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Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton

Titel: Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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schnippte die Asche weg und setzte sich wieder.
    »Nun, wir können nicht sicher sein in Anbetracht der Quelle. Es könnte noch mehr geben.«
    »Ich bezweifle es.«
    Locke kniff sich in den Nasenrücken und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Er schloß die Augen und bewegte sich einige Sekunden nicht.
    »Harry, ich schlafe nicht. Ich konzentriere mich nur.«
    Bosch beobachtete ihn eine Weile. Dann sah er auf dem Regal, direkt über Lackes Kopf, die Bücher, die der Psychologe geschrieben hatte. Es waren mehrere, auf den Buchrücken stand sein Name. Von manchen gab es ein paar Exemplare. Er sah fünf Kopien von »Schwarze Herzen«, das Buch, das Locke im Prozeß erwähnt hatte, und dreimal »Das private Sexleben einer öffentlichen Pornoprinzessin«.
    » Sie haben über die Pornoindustrie geschrieben?«
    Er öffnete die Augen.
    »Warum, ja. Das war das Buch, das ich vor ›Schwarze Herzen‹ geschrieben habe. Haben Sie es gelesen?«
    »Oh, nein.«
    Er schloß wieder die Augen.
    »Natürlich nicht. Trotz des geilen Titels ist es tatsächlich ein Fachbuch für Studenten. Nach letzter Information von meinem Verleger wird es in Buchläden an hundertsechsundvierzig Universitäten verkauft, einschließlich der John Hopkins University. Es ist vor zwei Jahren erschienen, vierte Auflage, aber ich habe immer noch kein Geld dafür bekommen. Möchten Sie es lesen?«
    »Ja, sicher.«
    »Gehen Sie hinterher beim Campus-Center vorbei. Sie verkaufen es dort. Ich sollte Sie warnen, saftiger Preis. Dreißig Dollar. Aber Sie können es sicher absetzen. Ich sollte Sie auch warnen, daß es ziemlich explizit ist.«
    Bosch ärgerte sich, daß ihm Locke keins der Extra-Exemplare aus dem Regal gab. Vielleicht war es seine kindische Art, sich dafür zu rächen, daß er nicht beim Observieren dabei sein durfte. Harry überlegte sich, was Melissa, die angehende Kinderpsychologin, davon halten würde.
    »Es gibt noch etwas bei diesem Verdächtigen, und ich weiß nicht, was es bedeutet.«
    Locke öffnete die Augen, bewegte sich jedoch nicht.
    »Er wurde ein Jahr vor dem Beginn der Puppenmacher-Morde geschieden. Seine Frau reichte die Scheidung ein. Einer der angeführten Gründe war Fehlen von ehelichem Beisammensein. Paßt das zum Ganzen?«
    »Sie haben aufgehört, es zu treiben, hm?«
    »Das nehme ich an. Es stand so in den Scheidungspapieren.«
    »Es könnte passen. Aber um ehrlich zu sein, wir Psychiater können jedes Verhalten in eine Prognose einfügen. Das liegt am Gegenstand. Wir könnten es jedoch mit einem Fall zu tun haben, wo der Verdächtige bei seiner Frau impotent wurde. Er bildete seine erotische Form aus, und sie paßte nicht hinein. Er ließ sie also zurück.«
    »Dieser Umstand veranlaßt Sie nicht, unseren Verdacht neu zu überdenken?«
    »Im Gegenteil. Ich sehe es als einen weiteren Beweis dafür, daß er tiefgehende psychologische Veränderungen durchmachte. Seine sexuelle Persona entwickelt sich.«
    Bosch ließ es sich durch den Kopf gehen und versuchte sich Mora dabei vorzustellen. Der Cop verbrachte jeden Tag im schmutzigen Pornomilieu. Nach einer Weile kriegte er einfach keinen mehr bei seiner Frau hoch.
    » Gibt es noch etwas, was uns helfen könnte? Wir haben gegen ihn nichts in der Hand. Keinen begründeten Verdacht. Wir können ihn nicht verhaften, nur beobachten, und das wird gefährlich. Wenn wir ihn verlieren …«
    »Könnte er töten.«
    »Richtig.«
    »Und dann haben Sie immer noch keinen begründeten Verdacht, keine Beweise.«
    »Was ist mit Trophäen? Wonach sollte ich Ausschau halten?«
    »Wo?«
    »Bei ihm zu Hause.«
    »Ach so. Sie führen Ihre berufliche Zusammenarbeit mit ihm fort und besuchen ihn. Unter einem Vorwand möglicherweise. Aber Sie werden keine Gelegenheit haben, sich frei zu bewegen.«
    »Vielleicht doch, wenn ihn jemand beschäftigt. Ich bringe jemanden mit.«
    Locke lehnte sich vor. Er wirkte wieder ganz aufgeregt.
    »Wie wäre es, wenn Sie ihn beschäftigten und ich mich umschaute. Ich bin der Experte auf diesem Gebiet, Harry. Sie könnten ihn sicher besser ablenken. Sie fachsimpeln mit ihm, und ich frage nach der Toilette. Ich wüßte besser …«
    »Vergessen Sie es, Dr. Locke. Das ist völlig ausgeschlossen. Okay? Es ist zu gefährlich. Also, helfen Sie mir oder nicht?«
    »Okay, okay. Es tut mir leid. Der Gedanke, in dem Haus – und in der Psyche – dieses Mannes zu sein, ist für mich so aufregend, weil ich glaube, daß dieser Mann, der einen Zyklus von sieben Monaten hat, mit

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