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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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war, als er gerade keine Hosen getragen hatte, oder ob der Angreifer sich durch sie durchgefressen hatte. Vampire taten so etwas nicht.
    Zumindest nicht nach dem, was ich bis jetzt gehört hatte. Und das war auch nicht der Mann, an den ich mich von Kistens Boot erinnerte.
    Eddens Lichtstrahl zitterte, als er ihn auf die Leiche richtete.
    Verdammt, es war alles umsonst gewesen.
    »Ist das Art?«, fragte Edden, und ich schüttelte den Kopf.
    »Es ist Denon«, sagte Ivy. Mein Blick schoss von ihr zu der Leiche und wieder zu ihr.
    »Denon?«, keuchte ich schockiert.
    Edden senkte den Lichtstrahl. »Gott helfe ihm. Ich glaube, du hast Recht.«
    Ich lehnte mich gegen die Wand, weil meine Knie weich wurden. Deswegen hatte ich ihn in letzter Zeit nicht mehr gesehen. Wenn Denon Arts Nachkomme gewesen war, war es leicht gewesen, Ivy zu überwachen, indem er sie seiner Truppe von Runnern zuwies. Und sie mir zuzuweisen war eine Beleidigung gewesen.
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    »Die Pritsche«, sagte Ivy mit der Hand über Nase und Mund.
    »Leuchte auf die Pritsche. Ich glaube, da liegt noch eine Leiche. Ich bin mir nicht … sicher.«
    Ich trat näher und richtete sorgfältig das Licht der Laterne auf die Pritsche, aber meine Hand zitterte, und es war nicht klar zu erkennen. Edden hatte Denon gekannt. Sie hatten in freund-schaftlichem Wettstreit gestanden. Ihn hier so zerfressen zu finden war hart. Ich hörte, wie er flach atmete, und dann fand auch sein Lichtstrahl das Bett.
    Ich kniff die Augen zusammen und versuchte, zu entscheiden, was ich da sah. Was zuerst ausgesehen hatte wie ein Bündel vergessener Kleidung … »Scheiße«, flüsterte ich, als mein Blickwinkel sich änderte und ein eindeutiges Bild entstand. Es war ein grauer, grotesk verbogener Körper, die Knochen in un-natürliche Kurven verzerrt vom Kampf der zwei Virusstämme um Kontrolle. Jeder hatte versucht, den Vampir zu seinem Bild der Perfektion zu formen. Bleichweiße, pergamentartige Haut löste sich in Bahnen ab und fiel in dem Luftzug der offenen Tür zu Boden. Das schwarze Haar lag lose um den Schädel, und in den Augenhöhlen, die zur Decke starrten, waren keine Augen mehr. Aus seinem Kiefer wuchsen Reißzähne, die doppelt so lang waren wie die eines normalen Vampirs. Der Mund war aufgerissen worden, und der Kiefer hing zerbrochen herab.
    An der Seite baumelte eine Hand, an der mehrere Finger fehlten. Gott, hatte er sich das selbst angetan?
    Ivy zuckte, und mein Lichtstrahl schoss heftig umher, als sie versuchte, den Raum zu betreten. Edden grunzte, schnappte sich ihren Arm und benutzte ihren eigenen Schwung, um sie gegen die gegenüberliegende Wand des Tunnels zu schleudern.
    Sie traf mit einem Knall auf, die Augen weit aufgerissen und wütend, aber er hatte bereits seinen Arm unter ihrem Kinn und ließ nicht los.
    »Bleib draußen!«, schrie er und presste sie gegen die Wand.
    In seiner Stimme lag so etwas Ähnliches wie Mitleid. »Du 645

    wirst da nicht reingehen, Ivy! Es ist mir egal, ob du mich um-bringst. Du wirst nicht in diese … dreckige« - er holte Luft, auf der Suche nach Worten - »Jauchegrube von einem Loch gehen.« Als er weitersprach, hatte er Tränen in den Augen. »Du bist besser als das. Mit dieser Perversion hast du nichts zu tun. Das bist nicht du! «
    Ivy versuchte nicht mehr, sich zu bewegen. Wenn sie es gewollt hätte, hätte sie ihm mühelos den Arm brechen können.
    Ich entdeckte Tränen in ihren Augen, bevor ich die Laterne senkte. »Kisten ist wegen etwas gestorben, das ich getan habe«, sagte sie, und ihre Wut wurde zu Schmerz. »Und jetzt kann ich nichts tun, um den Schmerz zu bekämpfen. Er ist tot! Art hat mir sogar das genommen!«
    »Was willst du tun?«, schrie Edden sie an. »Der Vampir ist tot! Du kannst keine Rache an einer Leiche üben. Willst du ihn auseinanderreißen und Teile von ihm an die Wände werfen? Er ist tot! Lass es los, oder es wird dein Leben ruinieren, und dann gewinnt er!«
    Ivy weinte lautlos. Edden hatte Recht, aber momentan wusste ich nicht, wie ich sie davon überzeugen sollte.
    Edden riss mir die Laterne aus der Hand und drehte sich um.
    »Schau dir das an, Ivy!«, befahl er und leuchtete die Leiche direkt an. »Schau dir das an und sag mir, dass so ein Sieg aussieht.«
    Sie spannte sich an, als wolle sie schreien, aber dann kamen die Tränen, und sie gab auf. Sie schlang die Arme um sich selbst und flüsterte: »Der Hurensohn. Der verfickte Hurensohn.
    Alle beide.«
    Eiseskälte erfüllte mich bis ins Mark, als

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