass er den Raum schon hätte durchquert haben können. Aber da stand er, den Kopf schräg gelegt, als er würde er nachdenken.
    »Ich habe dich geliebt«, sagte er mit

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