Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
Vom Netzwerk:
noch länger wirken ließ. »Das, das ich immer zu …«
    »Nein.« Seine Stimme war heftig, und mir wurde klar, dass er damit »Ich sage nichts« meinte, nicht »Ich weiß nicht«.
    »Robbie!«, rief ich leise. »Du hast es?«
    Mein Bruder rieb sich die Augenbrauen. Das war eine seiner verräterischen Gesten. Entweder log er, oder er war kurz davor.
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst«, sagte er und trocknete sich Schaum von der Hand.
    »Lügner«, protestierte ich, und er biss die Zähne noch fester zusammen. »Es gehört mir«, sagte ich und sprach dann wieder leiser, als Marshal im Wohnzimmer die Stimme hob, um uns zu übertönen. »Du hast es mir geschenkt. Ich brauche es. Wo ist es?«
    »Nein.« Sein Blick und seine Stimme waren entschlossen, als er die Pfanne schrubbte, in der der Braten gewesen war. »Es war ein Fehler, es dir zu schenken, und es wird genau da bleiben, wo es jetzt ist.«
    »Und das ist …«, angelte ich, aber er schrubbte nur weiter.
    »Du hast es mir geschenkt!«, rief ich frustriert und hoffte in-ständig, dass er mir nicht erzählen würde, dass es vier Zeitzo-nen entfernt lag.
    »Du hast kein Recht, nochmal zu versuchen, Dad zu beschwören.« Erst jetzt sah er mich an. Er war wütend. »Mom hatte ihre liebe Mühe, sich nach der letzten Nummer wieder zu 192

    fangen. Hat mich zwei Wochen und fast fünfhundert Dollar fürs Telefon gekostet.«
    »Ach. Also, ich habe sieben Jahre damit verbracht, sie wieder zusammenzusetzen, nachdem du nach Dads Tod verschwunden bist, also denke ich mal, wir sind quitt, oder?«
    Robbie ließ die Schultern hängen. »Das ist nicht fair.«
    »Genauso wenig wie uns für deine dämliche Karriere zu verlassen«, sagte ich mit klopfendem Herzen. »Gott, kein Wunder, dass sie so durch den Wind ist. Du hast ihr dasselbe angetan wie Takata. Ihr seid euch so ähnlich.«
    Das Gesicht meines Bruders wurde verschlossen, und er drehte sich weg. Sofort wünschte ich mir, ich könnte die Worte zurücknehmen, selbst wenn es wahr war. »Robbie, es tut mir leid«, sagte ich. »Das hätte ich nicht sagen sollen. Es ist nur …
    ich brauche dieses Buch wirklich.«
    »Es ist nicht sicher.«
    »Ich bin nicht mehr achtzehn!«, rief ich, das Abtrockentuch an meiner Hüfte.
    »Aber du benimmst dich so.«
    Ich ließ das trockene Besteck in eine Schublade fallen, knallte sie zu und drehte mich um. Als er meine Frustration sah, wurde Robbie nachgiebiger. In seiner Stimme lag Schmerz, als er sagte: »Dad hat seine Ruhe gefunden, Rachel. Lass ihn gehen.«
    Genervt schüttelte ich den Kopf. »Ich will nicht mit Dad reden. Ich muss mit Pierce reden.«
    Robbie schnaubte, als er den Stöpsel zog und die Pfanne unter laufendem Wasser abwusch. »Er hat auch seine Ruhe gefunden. Lass den armen Kerl zufrieden.«
    Aufgeregt erinnerte ich mich an die Nacht, die Pierce und ich zusammen im Schnee von Cincinnati verbracht hatten. Es war das erste Mal gewesen, dass ich mich wirklich lebendig gefühlt hatte. Das erste Mal, dass ich in der Lage gewesen war, jemandem zu helfen. »Pierce hat seine Ruhe nicht gefunden. Er 193

    ist in meiner Kirche. Und zwar schon seit fast einem Jahr, in dem er meine Klingeltöne verändert und dafür gesorgt hat, dass Jenks’ Katze mich ständig anstarrt.«
    Robbie drehte sich schockiert um, und ich streckte die Hand aus, um das Wasser abzudrehen. »Du machst Scherze.«
    Ich bemühte mich, nicht allzu selbstgefällig zu wirken, aber er war mein Bruder und es war mein gutes Recht. »Ich will, dass er endlich seine Ruhe findet. Wo ist das Buch?« Ich nahm ihm die Pfanne aus der Hand und schüttelte das Wasser ab.
    Er dachte für einen Moment nach, während er unter der Spüle nach dem Scheuermittel suchte, etwas davon ins Waschbe-cken streute und es an den Platz zurückstellte, wo es wahrscheinlich seit drei Jahrzehnten stand. »Auf dem Speicher«, meinte er dann, als er anfing, das Becken zu schrubben. »Ich habe auch Moms Tiegel da oben. Den wirklich teuren rot-weißen. Und die Flasche für den Trank. Ich weiß nicht, wo die Uhr ist. Hast du sie verloren?«
    Beruhigt räumte ich die Pfanne halbtrocken in den Schrank.
    »Sie ist in meiner Kommode«, sagte ich und versuchte, von dem scharfen Geruch des Scheuermittels nicht zu niesen. Ich hängte das Abtrockentuch auf und machte mich auf den Weg zur Tür. Ich würde alles auf einmal bekommen. Das war mal ein Glück.
    Ich hatte die Küche schon halb durchquert, als Robbie mich am Ellbogen fasste. »Ich werde es

Weitere Kostenlose Bücher