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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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wollte Ely nicht das befriedigende Gef ü hl g ö nnen, ihn hinausgeworfen zu haben. Aguila und er begaben sich zum Ausgang.
    » Seien Sie sich nicht so sicher «, rief ihm Ely nach. » Wir sind hier in Mexiko. Ihre Dienstmarke ist hier einen Schei ß wert.«

23
    Im zweiten Stock des Hotels Colorado an der Calzado Justo Sierra stand Bosch am Fenster und sah hinaus auf Mexicali. Auf der linken Seite versperrte ihm der andere Fl ü gel des Hotels die Sicht, aber rechts waren Stra ß en zu sehen, die von Autos und bunten Bussen verstopft waren. Irgendwo spielte eine Mariachi-Band, von einem nahen Restaurant wurde der Geruch von Bratfett her ü bergeweht, und der Himmel ü ber der zusammengezimmerten Stadt gl ü hte violett und rot im sterbenden Licht der untergehenden Sonne. In der Ferne konnte er die Geb ä ude des Justizcenters sehen und rechts davon die runde Form einer Arena, der Plaza de los Toros.
    Vor zwei Stunden hatte er Corvo in Los Angeles angerufen, Telefonnummer und Aufenthaltsort hinterlassen und wartete jetzt auf den R ü ckruf seines Verbindungsmanns in Mexicali, Ramos. Er wandte sich vom Fenster ab und schaute aufs Telefon. Eigentlich sollte er jetzt die restlichen Anrufe hinter sich bringen, aber er z ö gerte und griff statt dessen nach einer Bierflasche im Eisk ü bel auf der Kommode. Er nahm einen gro ß en Schluck und setzte sich aufs Bett.
    Auf seinem Anrufbeantworter zu Hause waren drei Nachrichten, alle von Pounds, alle mit dem gleichen Wortlaut: » Ruf mich an! «
    Aber er unterlie ß es. Statt dessen rief er zuerst den Mordtisch an. Es war Samstagabend, aber wahrscheinlich waren noch alle wegen Porter auf dem Revier. Jerry Edgar nahm ab.
    » Wie ist die Situation? «
    » Verdammt, du mu ß t sofort zur ü ckkommen.« Edgar fl ü sterte sehr leise. » Sie suchen nach dir. RM hat die Leitung: ich wei ß also nicht, was genau abl ä uft. Ich bin nur einer der Laufburschen. Aber ich glaube, hm … Ich wei ß nicht, Mann.«
    » Was? Sag’s! «
    » Entweder glauben sie, da ß du Porter abgemurkst hast oder da ß du der n ä chste auf der Liste bist. Es ist schwer zu sagen, was sie denken oder tun.«
    » Wer ist da? «
    » Alle. Hier ist die Befehlszentrale. Irving sitzt im Moment mit Achtundneunzig im Glaskasten.«
    Bosch begriff, da ß es so nicht weitergehen konnte. Er mu ß te sich melden. M ö glicherweise war es schon zu sp ä t f ü r ihn. » Okay, ich werde sie anrufen. Zuerst mu ß ich aber noch einen anderen Anruf machen.«
    Er legte auf, w ä hlte und hoffte, da ß er die Nummer richtig behalten hatte und da ß sie zu Hause war. Es war kurz vor sieben, und eventuell war sie essen gegangen. Nach dem sechsten L ä uten nahm sie jedoch den H ö rer ab.
    » Hier Bosch. St ö r ich? «
    » Was willst du? « sagte Teresa. » Wo bist du? Wei ß t du, da ß alle nach dir suchen? «
    » Hab’ ich geh ö rt. Ich bin au ß erhalb und ruf an, weil ich erfahren habe, da ß man meinen Freund Lucius Porter gefunden hat.«
    » Stimmt. Tut mir leid. Ich komme gerade von der Autopsie.«
    » Ich habe mir gedacht, da ß du das ü bernimmst.«
    Einen Moment schwieg sie, bevor sie sprach: »Harry, warum habe ich das Gef ü hl, du willst … da ß du nicht allein deswegen anrufst, weil er dein Freund war? «
    » Hm …«
    » Verdammter Mist. Willst du es wieder mit der gleichen Tour versuchen? «
    » Nein. Ich wollte nur wissen, wie er umkam. Er war ein Freund und mein Kollege. Aber la ß mal.«
    » Schei ß e, ich wei ß nicht, warum ich immer darauf reinfalle. Mexikanischer Schlips, Harry. Bist du jetzt froh? Hast du, was du wolltest? «
    » Garrotte? «
    » Ja, Stahlbindedraht, an den Enden um zwei Holzpfl ö cke gewickelt. Wahrscheinlich hast du so etwas schon einmal gesehen. Werde ich das ebenfalls morgen in der Times lesen? «
    Er schwieg, bis er sicher war, da ß sie nichts mehr sagen w ü rde. Sein Blick ging zum Fenster, das Tageslicht war jetzt ganz verschwunden, der Himmel ein Meer dunkelroten Weins. Der Mann in Poe’s fiel ihm ein. Drei Tr ä nen.
    » Hast du einen Vergleich …«
    » Einen Vergleich mit dem Jimmy-Kapps-Fall? Ja, Daran haben wir lange vor dir gedacht, es wird aber noch ein paar Tage dauern.«
    » Wieso? «
    » Weil die Materialanalyse der Holzpfl ö cke und des Drahts so viel Zeit erfordert. Wir haben allerdings schon eine Analyse der Schnittstellen durchgef ü hrt. Es sieht sehr gut aus.«
    » Was hei ß t das? «
    » Das hei ß t, da ß der Draht, mit dem Porter erdrosselt

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