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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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»Kommst du hier klar, ganz allein mit Pierce, Jenks?«, spottete ich, als ich das aktivierte Ortungsamulett in meine Tasche steckte, um mit meiner Mom darüber zu reden. Jenks leuchtete in einem genervten Rot.
    »Yeah, ich komme klar«, murmelte er. »Wir werden uns mal nett unterhalten, Mr. Geist und ich.«
    »Ein bisschen einseitig, oder?«, fragte ich. Jenks lächelte, und sein plötzlicher Eifer beunruhigte mich.
    »Genau wie ich es mag. Er kann keine unverschämten Antworten geben wie meine Kinder.«
    Meine Stiefel und mein Mantel waren im Foyer. »Ruft mich an, wenn ihr mich braucht«, sagte ich, und Ivy winkte mir kurz zu. Jenks saß bereits auf ihrer Schulter, und die zwei hatten offensichtlich einiges zu besprechen. Noch beunruhigender. Ich warf ihnen einen letzten Blick zu, dann ging ich nach vorne.
    Die Schlüssel klapperten gegen mein Tödliche-Zauber-Amulett.
    Die Pixies waren in der Ecke mit einer verängstigten Maus beschäftigt. Ich ignorierte das Drama, schob meine Füße in die Stiefel und zog meinen Mantel an. Dann schaute ich aus dem dunklen Vorzimmer in den schattigen Altarraum, immer noch mit Ivys Weihnachtsgirlanden und meinem Sonnwendzeug dekoriert. Ein sanftes, warmes Gefühl erfüllte mich. Ich fragte 187

    mich, ob ich wirklich noch den Geruch von alter Schuhpolitur und Kohlenstaub riechen konnte, oder ob ich mir das einbilde-te. Ich zögerte, als sich das Klingeln von Rex’ Glocke zum Lärm der Pixies gesellte, und beobachtete, wie sie sich in den Türrahmen zum Flur setzte, um mich anzustarren. Vielleicht starrte sie Pierce an?
    »Ciao, Pierce«, flüsterte ich. »Kümmer dich nicht um Jenks.
    Er will nur für meine Sicherheit sorgen.« Und mit einem kleinen Lächeln öffnete ich die Tür und trat hinaus in die Kälte.

10
    Das Abtrockentuch war schon seit einer Weile feucht, aber wir waren fast fertig und es war die Mühe nicht wert, ein trockenes zu holen. Robbie wusch ab, und ich trocknete, während Marshal mit meiner Mutter die Küche aufräumte. Die Wahrheit war, dass sie nur in der Küche war, um Robbie und mich zu beauf-sichtigen, damit wir keine unserer berühmten Wasserschlach-ten veranstalteten. Ich lächelte und gab Marshal eine Schüssel.
    In der Luft hing schwer der Duft nach Roastbeef und Butterku-chen, was Erinnerungen an die Sonntagabende zurückbrachte, wenn Robbie zum Essen vorbeigekommen war. Ich war zwölf gewesen und Robbie zwanzig. Und es hatte alles ein Ende gefunden, als Dad starb.
    Robbie sah, dass meine Laune kippte, und machte halb im, halb außerhalb des Wassers eine Faust. Er drückte die Hand zu und ließ damit einen Wasserstoß auf meine Seite der Spüle spritzen.
    »Hör auf«, beschwerte ich mich und kreischte, als er mich nochmal anspritzte. »Mom!«
    »Robbie.« Mom schaute nicht mal vom Kaffeetablett auf.
    188

    »Ich habe nichts gemacht«, protestierte er. Die Augen meiner Mutter glitzerten, als sie sich umdrehte.
    »Dann mach dein nichts ein bisschen schneller«, beschwerte sie sich. »Ehrlich, ich habe nie verstanden, warum ihr zwei so lange braucht, um in der Küche klar Schiff zu machen. Beeilt euch mal. Marshal ist der Einzige hier, der wirklich arbeitet.«
    Sie strahlte ihn an, und er errötete, als Robbie gut gelaunt
    »Schleimer« murmelte.
    Robbie und Marshal hatten sich sofort gut verstanden und hatten einen Großteil des Abends damit verbracht, sich über Collegesport und Musik zu unterhalten. Marshal war Robbie altersmäßig näher als mir, und es war nett, mal zu sehen, dass mein Bruder tatsächlich mit einem meiner Freunde zufrieden war. Nicht, dass Marshal diese Art von Freund gewesen wäre, aber sie zu beobachten machte mich schwermütig, als dürfte ich einen Blick auf etwas erhaschen, das ich für mich eigentlich ausgeschlossen hatte. So musste eine normale Familie sein, wo Geschwister neue Leute in die Familie mitbrachten und alle Teil von etwas Größerem wurden … zu dem sie gehörten.
    Es hatte auch nicht geholfen, dass sich die Gespräche beim Abendessen überwiegend um Robbie und Cindy gedreht hatten. Sie meinten es offensichtlich ernst, und ich konnte sehen, wie meine Mutter immer glücklicher wurde, weil Robbie vielleicht eine Familie gründen und Teil des großen »Kreislauf des Lebens« werden würde. Ich hatte jede Idee vom weißen Gar-tenzaun begraben, nachdem Kisten gestorben war - dass ich herausgefunden hatte, dass meine Kinder Dämonen werden würden, war nur der letzte Sargnagel gewesen -, aber zu sehen, wie Robbie

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