Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
Vom Netzwerk:
im gleichen Rhythmus. Mit der Lampe suchte er nach dem nicht gefressenen St ü ck Fleisch und warf es zur ü ck ü ber den Zaun. Dann griff er sie am Halsband, zog sie hinter sich in den K ä fig und schlo ß die T ü r ab. Die Hunde stellten keine Gefahr mehr dar.
    Bosch lief schnell am Geb ä ude vorbei und vergewisserte sich, da ß der Parkplatz immer noch leer war. Dann kehrte er an der Seite zum Fenster von Elys B ü ro zur ü ck.
    Er untersuchte es genau und ü berpr ü fte noch einmal, ob es keine Alarmvorrichtung gab. Mit der Taschenlampe leuchtete er die vier Seiten des Jalousiefensters ab, konnte jedoch keine Dr ä hte oder Metallstreifen entdecken. Er ö ffnete die Klinge an seinem Messer, lockerte damit die Metallhalterung der untersten Glaslamelle und zog das Glas vorsichtig heraus. Mit der Lampe leuchtete er durch die Ö ffnung in den leeren Raum. Er sah Elys Schreibtisch und andere M ö bel. Die Monitore waren schwarz. Nachdem er f ü nf weitere Glaslamellen herausgenommen und sie ordentlich an die Wand gelehnt hatte, hatte er genug Raum, um durchzukriechen.
    Der Schreibtisch war aufger ä umt und alle Papiere weggelegt. Der Lichtstrahl der Taschenlampe fiel auf den gl ä sernen Briefbeschwerer und warf einen Regenbogen an die Wand. Bosch versuchte die Schubladen zu ö ffnen, fand sie jedoch verschlossen und mu ß te sie mit einem Dietrich aufschlie ß en. Er entdeckte nichts Interessantes; in einer Schublade lag eine Kladde, aber die Eintragungen bezogen sich anscheinend nur auf Laborbedarf.
    Mit der Taschenlampe leuchtete er in den Papierkorb, der unter dem Schreibtisch stand, und sah zerkn ü lltes Papier. Er leerte den Papierkorb auf den Boden, faltete jedes St ü ck auf, und wenn es bedeutungslos war, kn ü llte er es wieder zusammen und warf es zur ü ck.
    Aber nicht alles war uninteressanter M ü ll. Auf einem Zettel waren mehrere Notizen, unter anderem folgende:

    Colorado 504

    Er ü berlegte, was er damit tun sollte. Der Zettel war ein Beweisstück für den Anschlag auf ihn. Aber er hatte ihn bei einer illegalen Durchsuchung gefunden. Er h ä tte nur dann einen Wert, wenn er sp ä ter bei einer legalen Durchsuchung sichergestellt w ü rde. Die Frage war, wann w ü rde das sein? Wenn er den Zettel im Papierkorb lassen w ü rde, war es wahrscheinlich, da ß er geleert und das Beweisst ü ck verlorengehen w ü rde.
    Nachdem er das Papier wieder zerkn ü llt hatte, schnitt er sich ein langes St ü ck Klebestreifen ab, befestigte ein Ende am Papierball und das andere auf dem Boden des Papierkorbs. Wenn er jetzt geleert w ü rde, bliebe der Zettel hoffentlich drinnen. Und hoffentlich w ü rde die Person, die ihn leerte, es nicht bemerken.
    Danach verlie ß er das B ü ro und ging auf den Flur. An der T ü r zum Labor nahm er eine Schutzbrille und eine Atemmaske vom Haken und setzte sie sich auf. Die T ü r hatte ein normales Schlo ß mit drei Stiften, und er hatte es rasch geknackt.
    Die T ü r ö ffnete sich ins Schwarze. Er wartete einen Augenblick und ging hinein. Der Raum verstr ö mte ein ekelhaft s üß liches Aroma. Die Luft war schw ü l. Mit der Taschenlampe leuchtete er umher und sah vor sich, was wohl der Versandraum war. In seinem Ohr h ö rte er eine Fliege summen, und eine andere surrte um seine Maske herum. Er wedelte sie mit der Hand weg und ging weiter durch den Raum.
    Am anderen Ende betrat er durch eine Doppelt ü r den n ä chsten Raum, in dem die Luftfeuchtigkeit erdr ü ckend war. Rote Gl ü hbirnen, die ü ber Fiberglasbeh ä ltern angebracht waren, leuchteten schwach. Warme Luft umfing ihn, und ein Schwarm Fruchtfliegen umkreiste sein Gesicht und seine Maske. Wieder verscheuchte er sie mit der Hand. Er trat zu einem der Beh ä lter und hielt seine Taschenlampe hinein. Ein braunrosa Sirup von Insektenlarven bewegte sich tr ä ge im Licht.
    Mit der Taschenlampe in der Hand durchsuchte er weiter den Raum. Auf einem Regal lagen verschiedene Werkzeuge, und daneben stand ein kleiner Betonmischer, mit dem wahrscheinlich die Nahrungspaste f ü r die Larven hergestellt wurde. An der R ü ckseite des Raums hingen mehrere Schaufeln, Harken und Besen an Haken, und spanisch beschriftete S ä cke mit Weizenmehl, Zucker und Hefe lagen auf Paletten. Hier befand sich sozusagen die K ü che.
    Er lie ß den Lichtstrahl noch einmal ü ber die Arbeitsger ä te gleiten und bemerkte, da ß eine der Schaufeln einen neuen Stiel hatte. Das Holz war sauber und hell, w ä hrend die anderen mit der Zeit

Weitere Kostenlose Bücher