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Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Titel: Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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zeigte sein Gesicht und sah aus wie die Fotos, die jedes Jahr für die Dienstausweise gemacht wurden.
    »Wenn sich etwas ereignet, wird es sowieso nicht am Tag sein«, sagte Sheehan. »Also haben sie vielleicht heute nacht Glück.«
    »Okay«, sagte Rollenberger. »Schreiben Sie irgend etwas fürs Logbuch und machen Sie dann Feierabend. Ich brauche den Bericht, um fünf habe ich eine Besprechung mit Chief Irving. Aber vergessen Sie nicht, Sie haben beide heute nacht Bereitschaft. Alle Leute müssen zur Verfügung stehen. Wenn Mora sich verdächtig benimmt, will ich, daß Sie Mayfield und Yde verstärken.«
    »Okay«, sagte Opelt.
    Während Opelt an der einsamen Schreibmaschine saß, die Rollenberger requiriert hatte, schenkte Sheehan für sich und seinen Partner Kaffee aus der Maschine ein, die am Nachmittag auf der Anrichte hinter dem Tisch aufgetaucht war. Hans Guck-in-die-Luft war nicht der beste Cop, aber er wußte, wie man eine Kommandozentrale einrichtete, dachte Bosch.
    Er goß sich selbst einen Becher ein und setzte sich zu Sheehan und Edgar an den Tisch.
    »Ich hab’ das meiste verpaßt«, sagte er zu Sheehan. »Hört sich an, als sei nicht viel passiert.«
    »Richtig. Nachdem du vorbeigeschaut hast, fuhr er nachmittags wieder ins Valley und suchte eine Reihe Büros und Lagerhäuser in Conoga Park und Northridge auf. Wir haben die Adressen, falls sie dich interessieren. Es waren alle Vertriebsfirmen für Pornos. Er hielt sich nirgendwo länger als eine halbe Stunde auf, aber wir wissen nicht, was er dort gemacht hat. Dann kam er zurück, erledigte etwas Bürokram und fuhr nach Hause.«
    Bosch nahm an, daß Mora bei anderen Produzenten nachgefragt hatte, um zu sehen, ob es noch mehr Opfer gab. Vielleicht fragte er nach dem mysteriösen Mann, den Gallery vor vier Jahren beschrieben hatte. Er fragte Sheehan, wo Mora wohnte, und schrieb die Adresse auf der Sierra Bonita Avenue in sein Notizbuch. Da Rollenberger im Raum war, sagte er Sheehan nicht, daß die Observierung am Taco-Stand beinahe aufgeflogen wäre. Er würde es später erwähnen.
    »Gibt’s was Neues?« fragte er Edgar.
    »Nichts die Überlebende betreffend«, antwortete Edgar. »Ich fahre in fünf Minuten zum Sepulveda Boulevard. Die Mädchen sind im Berufsverkehr ziemlich betriebsam; vielleicht seh’ ich sie und nehme sie mit.«
    Nachdem Bosch über alles informiert worden war, erzählte er ihnen von den Ermittlungen, die Mora gemacht hatte, und was Locke davon hielt. Am Ende pfiff Rollenberger, als wäre die Nachricht eine schöne Frau.
    »Mann, der Chief sollte das sofort hören. Es könnte sein, daß er die Observierungsteams verdoppeln will.«
    »Mora ist Polizist«, sagte Bosch. »Je mehr Gestalten ihn beschatten, desto größer ist die Gefahr, daß er sie bemerkt. Wenn er einmal weiß, daß wir ihn beobachten, können wir die ganze Sache vergessen.«
    Rollenberger dachte nach und nickte, sagte jedoch: »Trotzdem, wir müssen ihn über die Entwicklungen unterrichten. Hören Sie zu, Sie bleiben alle hier, und ich werde sehen, ob ich heute etwas früher mit ihm sprechen kann. Dann werden wir wissen, wie’s weitergeht.«
    Er stand auf, mit ein paar Papieren in der Hand, und klopfte an Irvings Bürotür. Dann öffnete er sie und verschwand dahinter.
    »Arschloch«, sagte Sheehan, nachdem die Tür zu war. »Er tritt wohl wieder zur Mund-zu-Arsch-Beatmung an.«
    Alle lachten.
    »Eh, ihr zwei«, sagte Bosch zu Sheehan und Opelt. »Mora erwähnte euer kleines Treffen am Taco-Stand.«
    »Scheiße!« sagte Opelt.
    »Ich glaube, er hat euch die Ausrede mit den koscheren Burritos abgenommen«, sagte Bosch und begann zu lachen, »bis er selbst einen probiert hat. Er konnte echt nicht begreifen, warum ihr extra für diese Scheißdinger vom Parker Center hergekommen wart. Die Hälfte hat er weggeschmissen. Wenn er euch wieder dort draußen sieht, reimt er’s sich zusammen. Also paßt auf.«
    »Werden wir«, sagte Sheehan. »Das war Opelts Idee mit dem koscheren Burrito. Er …«
    »Was? Was hätte ich denn sagen sollen? Unser Observierungsziel klopft an den Wagen und sagt: ›Was ist los, Jungs?‹ Ich mußte mir etwas …«
    Die Tür öffnete sich, und Rollenberger kam herein. Er ging an seinen Platz, setzte sich aber nicht. Statt dessen stützte er sich mit beiden Armen auf den Tisch und schaute mit ernster Miene nach vorne, als hätte er gerade Weisungen von Gott empfangen.
    »Ich habe den Chief auf den neuesten Stand gebracht. Er ist mit den

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