Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind

Titel: Harrison, Kim - Hollows 7 - Blutkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jo
Vom Netzwerk:
er sich im Stuhl niederließ.
    Seine Armmuskeln zitterten von der Anstrengung des Ab-stützens, und er atmete auf, als seine Beine sein Gewicht nicht mehr tragen mussten. »Rachel«, sagte er, noch bevor er ganz wieder bei Atem war. »Ivy hat mir erzählt, dass du auch hier liegst, und ich musste es mir selbst anschauen. Du siehst so übel aus wie ich mich fühle, Mädchen.«
    »Ach ja?«, schoss ich zurück. »Gib mir ein paar Stunden, und ich wische mit dir den Boden, wenn wir ›rund um den Schwesternplatz‹ spielen.« Meiner Meinung nach war er in einem viel schlimmeren Zustand als ich, aber er sah um einiges besser aus als das letzte Mal, als ich ihn gesehen hatte, bewusstlos und umgeben von weißen Laken. Dass ich noch nicht aufstehen konnte, bedeutete gar nichts. Ich würde vor Sonnenuntergang wieder laufen, und wenn ich es kriechend tun musste.
    Ivy kam näher, und ich fühlte Rührung. Der Stuhl, in dem Glenn jetzt saß, hatte direkt neben der Bettkante gestanden, als ich aufgewacht war. Ich hätte darauf gewettet, dass sie die ganze Nacht hier gesessen hatte. Sie sah müde aus, und ich fragte mich, ob sie überhaupt geschlafen hatte. »Hi, Ivy«, sagte ich und streckte die Hand nach ihr aus - weil ich wusste, dass sie es nicht tun würde. »Jenks hat erzählt, dass Remus dich geschlagen hat. Bist du okay?«
    Jenks klapperte hinter den Blumen mit den Flügeln, und Ivy verzog das Gesicht. »Ich bin in Ordnung, mehr wütend auf mich selbst als irgendwas anderes.« Ihre Finger berührten kurz meine, und ich spürte alles, was sie nicht sagen würde. »Ich bin froh, dass du wach bist«, meinte sie leise. »Du hast uns ziemliche Sorgen gemacht.«
    »Mein Stolz wurde verletzt«, sagte ich. »Ich werde okay sein, sobald ich stehen kann.« Jenks schaute mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht hinter der Plastikvase hervor, seine Hände voller Pollen, und Marshal ließ seine Knöchel knacken.
    243

    Mir wurde klar, dass die Männer unangenehm berührt waren, und ich wurde rot. Ich ließ Ivys Hand los.
    »Marshal, du bist Glenn schon begegnet, oder?«, fragte ich plötzlich. »Er ist der FIB-Inderlander-Spezialist. Glenn, Marshal ist der Schwimmtrainer der Universität.«
    Marshal trat nach vorne. Er lehnte sich über die Bettecke und schüttelte vorsichtig Glenns verbundene Hand. »Nett, Sie kennenzulernen«, sagte er, und unwillkürlich fiel mir auf, dass er keinerlei Sorge zeigte oder auch nur eine Sekunde gezögert hatte, einen FIB-Officer kennenzulernen. Anders als bei Nick.
    Ich lächelte.
    »Ist mir ein Vergnügen«, antwortete Glenn. »Kennen Sie und Rachel sich schon lange?«
    »Nein«, sagte er schnell, aber ich hatte das Gefühl, dass er etwas Besseres verdient hatte.
    »Irgendwie.« Ich schaltete mich ein, bevor Jenks, der jetzt über den Blumen schwebte, es tun konnte. »Marshal hat Jenks und mir bei dieser Sache oben in Michigan geholfen. Er ist seit Halloween in Cincinnati, zieht Schlangen unter meiner Kirche heraus und bringt mir Freeclimbing bei.«
    Ivy lachte leise bei dem Seitenhieb auf Tom, und Glenn nickte nachdenklich, bevor mehr Akzeptanz in seinem Blick aufleuchtete. Ich wusste, dass er glaubte, dass Nick noch am Leben war - was auch stimmte, der Hurensohn. Und nachdem der Mann, der mein Exfreund und ein Meisterdieb war, eine Akte hatte, die dicker war als das Telefonbuch, würde es mich nicht wundern, wenn der FIB-Detective später Marshal über alles auspresste, was er über Nick wusste.
    Ivy gab ein interessiertes Geräusch von sich, als sie die Karte am zweiten Blumenstrauß öffnete. Ich wollte sie wegen ihres Beins fragen, aber sie schonte es nicht, und ich wusste, dass sie es nicht schätzen würde, wenn ich vor anderen Leuten darauf hinweis.
    244

    »Faulenzer«, sagte ich zu Glenn, und als er mir ein schiefes, erschöpftes Lächeln zuwarf, fragte ich: »Wie steht’s um deine Aura?«
    »Dünn. Ich weiß nicht, wie es sich anfühlen soll, aber ich fühle mich … seltsam. Drei Hexen haben mich angeschaut, nachdem du eingeliefert wurdest. Jede von ihnen hat verkündet, dass ich froh sein kann, am Leben zu sein.«
    Jenks schnaubte. »Sie waren auch hier und haben an Rachel rumgepiekt. Und dann sind sie grummelnd verschwunden.«
    Ich atmete langsam aus und hob mein zweites Gesicht, ohne eine Kraftlinie anzuzapfen, damit ich nicht riskierte, das Jenseits zu sehen. Nicht in einem Krankenhaus im sechsten Stock.
    Und tatsächlich war Glenns Aura schäbig, mit roten Schlieren an den

Weitere Kostenlose Bücher