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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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Fahrzeugs zu h ö ren, eventuell waren es mehrere. Er war mit Sicherheit gesehen worden. Als er die Stra ß e zur Mexitec-Fabrik langrannte, h ö rte er jemanden rufen: » Pedro y Pablo! Pedro y Pablo! « Die Hunde. Die Hunde hie ß en Peter und Paul.
    Er setzte sich auf den Vordersitz seines Wagens und rutschte tief nach unten. Vor dem EnviroBreed-Geb ä ude waren zwei Wagen geparkt. Drei M ä nner waren zu sehen. Sie waren bewaffnet und standen unter der Lampe am Eingang. Ein vierter Mann kam um die Ecke und sprach Spanisch mit ihnen. Er hatte die Hunde gefunden. Irgendwie kam er ihm bekannt vor, aber es war zu dunkel, und er war zu weit entfernt, um t ä towierte Tr ä nen sehen zu k ö nnen. Sie ö ffneten die T ü r und gingen wie Polizisten mit erhobener Waffe hinein. Das war das Signal f ü r Bosch. Er lie ß den Motor an und fuhr auf die Stra ß e. Beim Wegfahren merkte er, wie er von der ü berstandenen Gefahr, dem High der Bedrohung, zitterte. Schwei ß lief ihm den Nacken hinunter und trocknete in der k ü hlen Luft der Nacht.
    Er steckte sich eine Zigarette an und warf das Streichholz aus dem Fenster. Dann lachte er nerv ö s in den Fahrtwind.

25
    Sonntag morgens rief Bosch von einem Münztelefon im Restaurant Casa de Mandarin die Nummer an, die Ramos ihm gegeben hatte. Er nannte seinen Namen und die Telefonnummer. Dann h ä ngte er sofort ein und steckte sich eine Zigarette an. Zwei Minuten sp ä ter klingelte das Telefon, Ramos war am Apparat.
    » Qu é pasa, amigo? «
    » Nichts. Ich will mir eure Fotoalben ansehen, erinnerst du dich? «
    » Richtig. Pa ß auf, ich hol’ dich unterwegs ab. In einer halben Stunde bin ich da.«
    » Ich bin ausgezogen.«
    » Du f ä hrst zur ü ck? «
    » Nein, nur ausgezogen. Ich tu das meistens, wenn jemand auf mich schie ß t.«
    » Was? «
    » Jemand mit einem Gewehr, Ramos. Ich werde es dir erz ä hlen. Im Moment habe ich keine feste Bleibe. Wenn du mich abholen willst: Ich bin downtown im Mandarin.«
    » Halbe Stunde. Die Geschichte will ich h ö ren.«
    Sie h ä ngten auf, und Bosch ging zur ü ck zu seinem Tisch. Aguila war immer noch beim Fr ü hst ü ck. Sie hatten beide R ü hrei mit Tomatensalsa und gehacktem Cilantro bestellt und als Beilage gebratene Kn ö del. Das Essen war sehr gut, und Bosch hatte eilig gegessen – wie immer nach einer schlaflosen Nacht.
    Nachdem er am vorigen Abend ü berdreht und lachend von EnviroBreed weggefahren war, hatten sie sich in Aguilas kleinem Haus in der N ä he des Flughafens getroffen, und der mexikanische Detective hatte berichtet, was er im Hotel herausgefunden hatte. Die einzige Beschreibung, die der Rezeptionschef von dem Mann liefern konnte, der in Zimmer 504 abgestiegen war, bestand darin, da ß er drei Tr ä nen unter dem linken Auge t ä towiert hatte.
    Aguila hatte nicht gefragt, wo Bosch in der Zwischenzeit gewesen war. Anscheinend wu ß te er, da ß er keine Antwort erhalten w ü rde. Statt dessen bot er ihm die Couch in seinem sp ä rlich m ö blierten Haus zum Schlafen an. Harry hatte das Angebot angenommen, aber keinen Schlaf gefunden. Die Nacht hatte er damit verbracht, das Fenster anzuschauen, bis bl ä ulich graues Licht durch die wei ß en Vorh ä nge drang.
    Lucius Porter hatte die meiste Zeit seine Gedanken beansprucht. Er stellte sich vor, wie der K ö rper des Detectives auf dem kalten Stahltisch lag – nackt und w ä chsern. Wie Teresa Coraz ó n ihn mit der Schere aufschnitt. In der Hornhaut der Augen w ü rde sie stecknadelkopfgro ß e Blutungen feststellen, die den Tod durch Erw ü rgen best ä tigten. Er dachte daran, wie er des ö fteren mit Porter im Autopsiesaal gestanden und beobachtet hatte, wie andere Leichen aufgeschnitten wurden und die K ö rperfl ü ssigkeiten in den Rinnen abflossen. Jetzt war Lucius an der Reihe. Er hatte ein St ü ck Holz im Nacken, das seinen Kopf f ü r die Knochens ä ge geradestellte. Kurz vor Morgengrauen, als sich seine Gedanken vor Ersch ö pfung verwirrten, sah er sich pl ö tzlich selbst auf dem Stahltisch liegen. Teresa stand neben ihm und legte sich ihre Instrumente zum Aufschneiden zurecht.
    Er hatte sich im Bett aufgesetzt und nach seinen Zigaretten gegriffen. Dann schwor er sich, da ß er selbst nie auf diesem Tisch enden w ü rde.
    » Drogenfahndung? « fragte Aguila, nachdem er seinen Teller beiseite geschoben hatte.
    » Hm? «
    Aguila deutete mit dem Kinn auf den Pieper an seinem G ü rtel, er hatte ihn gerade bemerkt.
    » Ja, sie wollen, da ß

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