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Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
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wiegte Holly in dem vergeblichen Versuch, sie zur Ruhe zu 230

    bringen. »Du hast niemals gelebt, ohne wegzulaufen. Das ist alles, was du tust, rennen, rennen, rennen. Du weißt, dass du nicht aufhören kannst. Wenn du es tust, wird es dich umbringen.«
    Ich blieb überrascht stehen. »Sie wissen überhaupt nichts über mich.«
    Sie hob das Kinn und drehte Holly so, dass sie mich jetzt beide ansahen. Endlich hörte das kleine Mädchen auf zu weinen und starrte mich stattdessen an. »Ich weiß alles über dich«, sagte sie. »Ich sehe in dich hinein. Es fließt aus dir heraus. Du lässt nicht zu, dass dich jemand liebt. Wie dieser Vamp. Aber anders als Ivy, die einfach nur Angst hat, kannst du wirklich niemanden lieben. Niemals . Egal, wie du es betrachtest, es ist außer Reichweite. Jeden, den du liebst, wirst du irgendwann umbringen. Du bist sogar jetzt allein, auch wenn du es nicht merkst.«
    Ich hatte die Zähne zusammengebissen und die Fäuste geballt. »Das wird nicht funktionieren, Mia«, sagte ich, weil ich dachte, dass sie mich aufregen wollte, um sich selbst stärker zu machen. »Setzen Sie das Kind ab und legen Sie die Hände hinter den Kopf. Ich werde sicherstellen, dass Holly nichts passiert.« Verdammt, warum hatte ich meine Splat Gun nicht mitgebracht?
    »Du willst mein Kind?«, spottete Mia. »Schön. Nimm sie.«
    Sie hielt mir Holly entgegen, und weil ich dachte, dass sie anfing zu verstehen, streckte ich die Hände aus. Holly gurgelte glücklich. Ich fühlte das fremde Gewicht einer völlig neuen Person in meinen Armen. Mia trat einen Schritt zurück, mit einem harten Glanz in den Augen, als sie auf den Parkplatz hinter mich schaute. Ein Auto kam, und seine Scheinwerfer erhellten die Sackgasse.
    »Danke, Mia«, sagte ich und griff nach Hollys Hand, bevor sie mir ins Gesicht patschen konnte. »Ich werde tun, was ich kann, damit Holly bei Ihnen bleibt.«
    231

    Hollys kalte, klebrige Finger trafen meine, und meine Hand schloss sich instinktiv darum.
    Schmerz erschien aus dem Nichts. Mein Herz machte einen Sprung, und ich keuchte, unfähig, aufzuschreien. Feuer schoss über meine Haut, und ich fand meine Stimme.
    Ein harscher, gutturaler Schrei hallte durch die eisige Nacht, und ich sank auf die Knie. Meine Haut stand in Flammen, und meine Seele brannte. Ich brannte aus meiner Brust heraus.
    Ich konnte keine Luft mehr holen, so weh tat es. Leute schrien, aber sie waren zu weit entfernt. Mein Puls sprang wie wild, und jeder Herzschlag trieb das Feuer weiter durch meinen Körper. Sie wurde mir weggerissen - meine Aura wurde mir vom Leib gezogen, und meine Angst beschleunigte es noch.
    Holly gluckste zufrieden, aber ich konnte mich nicht bewegen. Sie brachte mich um. Mia ließ mich von Holly töten, und ich konnte es nicht aufhalten.
    Mir gelang ein hartes Keuchen, und dann, so schnell, wie er eingesetzt hatte, verschwand der Schmerz. Ich fühlte eisiges Schwarz über mich schwappen, im Takt mit meinem nachlas-senden Puls. Holly gurrte, und ich fühlte, wie sie aus meinen Armen genommen wurde. Das Fehlen ihres Gewichts brachte mich aus dem Gleichgewicht, und ich fiel langsam auf den Asphalt. Aber immer noch glitt die Schwärze durch mich, und es war, als könnte ich das furchterregende Nichts in mir fühlen, und es wuchs. Ich konnte es nicht aufhalten. Hatte nicht mal eine Idee, wie.
    Mia half mir nach unten, und dankbar starrte ich auf ihre teuren Stiefel. Gott, sie mussten mehr gekostet haben als drei meiner Monatsmieten. Ich konnte die Nachtluft rau auf meiner ungeschützten Seele spüren. Und endlich riss Holly noch das Letzte von mir. Die Flut von Schwarz verebbte zu einem Rinn-sal, dann hörte sie auf und ließ nur eine leere, nachlassende Wärme zurück.
    232

    Ich versuchte zu atmen, aber es war nicht genug. Der Schnee tat weh, wo er meine Haut berührte, und ich wimmerte.
    »Ich werde euch Holly nicht überlassen«, sagte Mia über mir. »Ihr seid alle dreckige Tiere, und ihr würdet sie umbringen, wenn auch nur aus Versehen. Ich habe zu hart für sie gearbeitet. Sie gehört mir.«
    Meine Finger zuckten, und ein grauer Kiesel rollte zwischen meine kalte Haut und den Asphalt. Mia trat zurück und verschwand. Ihre Schritte verhallten schnell. Ich hörte das Schlagen einer Autotür und dann wie der Wagen losfuhr. Alles, was zurückblieb, war der fallende Schnee. Jede Flocke erzeugte einen leisen Schlag, wenn sie auf meinen Wimpern und Wangen landete.
    Ich konnte meine Augen nicht schließen, aber es

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