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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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Frieden gefunden, weil er gekämpft und gewonnen hatte. Aber was war mit denen, die zurückblieben? Was war mit Ivy und mir? Hatten wir nicht auch das Recht auf Befriedigung?
    Mein Herz raste, und ich biss die Zähne zusammen. »Ich werde nicht mit diesem Schmerz leben.«
    Ivy zögerte, und Edden blinzelte mich misstrauisch an.
    Zitternd zeigte ich auf das dunkle Loch. »Ich werde nicht zulassen, dass die I. S. das unter den Teppich kehrt und die da in Gräber mit hübschen Grabsteinen und edlen Schriften legt, mit Lebensdaten darauf, und dann sagt, dass Kisten umgebracht wurde, um eine politische Agenda zu erfüllen.«
    Ivy schüttelte den Kopf. »Es macht keinen Unterschied.«
    Für mich machte es einen Unterschied. Der Raum war dunkel und versteckte die Verderbtheit, die entstand, wenn ein Leben in der Angst vor dem Tod verbracht wurde; wenn eine gesamte Existenz nur auf das Ich ausgerichtet war; wenn die Seele eingetauscht wurde gegen den geistlosen Willen, zu überleben. Echte Leben wurden in Folge dieser hässlichen, mächtigen Karikaturen zerstört. Kistens Seele ging verloren, gerade als er Kraft in sich selbst fand, Ivy legte sich in ihrem Kampf um inneren Frieden die Schlinge immer enger um den Hals. Die Dunkelheit würde das hier nicht bedecken. Ich wollte den Raum hell. Hell und voll wilder Wahrheit, sodass nie etwas dem Schutz der Erde übergeben werden konnte.
    »Rachel?«, fragte Ivy. Zitternd zapfte ich eine Linie an. Sie berührte mich und raste durch meine dünne Aura wie eine 649

    Flamme. Ich sank auf die Knie, aber dann biss ich die Zähne zusammen und stand wieder auf. Ich ließ den Schmerz durch mich fließen und akzeptierte ihn.
    » Celero inanio! «, rief ich und schuf der Macht einen Weg mit der Geste, die ich einem schwarzen Zauber entlehnte. Ich hatte gesehen, wie Al es tat. Wie schwer konnte es schon sein?
    Die Kraftlinie raste durch mich, gezogen von dem Zauber.
    Qualen flammten auf, und ich rollte mich zusammen, weigerte mich aber, die Linie loszulassen, während der Zauber sein Werk tat. »Rachel!«, schrie Ivy, und ich prallte zurück, als die Mitte des Raums grellweiß explodierte. Wie der Himmel selbst brannte das Feuer in heller Pracht, mit nur einem kleinen schwarzen Punkt in der Mitte meines Zorns.
    Ich fiel wieder auf die Knie, meine Augen am Türrahmen festgesaugt. Ich bemerkte nicht einmal, wie der harte Boden meine Knie aufriss. Und dann hielt Ivy mich. Ihre Arme um-schlangen mich, und ich keuchte, nicht wegen der eisigen Umarmung, sondern weil der Schmerz von der Linie plötzlich verschwand. Sie hielt mich wieder, und ihre Aura beschützte mich und filterte das Schlimmste.
    »Du dämliche Hexe«, sagte sie bitter, während sie mich im Arm hielt. »Was zur Hölle tust du?«
    Ich starrte zu ihr auf, während die Linie kühl und klar durch mich floss. »Bist du dir sicher, dass du nichts spürst?«, fragte ich, weil ich nicht glauben konnte, dass ihre Aura mich schützte.
    »Nur, wie mein Herz bricht. Lass los, Rachel.«
    »Noch nicht«, sagte ich und zeigte wieder auf das Höllenloch. » Celero inanio !«, sagte ich wieder.
    »Stopp!«, rief Ivy, und ich schrie, als sie mich losließ und der Schmerz mich traf. Ich keuchte und fühlte meine Lungen brennen. Aber ich konnte nicht loslassen. Ich war noch nicht fertig.
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    Die Pritsche fing Feuer, und darüber schwebte ein orangefarbener Schimmer. Er sah aus wie ein Körper, der sich in Qualen wand. Das Blut auf dem Boden war eine schwarze Wolke, die aufgewirbelt wurde, als mehr Luft in den Raum glitt, um die verbrannte zu ersetzen. Ivys Hände legten sich von hinten um mich, und ich holte tief Luft, als der Schmerz nachließ und ich ihn wieder ertragen konnte.
    »Bitte lass mich nicht los«, sagte ich, und Tränen des Schmerzes und der Trauer liefen über mein Gesicht. Ich fühlte, wie sie nickte.
    » Celero inanio «, rief ich nochmal. Meine Tränen verpufften und wurden zu Salzspuren. Aber immer noch brannte die Wut in mir und pulsierte im selben Rhythmus wie mein Herz. Die Kraftlinie floss wie Rache, brannte und versuchte mich mit sich in die gedankenlose Strömung zu reißen. Ich konnte riechen, dass meine Haare anfingen zu brennen. Der Kratzer auf meiner Wange glühte wie Feuer.
    »Rachel, hör auf!«, schrie Ivy, aber ich konnte das Funkeln von Kistens lächelnden Augen in den Flammen sehen - und ich konnte nicht.
    Ein Schatten sprang zwischen mich und das brennende In-ferno. Ich konnte Edden fluchen hören und dann, wie

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