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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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genossen hätte, wäre, das von Ivy, diesem Flittchen, zu nehmen, aber sie kann ich nicht haben.« Er knurrte und riss Kisten so nach oben, dass dieser für einen Moment auf den Zehenspitzen stand. »Sie ist Piscarys verfickte Königin. Aber das wird wehtun. Ich schulde ihr Qualen für die Jahre, die ich im Gefängnis verbracht habe, und von Abfällen und weggeworfenen Schatten 617

    gelebt habe, die für jeden bluten. Dich zu töten ist ein guter Anfang. Eine Marionette aus ihrer Mitbewohnerin zu machen ist besser, und wenn sie dann ein jaulendes Wrack ist, mit toten Augen und ohne Seele, dann mache ich mich an Ivys Schwester und jede Person heran, die sie je geliebt hat.«
    Kisten bekam Angst. Das Gefühl überschritt die Grenze zum Tod, wo es die Liebe nicht schaffte. »Lass Ivy in Frieden«, verlangte er.
    Kistens Mörder berührte dessen Haare mit den Lippen. »Du bist so jung. Ich erinnere mich daran, jemanden geliebt zu haben. Aber sie sind gestorben, und jetzt habe ich nur noch die Reinheit des Nichts. Mein Gott, du bist noch warm.«
    Kisten schaute mich an und irgendwo fand ich noch mehr Tränen. Wir waren alle verloren. Es sollte nicht so enden.
    »Dann nimm mein Blut statt ihres«, sagte Kisten, und der andere Vampir lachte.
    »Genau«, sagte er sarkastisch und schubste Kisten weg wie das Gift, das sein Blut für ihn wäre.
    Kisten sammelte sich. »Nein«, sagte er sanft, mit einer Stimme, die ich erst einmal vorher gehört hatte, in einer kalten, verschneiten Nacht, als er gegen sechs schwarze Hexen ge-kämpft hatte. »Ich bestehe darauf.«
    Er sprang den Vampir an. Der Mann stolperte mit erhobenen Armen, fast hilflos, weil er von dem Angriff so überrascht war.
    Kistens Reißzähne blitzten auf, immer noch kurz für einen Untoten, aber sie reichten aus.
    »Nein!«, schrie der Vampir, und Kisten versenkte seine Zähne in seinem Hals. Ich starrte und presste mich gegen das breite Fenster, während Kistens Mörder ihm eine Handfläche gegen das Kinn schlug. Ich hörte ein krankes Knirschen, und Kisten fiel.
    Er knallte auf den Boden und verkrampfte sich schon, bevor er ganz auf dem Teppich zu liegen kam. Der andere Vampir presste eine Hand an den Hals und stolperte auf die Tür zu. Ich 618

    hörte, wie er den Flur entlangtorkelte. Er floh, während er gleichzeitig trocken würgte. Das Boot bewegte sich, und ich hörte ein Platschen.
    »Kisten!« Ich ließ mich neben ihn fallen und zog seinen Kopf auf meinen Schoß. Die Zuckungen ließen nach, und ich wischte ihm mit den Händen das Gesicht ab. Sein Mund war rot vor Blut, aber es war nicht seines, es war das seines Mörders, und jetzt würden sie beide sterben. Nichts konnte ihn retten. Die Untoten konnten sich nicht voneinander nähren. Der Virus griff sich selbst an, und beide würden sterben.
    »Kisten, nein«, schluchzte ich. »Tu mir das nicht an! Kisten, du süßer Idiot, sieh mich an!«
    Er öffnete die Augen, und ich starrte atemlos in ihre kostba-ren blauen Tiefen. Der Schimmer des Todes tauchte auf und zog sich zurück. Meine Brust verkrampfte sich, als ich einen Moment der Klarheit sah, als er am Rande seines letzten, wahren Todes stand.
    »Weine nicht«, sagte er und berührte meine Wange. Es war Kisten. Er war er selbst, und er erinnerte sich, warum er liebte.
    »Es tut mir leid. Ich werde sterben, und genauso wird des dem dämlichen Bastard ergehen, wenn ich genug von meinem Speichel in ihn gepumpt habe. Er wird nicht mehr in der Lage sein, dir oder Ivy wehzutun.«
    Ivy. Das würde sie zerstören. »Kisten, bitte verlass mich nicht«, flehte ich. Meine Tränen fielen auf sein Gesicht. Seine Hand glitt von meiner Wange, und ich griff sie mir und drückte sie an mich.
    »Ich bin froh, dass du hier bist«, sagte er, schloss die Augen und holte Luft. »Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen.«
    »Du hättest mit mir fliehen sollen, du Dämlack«, schluchzte ich. Seine Haut war heiß, und er zuckte einmal und holte rasselnd Luft. Ich konnte es nicht aufhalten. Er starb in meinen Armen, und ich konnte nichts tun.
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    »Yeah«, flüsterte er, und seine Finger, die ich an meinen Mund gepresst hielt, zitterten. »Entschuldige.«
    »Kisten, bitte verlass mich nicht«, flehte ich, und er öffnete die Augen.
    »Mir ist kalt«, sagte er, und Angst stieg in seine blauen Augen.
    Ich hielt ihn fester. »Ich halte dich. Es kommt alles in Ordnung.«
    »Sag Ivy«, keuchte er und rollte sich zusammen, »sag Ivy, dass es nicht ihr Fehler war. Und sag ihr …

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