Harry Bosch 03 - Die Frau im Beton
Resultaten der letzten vierundzwanzig Stunden sehr zufrieden. Er ist besorgt, daß Mora uns entwischen könnte – besonders in Anbetracht dessen, was der Psychiater über das Zyklusende sagte –, aber er will nichts an der Überwachung ändern. Wenn wir die Kräfte verstärken, verdoppeln wir die Chance, daß Mora etwas merkt. Ich glaube, er hat recht. Es ist eine sehr gute Idee, beim Status quo zu bleiben. Wir …«
Edgar versuchte sein Lachen zu unterdrücken, aber war nicht ganz erfolgreich. Es klang, als müßte er niesen.
»Ist irgend etwas witzig, Detective Edgar?«
»Nein, ich glaube, ich habe mich erkältet. Bitte, reden Sie weiter.«
»Nun, das wär’s. Setzen Sie Ihre Arbeit wie geplant fort. Ich werde die anderen Überwachungsteams über die neuen Erkenntnisse unterrichten, die Bosch uns mitgeteilt hat. Rector und Heikes übernehmen die Mitternachtsschicht, morgen um acht Uhr sind die Präsidenten an der Reihe.«
Die Präsidenten waren ein Team von RM namens Johnson und Nixon. Sie hörten den Spitznamen nicht gerne, besonders Nixon.
»Sheehan und Opelt, Sie machen morgen um sechzehn Uhr weiter mit der Samstagabendschicht. Seien Sie also ausgeruht. Bosch, Edgar, Sie sind freigestellt für Sonderaufgaben. Sehen Sie, was Sie herausfinden können. Nehmen Sie Ihre Piepser und Rover mit. Alle Leute müssen kurzfristig einsatzbereit sein.«
»Überstunden genehmigt?« fragte Edgar.
»Fürs ganze Wochenende. Aber wenn Sie Stunden schreiben, möchte ich Arbeit sehen. Also bitte Einsatz und keinen bezahlten Urlaub. Okay, das wär’s.«
Rollenberger setzte sich hin und rückte den Stuhl nah an den Tisch. Bosch schätzte, er wollte seine Erektion verbergen, die er anscheinend als Sklavenantreiber bekam. Alle bis auf Hans Guck-in-die-Luft verließen den Raum und gingen zum Aufzug.
»Wer geht heute abend einen trinken?« fragte Sheehan.
»Frag besser, wer geht nicht«, antwortete Opelt.
Bosch kam um sieben Uhr zu Hause an, nachdem er nur ein Bier im Code Seven getrunken hatte. Es hatte ihm nach dem Exzeß der vorigen Nacht nicht geschmeckt. Er rief Sylvia an und sagte ihr, daß das Urteil noch nicht entschieden sei. Nachdem er sich geduscht und umgezogen hätte, würde er um acht Uhr bei ihr sein.
Seine Haare waren noch feucht, als sie ihm die Tür öffnete. Sie umarmte ihn, sowie er hereinkam, und sie hielten sich umschlungen und küßten sich lange an der Haustür. Erst als sie einen Schritt zurücktrat, sah er, daß sie ein schwarzes Kleid trug, das tief zwischen ihren Brüsten ausgeschnitten war und zehn Zentimeter über ihren Knien endete.
»Wie war es heute, die Plädoyers und so?«
»Okay. Wofür hast du dich so schick angezogen?«
»Weil ich mit dir zum Dinner ausgehen werde. Ich habe einen Tisch reserviert.«
Sie schmiegte sich an ihn und küßte ihn auf den Mund.
»Harry, die letzte Nacht war die beste, die wir zusammen verbracht haben. Die beste, die ich je mit jemandem hatte. Und nicht wegen dem Sex. Da hatten wir schon bessere Nächte.«
»Man kann sich immer noch verbessern. Wie wär’s mit einer Übungsstunde vor dem Abendessen?«
Sie lächelte und sagte, dafür bliebe keine Zeit.
Sie fuhren durchs Valley und in den Malibu Canyon zum Saddle Peak Lodge. Es war eine alte Jagdhütte, und das Menü wäre für jeden Vegetarier ein Alptraum gewesen. Es gab nur Fleisch, von Wild bis Buffalo. Sie aßen beide Steaks, und Sylvia bestellte eine Flasche Merlot. Bosch trank seinen Wein langsam. Das Essen und der Abend waren wunderbar. Sie sprachen kaum über den Prozeß oder andere Sachen. Sie sahen sich oft an.
Als sie zu ihrem Haus zurückkamen, stellte Sylvia die Klimaanlage auf kalt und bereitete ein Feuer im Kamin vor.
Er beobachtete sie nur; es gelang ihm nie so recht, Feuer anzufachen, das lange brannte. Obwohl die Klimaanlage auf fünfzehn Grad heruntergestellt war, wurde es sehr warm. Sie liebten sich auf einer Decke, die sie vor dem offenen Kamin ausgebreitet hatte. Sie waren total entspannt und bewegten sich langsam miteinander.
Hinterher beobachtete er, wie sich das Feuer auf dem leichten Schweißfilm auf ihrer Brust reflektierte. Er küßte sie dort und legte seinen Kopf auf die Stelle, um ihr Herz zu hören. Es schlug kräftig und abwechselnd mit seinem. Er schloß die Augen und begann darüber nachzudenken, was er tun müsse, um diese Frau nicht zu verlieren.
Vom Feuer waren nur ein paar glühende Stellen übriggeblieben, als er in der Dunkelheit aufwachte. Ihm war sehr
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