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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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allein mit dir sprechen?«, fragte er, und sah wütend genug aus, den Mann zu pixen.
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    Mit gesenktem Kopf nickte Ford und setzte sich in Bewegung. »Lass mich wissen, wenn du den Zauber nicht finden kannst, Rachel, dann komme ich vorbei und rede noch etwas länger mit Pierce.«
    »Sicher.« Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Das wäre schön.« Ich hatte die Zähne zusammengebissen und bekam Kopfschmerzen. Rex folgte Jenks und Ford aus dem Raum, und ich fragte mich, ob die Katze ihnen folgte oder Pierce. Fords Schritte verhallten, und dann begann im Altarraum eine leise, einseitige Unterhaltung. Ivy konnte Ford wahrscheinlich gut genug hören, um die Worte zu verstehen, aber ich nicht. Und nichts anderes wollte Jenks.
    Ich zwang meine Kiefer auseinander und schaute Ivy an. Sie hatte einen zweiten kleinen Teller herausgeholt, und als ich sauer nickte, legte sie die andere Hälfte ihres Abendessens darauf und gab ihn mir. Ich nahm ihn steif entgegen. »Du denkst nicht, dass das eine schlechte Idee ist, oder?«, fragte ich. Ivy seufzte und starrte ins Leere.
    »Ist es ein Dämonenfluch?«, fragte sie. »Ich meine den Zauber, der Pierce vorübergehend einen Körper gibt.«
    »Nein. Er ist nur kompliziert.«
    Sie richtete ihre dunklen Augen auf mich und hob eine Schulter. »Gut. Ich denke, du solltest es tun. Jenks ist ein paranoider alter Mann.«
    Erleichtert ließ ich die Schultern hängen. Mir gelang ein dünnes Lächeln. Ich drehte meinen Bagel so, dass ich die Seite mit dem meisten Käse vor mir hatte, und biss ab. »Pierce führt nichts im Schilde«, sagte ich, während ich kaute. »Ich will ihm nur helfen, wenn ich kann. Er hat mir dabei geholfen, mir dar-
    über klarzuwerden, was ich mit meinem Leben anstellen will, und dafür schulde ich ihm irgendwie was.« Ich schaute sie an und bemerkte, dass ihre Augen nachdenklich ins Nichts gerichtet waren. »Verstehst du, was ich meine? Jemandem etwas da-für schulden, dass er dein Leben zum Besseren verändert hat?«
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    Ihr Blick schoss für einen Moment zu mir. »Ähm, ja«, sagte sie, dann stellte sie ihren Teller ab, um zum Kühlschrank zu gehen.
    »Ich weiß, dass ich den Zauber beherrsche; ich brauche nur das Rezept, die Ausrüstung und eine Versammlung von Hexen, um ihre Energie anzuzapfen.« Ich schaute meinen Bagel an und seufzte. Das würde schwer werden.
    Ivy schwieg, während sie sich ein Glas Orangensaft eingoss, dann sagte sie leise: »Es tut mir leid. Das bedeutet dir eine Menge. Jenks ist ein Idiot. Ignorier ihn.«
    Ich nahm noch einen Bissen von meinem Bagel und antwortete nicht. Pierce war einer der wenigen Leute, die mich gekannt hatten, bevor ich Dämonenmale hatte oder eine ver-schmutzte Seele oder irgendetwas in der Art. Ich musste ihm helfen, wenn ich konnte.
    Ivy ging zur Spüle, um die Krümel von ihrem Teller zu waschen, und weil ich wusste, dass meine Aufregung schlecht für ihre Instinkte war, trat ich ein wenig zurück. »Kannst du das Buch nicht einfach kaufen?«, fragte sie. »Wenn es keine Dämonenmagie ist, dann sollte es doch irgendwo zu bekommen sein.«
    Ich nickte. Es war nett, dass jemand nicht dachte, dass Pierce ein Spion war. »Da bin ich mir sicher, aber arkane Zauberbücher mit Kraftlinienzauber der achthundertsten Ebene sind auch nicht gerade häufig. Sie tauchen normalerweise nicht auf, außer, jemand gibt einen Kurs. Vor Silvester eines zu bekommen, wird schwierig werden. Das und den Steintiegel. Wenn Robbie nicht weiß, wo er ist, dann kann das Monate dauern.«
    Die Vordertür schloss sich, und Jenks schoss in den Raum, gefolgt von dem eisigen Geruch eines Feldes in einer Winter-nacht. Er war viel besserer Stimmung, und unwillkürlich fragte ich mich, was Ford ihm gesagt hatte.
    »Ich bin dann mal weg«, sagte ich und schnappte mir meine Tasche, bevor Jenks versuchen konnte, ein Gespräch anzufan-186

    gen. »Ich werde wahrscheinlich nicht vor vier zurück sein. Es wird ziemlich schlimm.« Ich seufzte. »Robbie hat eine Freundin, und meine Mutter ist verrückt nach ihr.«
    Ivy lächelte schmal. »Viel Spaß.«
    Ich warf einen Blick auf das Schwert auf dem Tresen. Ich wäre lieber mit ihr gegangen und hätte mich scheußlichen Vampiren gestellt, und nicht meiner Mom und Robbie und dem unausweichlichen »Wann wirst du endlich sesshaft«-Gespräch.
    »Okay. Ich bin weg.« Ich schaute durch die fast aufgeräumte Küche und fragte mich, ob sie es seltsam finden würden, wenn ich mich von Pierce verabschiedete.

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