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Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis

Titel: Harry Bosch 02 - Schwarzes Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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erklangen Schritte.
    Rickard sagte: » Wenn die Typen im Parker Center nichts vorzuweisen haben und die Sache fallen lassen, werde ich denen was zeigen.«
    Bosch wollte etwas erwidern, aber der Deputy stand mit Tyge an der T ü r. Er sah aus, als w ä re er in zehn Stunden um zehn Jahre gealtert. Sein Blick hatte eine Ferne, die Bosch von Kameraden in Vietnam kannte. Unter seinem linken Auge hatte er einen Blutergu ß .
    Die T ü r glitt elektronisch gesteuert zur Seite, und der Junge oder Mann ging auf Anweisung des Deputys zur Bank. Er setzte sich z ö gernd hin und schien absichtlich seine Augen von Rickard abzuwenden.
    » Wie geht’s, wie steht’s, Kerwin? « fragte Rickard.
    Der Junge sah jetzt Rickard an. Bei seinem Blick verkrampfte sich Harrys Magen. Er erinnerte sich an seine erste Nacht im McLaren-Jugendgef ä ngnis. Die schiere Angst und wahnsinnige Einsamkeit. Dabei war er unter anderen Jugendlichen gewesen, von denen die meisten nicht gewaltt ä tig waren. Dieser Junge hatte die letzten zw ö lf Stunden unter wilden Tieren verbracht. Bosch sch ä mte sich, aber er sagte nichts. Es war Rickards Show.
    » Also h ö r zu, Junge. Wahrscheinlich am ü sierst du dich hier drinnen nicht sehr. Deshalb sind wir vorbeigekommen … Um zu sehen, ob du deine Meinung ge ä ndert hast.«
    Rickard sprach leise, damit das Monster am anderen Ende nichts mitbekam.
    Als der Junge nichts sagte, sich noch nicht mal anmerken lie ß , ob er etwas geh ö rt hatte, nahm Rickard einen zweiten Anlauf. » Kerwin, willst du hier raus? Hier ist dein Wohlt ä ter, Mr. Harry Bosch. Wir lassen die ganze Sache fallen, obwohl es eine rechtm äß ige Festnahme war, wenn du mit uns ü ber diesen Typen Dance sprichst. Hier, schau! «
    Rickard zog ein St ü ck wei ß es Papier aus der Brusttasche und faltete es auf. Es war ein Formular der Staatsanwaltschaft zur Aufnahme eines Strafverfahrens.
    » Ich habe achtundvierzig Stunden Zeit, das beim Staatsanwalt einzureichen. Wegen des Wochenendes habe ich bis Montag Zeit. Das hier ist der Papierkram. Vorher wollte ich mich aber noch mal vergewissern, ob du uns nicht doch helfen willst. Wenn nicht, machen wir das aktenkundig, und hier wird dann dein Zuhause sein – wahrscheinlich ein Jahr bei guter F ü hrung.«
    Rickard wartete. Nichts passierte. » Ein Jahr. Was glaubst du, was aus dir in einem Jahr geworden ist, Kerwin? « Der Junge senkte den Kopf, und Tr ä nen liefen ihm ü ber die Wangen.
    » Fahr zu H ö lle «, brachte er mit erstickter Stimme heraus. Bosch war schon dort. Er w ü rde sich lange an diesen Moment erinnern. Er merkte, da ß er die Z ä hne zusammenbi ß , und versuchte, seinen Unterkiefer zu lockern. Es ging nicht. Rickard beugte sich vor, um dem Jungen etwas zu sagen, aber Bosch hielt ihn an der Schulter zur ü ck.
    » Verdammt «, sagte Bosch, » la ß ihn laufen.«
    » Was? «
    » Wir lassen die Sache fallen.«
    » Was redest du f ü r’n Schei ß ? «
    Der Junge schaute Bosch mit einem skeptischen Gesichtsausdruck an. Aber Bosch meinte es ernst. Die ganze Angelegenheit machte ihn krank.
    » Warte mal «, protestierte Rickard. » Wir haben das Arschloch mit zwei Unzen PCP erwischt. Wenn er uns nicht helfen will, tut mir das wahnsinnig leid. Dann geht er zur ü ck in den Zoo.«
    » Er geht nicht zur ü ck.« Bosch lehnte sich zu Rickard hin ü ber, damit der Deputy hinter dem Jungen nichts h ö ren konnte. » Du l äß t ihn laufen. Wenn nicht, mach’ ich dich fertig.«
    » Wie bitte? «
    » Ich gehe damit in die vierte Etage. Bei dem Vergehen h ä tte der Junge nie in diesen Trakt kommen d ü rfen. Das hast du zu verantworten. Ich reiche eine Beschwerde ein. Dein Verbindungsmann hier wird auch eins auf die Finger kriegen. Willst du das? Nur weil du den Jungen nicht zum Reden bringen kannst? «
    » Glaubst du, das DIE interessiert sich f ü r die Rotznase hier? «
    » Sicher nicht. Aber dir werden sie mit Vergn ü gen den Arsch aufrei ß en. Danach siehst du ä lter aus als der Junge.«
    Harry lehnte sich wieder zur ü ck. Eine Weile sprach niemand, er sah, wie Rickard ü berlegte, ob das Ganze ein Bluff war.
    » Ausgerechnet du willst zum DIE. Das glaub’ ich nicht.«
    » Du kannst es ja ausprobieren.«
    Rickard schaute auf das Papier in seiner Hand und zerkn ü llte es langsam. » Okay, dann schreib mich mal auf die Liste.«
    » Welche Liste? «
    » Von den Leuten, denen du nicht den R ü cken zudrehen solltest.«
    Bosch stand auf, Rickard ebenfalls.
    » Wir lassen

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