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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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landete auf der Motorhaube und die Stoßdämp-fer des Wagens quietschten, als sie sich wieder abstieß. Ich hörte sie laufen, dann nichts mehr.
    In verspäteter Eile folgten ihnen FIB-Officer zu Fuß. Ein paar stürmten zum Auto. Es waren nur drei Sekunden gewesen, aber Edden hatte ihn verloren. Die Nachrichtenleute tickten aus, und ich suchte nach einem Platz, an dem ich mich verstecken konnte. Ich hasste Übertragungswagen.
    Ein sanfter Aufprall zog meine Aufmerksamkeit auf den Parkplatz. Jemand keuchte auf und zeigte, und ich folgte dem Finger im Handschuh zu einem blauen Haufen auf dem verschneiten Gehweg.
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    »Edden?«, rief ich, in dem Lärm völlig ungehört. Es war der FIB-Officer, dem Ivy Mia zugeschoben hatte. Die Banshee war verschwunden. Als ich sah, dass mehrere Leute versuchten, ihm zu helfen, suchte ich den Parkplatz nach Mias blauem Mantel und einem rosafarbenen Schneeanzug ab. Dreck auf Toast, ich hatte doch gewusst, dass das zu glatt lief.
    »Edden«, brüllte ich, dann sah ich Mia fast zehn Meter entfernt. Sie hatte den Kopf gesenkt und ging schnell. Heiliger Bimbam, wie hatte sie das geschafft?
    Adrenalin schoss in meine Adern, und ich zögerte für den Bruchteil einer Sekunde. Es ist eine Banshee. Ich sollte das nicht tun … Aber wenn nicht ich, wer dann?
    »Halt dich fest, Jenks!«, sagte ich laut, dann suchte ich nach Eddens grauem Haar. »Edden!«, brüllte ich wieder, und als er aufschaute, warf ich meine Tasche. »Kümmere dich um Jenks!«, schrie ich, als er sie auffing, dann rannte ich hinter Mia her. Warum tue ich das? Sie vertrauen mir nicht mal.
    »Miss, oh, Miss«, sagte ein Reporter und schob mir ein Mik-rofon unter die Nase. Ich schubste ihn zur Seite. Hinter mir er-tönten Schreie, und ich musste lächeln.
    In drei Sekunden hatte ich den Ring der Gaffer durchquert.
    Dunkelheit ersetzte die künstliche Helligkeit. Gedämpfte Stille verdrängte den Lärm. Aktion ersetzte frustrierende Untätigkeit.
    Ich bewegte mich, und ich hatte ein klares Ziel. Mia hatte einen guten Vorsprung, und wahrscheinlich einen Wagen, aber sie hatte auch ein Kind, und Holly war nicht glücklich.
    Ich folgte dem Geräusch eines frustrierten Kleinkindes, während ich zwischen den geparkten Autos hindurchlief, zwischen Grau und dem Weiß fallenden Schnees. Die Lichtpfützen der Straßenlampen waren nur kurze Unterbrechungen. Ich rannte, in der Jagd auf schwache Beute, und ich holte schnell auf.
    Hollys Gewimmer wurde leiser, als Mia unbeholfen hinter einem Müllcontainer neben einem Lieferanteneingang verschwand. In sechs Sekunden war ich dort. Ich kam am Eingang 229

    des von einer Mauer umgebenen Parkplatzes schlitternd zum Stehen, weil ich nicht mit irgendetwas geschlagen werden wollte. Meine Augen scannten die offene Nische und entdeck-ten Mia mit dem Rücken an einer verschlossenen Tür. Holly klammerte sich an ihr fest. Ein kleines Licht über der Tür zeigte ihre stolze Entschlossenheit, und ich rang nach Luft. Sie hatte keinen Ausweg. Ivy würde Remus fangen, und ich würde Mia zurückbringen. Es war vollbracht.
    Gott helfe mir, wenn es nicht so einfach ist.
    Mein Pulsschlag beruhigte sich, und ich hob beschwichti-gend eine Hand. »Mia, denken Sie darüber nach.«
    Die Frau umklammerte ihre Tochter so fest, dass das Mädchen anfing zu weinen. »Ihr werdet sie töten«, sagte die Banshee mit heißer Wut in der Stimme. »Ihr könnt euch nicht um sie kümmern. Wenn ihr sie mir wegnehmt, dann bringt ihr sie so sicher um, als würdet ihr sie wie eine Katze im Brunnen er-säufen.«
    »Holly wird es gutgehen.« Ich trat einen Schritt nach vorne.
    Die hohen Wände, hinter denen sich die Liefereingänge versteckten, umgaben mich. Ohne den Wind schien es wärmer, und der Schnee fiel friedlich zwischen uns. »Die Leute von den Sozialdiensten werden sich gut um sie kümmern. Sie können kein Kind auf der Straße aufziehen. Und wenn Sie jetzt fliehen, dann ist das Ihre einzige Möglichkeit. Ich habe Ihr Haus gesehen, Mia, und Sie können so nicht leben. Geben Sie mir das Kind, und wir gehen zurück. Alles wird in Ordnung kommen.
    Das hier kann zu einem friedlichen Ende gebracht werden.«
    So hilflos sie auch aussah, ich konnte eine Banshee nicht mit Gewalt zurückbringen, aber wenn ich ihr Kind hatte, dann würde sie nicht wieder weglaufen. Ich war die ganze Zeit langsam vorwärtsgegangen, und jetzt lag nur noch ungefähr ein Meter zwischen uns.
    »Was weißt du schon über Frieden?«, sagte Mia bitter und

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