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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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herumstocherte, driftete ich zu den Büchern auf dem überfüllten Schaukelstuhl und lächelte, als ich einen Titel erkannte. Ich griff danach, weil ich diesen Raum voller Unschuld und gutem Geschmack nicht verlassen wollte. Melancholie hatte mich ergriffen. Ich wusste, dass es von meinem eigenen Dilemma kam, was das Kinder-kriegen anging. Wäre es nur meine Blutkrankheit gewesen, hätte ich es vielleicht riskiert, aber ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass meine Kinder Dämonen sein würden.
    Ich ließ das Bilderbuch aus meinen Fingern gleiten, als Ivy vorsichtig zwischen den Stofftieren stehen blieb, in einer Haltung, als könnte die Häuslichkeit eventuell ansteckend sein.
    »Ist das das letzte Zimmer?«, fragte sie, und als Edden müde nickte, fügte sie hinzu: »Bist du dir sicher, dass Glenn nicht woanders angegriffen und hier nur abgelegt wurde?«
    »Ziemlich sicher. Seine Fußabdrücke auf dem Gehweg lassen sich bis vor die Tür verfolgen.«
    Ihr ruhiges Gesicht zeigte einen Hauch von Ärger. »In diesem Raum gibt es auch nichts«, sagte sie sanft. »Nichts. Nicht mal die Andeutung eines quengelnden Babys.«
    Weil ich sah, dass sie gehen wollte, stapelte ich die Bücher auf einem kleinen Tisch. Das dumpfe Knallen, als eine An-ziehpuppe auf den Boden fiel, erregte meine Aufmerksamkeit, und ich hob sie hoch. Das aufwendige Bilderbuch mit dem An-76

    ziehpüppchen war ziemlich teuer für ein kleines Haus in einer heruntergekommenen Nachbarschaft, aber nachdem ich das Schlafzimmer gesehen hatte, war ich nicht überrascht. Es war offensichtlich, dass sie, wenn es ihr Kind betraf, keinerlei Kosten scheuten. Nichts passte zusammen. Nichts machte Sinn.
    Jenks flitzte auf Ivys Schulter und versuchte, sie aufzumun-tern. Sie ließ es nicht zu und winkte ihn weg. Edden wartete neben der Tür auf mich, während ich durch das Buch blätterte, um die Puppe zurückzulegen. Aber in der Tasche, in die sie gehörte, war bereits etwas.
    »Nur einen Moment«, sagte ich und zog den harten Gegens-tand mit zwei Fingern heraus. Ich wusste nicht warum, aber die Puppe musste zurück in ihr Bett, und ich war die Einzige, die dafür sorgen konnte. Das sagte zumindest die große Schrift auf der Seite. Und ich war melancholisch. Edden konnte warten.
    Aber als meine Fingerspitzen die glatte Erhebung in der Tasche berührten, riss ich meine Hand zurück und hatte mir die Finger schon in den Mund gesteckt, bevor ich wirklich wusste, was ich tat. »Au!«, jaulte ich um die Finger in meinem Mund herum, dann starrte ich das Buch an, das auf den Stuhl gefallen war.
    Eddens Miene wurde wachsam, und Jenks flog zu mir. Ivy blieb auf der Türschwelle stehen und starrte mich mit Augen an, die durch meinen Adrenalinstoß völlig schwarz waren.
    Peinlich berührt nahm ich die Finger aus dem Mund und zeigte auf das Buch. »Irgendwas ist da drin«, sagte ich und fühlte mich innerlich ganz zittrig. »Es hat sich bewegt. Etwas ist in diesem Buch! Und es ist pelzig.« Und warm, und es hat mich fast zu Tode erschreckt.
    Ivy kam zurück, aber es war Edden, der seinen Stift nahm und in die Tasche steckte. Wir alle drei beugten uns über das Buch, während Jenks so schwebte, dass er in die Tasche schauen konnte.
    77

    »Es ist ein Stein«, sagte er und schaute mich fragend an.
    »Ein schwarzer Stein.«
    »Es war pelzig!« Ich wich einen Schritt zurück. »Ich habe gefühlt, dass es sich bewegt hat!«
    Edden verkantete den Stift, und heraus rutschte ein schwarzer Kristall, der im künstlichen Licht dumpf schimmerte. »Da hast du deine Maus«, sagte er trocken, doch ich fühlte, wie mir das Blut aus dem Gesicht wich, als ich erkannte, was es war.
    Eine Banshee-Träne. Es war eine verdammte Banshee-Träne.
    »Das ist eine Banshee-Träne«, sagten Ivy und ich gleichzeitig. Jenks jaulte kurz auf und flitzte dann wie wild zwischen Ivy und mir hin und her, bevor er schließlich auf meiner Schulter landete.
    Ich trat noch einen Schritt zurück und rang die Hände, als könnte ich so auslöschen, dass ich sie berührt hatte. Verdammt, ich habe eine Banshee-Träne berührt. Zweimal verdammt, wahrscheinlich war es ein Beweismittel .
    »Es hat sich pelzig angefühlt?«, fragte der Pixie, und ich nickte, während ich meine Finger anstarrte. Sie sahen okay aus, aber es war eine Banshee-Träne gewesen, und das verursachte mir Gänsehaut.
    Eddens verwirrte Miene glättete sich langsam. »Ich habe davon gehört«, sagte er und tippte mit der Stiftspitze darauf.
    Dann

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