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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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dar ü ber nachdenken. Stranguliert mit einem Bindedraht und in einen M ü llcontainer geworfen. Armes Schwein.
    Aber etwas hielt Bosch zurück, Mitleid an den toten Cop zu verschwenden. Der Mord ber ü hrte ihn nicht, wie er es erwartet h ä tte. Es war ein erb ä rmliches Ende eines Lebens, bei ihm regte sich jedoch kein Mitgef ü hl. Porter hatte fatale Fehler begangen. Bosch versprach sich selbst, da ß er nicht ebenso handeln und da ß er weitermachen w ü rde.
    Er versuchte, sich auf Zorillo zu konzentrieren. Nur der Papst konnte hinter allem stecken, nur er konnte die Killer beauftragt haben, die m ö glichen Gefahrenquellen zu beseitigen. Wahrscheinlich hatte derselbe Mann Kapps und Porter get ö tet. So gesehen war es leicht, ihn auch im Moore-Fall zu verd ä chtigen. M ö glicherweise hatte er sogar Fernal Gutierrez umgebracht. Der Mann mit den drei Tr ä nen. Wurde Dance dadurch v ö llig entlastet? Bosch bezweifelte das. Moore war eventuell von ihm ins Hideaway gelockt worden. Seine Gedankeng ä nge best ä tigten ihn. Die Antworten waren hier zu finden, nicht in L. A.
    Aus seiner Aktentasche auf der Kommode holte er das Polizeifoto von Dance, das Moore f ü r ihn in die Akte gelegt hatte. Zu sehen war ein einge ü bter indignierter Gesichtsausdruck eines jungen Mannes mit einem jungenhaften Gesicht und ausgebleichtem blondem Haar. Jetzt hatte er vermutlich die Absicht, in der Organisation aufzusteigen, und war nach Mexiko gekommen, um sich vorzustellen. Falls Dance in Mexicali war, k ö nnte er mit seinem Aussehen nicht so leicht untertauchen. Er w ü rde Hilfe ben ö tigen.
    Ein Klopfen an der T ü r lie ß ihn auffahren. Bosch stellte leise die Flasche hin und nahm seine Waffe vom Nachttisch. Durch den Spion sah er einen Mann, ungef ä hr drei ß ig, dunkles Haar, buschiger Schnurrbart. Es war nicht der Kellner vom Zimmerservice, der das Bier gebracht hatte.
    » Si? «
    » Bosch. Ich bin Ramos.«
    Bosch ö ffnete die T ü r mit der vorgelegten Kette und fragte ihn nach einem Ausweis.
    » Machst du Witze? Ich werde doch hier nicht mit einem Ausweis rumlaufen. La ß mich rein! Corvo hat mich geschickt.«
    » Wie kann ich sicher sein, da ß das stimmt? «
    » Weil du vor zwei Stunden das L. A.-B ü ro angerufen und deine Adresse hinterlassen hast. Ich werd’ verdammt paranoid, das alles hier drau ß en auf dem Flur erkl ä ren zu m ü ssen.«
    Bosch schlo ß die T ü r, nahm die Kette ab und ö ffnete wieder. Die Waffe behielt er in der Hand, lie ß sie aber an der Seite herunterh ä ngen. Ramos ging an ihm vorbei zum Fenster, sah hinaus und begann dann vor dem Bett auf und ab zu laufen. »Riecht wie Schei ß e da drau ß en. Tortillas oder irgendein anderer Dreck. Ü brigens, falls dich die federales mit dem Eisen erwischen, k ö nntest du Probleme haben, das Land wieder zu verlassen. Warum bist du nicht in Calexico ins Hotel, wie es dir Corvo gesagt hat? «
    Wenn Ramos nicht ein Polizist gewesen w ä re, w ä re Bosch sicher gewesen, da ß er sich Kokain bis in die Stirnh ö hlen gestopft hatte. So nahm er an, da ß es etwas anderes war, das Ramos so ü berdreht machte. Bosch hob den H ö rer ab und bestellte beim Zimmerservice einen Sechserpack, ohne seine Augen von ihm zu lassen. Nachdem er aufgelegt hatte, steckte er sich den Revolver in den Hosenbund und setzte sich in den Stuhl am Fenster.
    » Ich wollte die Schlangen vor der Grenze vermeiden «, sagte er, um eine von Ramos’ vielen Fragen zu beantworten.
    » Du wolltest Corvo nicht vertrauen, wolltest du sagen. Kann ich dir nicht ver ü beln. Das hei ß t nicht, da ß ich ihm mi ß traue. Aber ich versteh’, da ß du es auf deine Weise tun willst. Das Essen ist hier sowieso besser, und Calexico ist ein ganz sch ö n hei ß es Pflaster. Einer von diesen Orten, wo du nicht wei ß t, wo der n ä chste Schei ß haufen liegt. Wenn du dort einen falschen Schritt machst, kommst du ins Schleudern. Mir gef ä llt’s auch besser hier. Schon gegessen? «
    Bosch fiel ein, was ihm Sylvia Moore ü ber schwarzes Eis erz ä hlt hatte. Ramos ging immer noch auf und ab. An seinem G ü rtel waren zwei Pieper befestigt. Er war von irgend etwas high, das war sicher.
    » Ich habe schon gegessen «, sagte Bosch und r ü ckte den Stuhl n ä her ans Fenster, der K ö rpergeruch des DEA-Agents verbreitete sich allm ä hlich im Zimmer.
    » Ich wei ß , wo es das beste chinesische Essen diesseits und jenseits der Grenze gibt. Wir k ö nnten kurz r ü ber, um …«
    »

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