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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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Ich konnte nicht anders - obwohl ich damit ein Missverständnis riskierte, ging ich durch den Raum zu ihr. »Es wird in Ordnung kommen«, sagte ich und berührte kurz ihre Schulter, bevor ich mich zurückzog und auf der Suche nach Crackern in der Vorratskammer verschwand.
    Als ich wieder rauskam, hielt Ivy den Kopf gesenkt. Ich sagte nichts, während ich zwei Schüsseln hervorholte und sie mit den Crackern auf den Tisch stellte. Meine Tasche und die Post schob ich einfach aus dem Weg. Mir war das Schweigen unangenehm und deswegen stellte ich mich zögernd vor sie. »Ich, ähm, fange an, mich ein bisschen zu erinnern«, sagte ich. »Ich wollte es dir nicht vor Edden erzählen, weil Ford denkt, dass er die Akte wieder öffnet, wenn er es herausfindet.«
    100

    Angst flackerte in ihren Augen, und mir stockte der Atem. Ivy hat Angst ?
    »Woran hast du dich erinnert?«, fragte sie, und mein Mund wurde trocken. Ivy hatte niemals Angst. Sie war sauer, verführerisch, kühl, manchmal auch außer Kontrolle, aber was sie nie hatte, war Angst.
    Ich zuckte mit den Achseln und versuchte, ungezwungen zu wirken, als ich zurücktrat. Meine eigene Angst breitete sich in mir aus. »Ich weiß sicher, dass es ein Mann war. Das habe ich heute empfangen. Er hat einen Splat Ball gefangen, ohne ihn kaputt zu machen, als ich versucht habe, ihn zu beschießen.
    Und er hat mich auf dem Bauch durch den Flur geschleppt, als ich versucht habe, zu entkommen.« Ich schaute auf meine Fingerspitzen, dann legte ich eine Hand auf den Bauch. Ich starrte in den Flur hinter ihr, als ich flüsterte: »Ich habe versucht, mich durch eine Wand zu kratzen.«
    Ivys Stimme war nur ein fernes Flüstern. »Ein Mann. Bist du dir sicher?
    Sie glaubt doch nicht immer noch, dass sie es war, oder? Ich nickte, und sie fiel in sich zusammen.
    »Ivy, ich habe dir doch gesagt, dass du es nicht warst«, brach es aus mir heraus. »Gott, ich weiß, wie du riechst, und du warst nicht dort! Wie oft muss ich dir das noch sagen?« Zur Hölle, wir lebten seit einem Jahr miteinander. Sie wusste, wie ich roch.
    Ivy stützte die Ellbogen neben ihrer Tastatur auf und ließ den Kopf in die Hände fallen. »Ich dachte, es war Skimmer.
    Ich dachte, Skimmer hätte es getan. Sie will mich immer noch nicht sehen, und ich dachte, das wäre der Grund dafür.«
    Mein Mund öffnete sich, als langsam alles einen Sinn ergab.
    Kein Wunder, dass Ivy nicht gerade scharf darauf gewesen war, Kistens Mörder zu finden. Skimmer war in der Highschool gleichzeitig ihre beste Freundin und ihre Partnerin gewesen. Die beiden hatten Blut und ihre Körper geteilt, während 101

    Ivy in einer Privatschule an der Westküste war. Der intelligente, undurchsichtige Vampir war hierhergekommen, um Piscary aus dem Gefängnis zu holen, und hatte darauf gehofft, dass sie das zu einem Mitglied einer fremden Camarilla machen würde, weil sie so Ivy nahe sein konnte. Die hochklassige Anwältin hätte gut gelaunt Kisten oder mich dafür umgebracht, wenn es nötig gewesen wäre. Dass die winzige, aber trotzdem gefährliche Frau Piscary getötet hatte, passte nur zu gut in die Farce von Vampirlogik. Sie saß im Gefängnis, weil sie einen Meister der Stadt umgebracht hatte - vor Zeugen - und würde dort wahrscheinlich bleiben, bis sie starb und selbst zu einer Untoten wurde.
    »Kisten konnte nicht von einem anderen lebenden Vampir getötet werden«, sagte ich und bemitleidete Ivy, weil sie sechs Monate allein mit dieser Vorstellung gelebt hatte.
    Ihre großen braunen Augen zeigten keine Angst mehr, als sie den Blick zu meinem hob. »Er hätte zugelassen, dass Skimmer ihn tötet, wenn Piscary ihn ihr gegeben hätte.« Ivy schaute in den schwarzen Spiegel, in den die Nacht das Fenster verwandelt hatte. »Sie hat ihn gehasst. Sie hasst dich …« Ivys Worte stockten, und sie verschob nervös ihre Tastatur. »Ich bin froh, dass sie es nicht war.«
    Die kochende Suppe war in Gefahr überzulaufen, und ich stand auf und drückte mitfühlend ihre Schulter, bevor ich den Topf vom Herd nahm. »Es war ein Mann«, sagte ich, blies auf die Suppe und drehte den Herd aus. »Es wird alles in Ordnung kommen. Wir werden ihn finden, und dann können wir das zu Ende bringen.«
    Ich hatte ihr den Rücken zugewandt und erstarrte, als ein leises Kribbeln an meinem Hals begann, an der Narbe, die sie mir verschafft hatte, jetzt verborgen unter meiner von einem Fluch geglätteten Haut. Ich fühlte, wie mein Gesicht jeden Ausdruck verlor, als das

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