Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)
fast jeden Knochen in der Hand gebrochen hatte. Er hat nicht mal geblinzelt.“
„Ich bin nicht auf Drogen“, sagte ich.
„Nein? Die Mechanik deines Körpers ist beschädigt. Nur, weil du etwas nicht spürst, heißt das noch nicht, dass es nicht da ist“, sagte Butters streng. „Ich habe eine Theorie.“
„Welche?“, fragte ich, während er die Schnitte bearbeitete.
„Nun, nehmen wir mal an, du bist eine Feenkönigin mit dem Bedarf nach einem sterblichen Vollstrecker. Du willst, dass der Kerl effektiv ist, aber du willst ihn nicht so mächtig machen , dass er außer Kontrolle geraten kann. Es scheint nur vernünftig zu sein, seine Schmerzschwelle zu manipulieren. Er ist keineswegs unverwüstlich, aber er fühlt sich so. Er wird schmerzliche Dinge ignorieren, wie ... Messerstiche oder ...“
„Schusswunden?“, schlug Thomas vor.
„Oder Schusswunden, genau“, sagte Butters. „Die meiste Zeit über ist das wahrscheinlich ein großer Vorteil. Er kann sich wie ein Duracell-Hase einen Weg durch deine Feinde bahnen – und dann, wenn das erledigt ist, ist er es auch. Er fühlt sich toll, aber in Wirklichkeit ist er am Ende, und sein Körper wird Wochen oder Monate brauchen, bis er sich selbst regeneriert hat. Wenn du die von ihm getane Arbeit nicht magst, nun, da ist er, vollkommen kraftlos und verletzlich. Wenn du sie magst, dann lässt du ihn ruhen und nutzt ihn an einem anderen Tag wieder.“
„Wow, das ist zynisch“, sagte ich, „und berechnend.“
„Ich liege in etwa richtig, oder?“, fragte Butters.
Ich ächzte . „Ja, das klingt ... sehr nach Mab.“ Vor allem, wenn es stimmte, was Maeve gesagt hatte und ich wirklich so gefährlich für Mab war.
Butters nickte sachlich. „Also, so stark oder schnell oder flott zu heilen es dich macht, denk daran: Du bist gegenüber Gewalt nicht unempfindlicher als zuvor. Du merkst nur nicht, wenn etwas passiert ...“ Er war einen Augenblick still und fragte dann: „Du hast das eben noch nicht mal gespürt, oder?“
„Was?“, hob ich fragend den Kopf.
Er legte den Handballen auf meine Stirn und drückte sie wieder nach unten. „Ich habe gerade einen sieben Zentimeter langen Schnitt über einer deiner Rippen genäht. Ohne Betäubungsmittel.“
„Huh“, sagte ich. „Nein. Ich meine, ich habe etwas gespürt, aber es war nicht unangenehm.“
„Stützt meine Theorie“, nickte er. „Den Schnitt über deinem Auge habe ich genäht, während du bewusstlos warst. Der ist eine Pracht! Bis auf den Knochen.“
„Eine Aufmerksamkeit Captain Hooks“, sagte ich. „Er hatte dieses Minischwert.“ Ich sah zu Thomas auf. „Wir haben Hook noch, oder?“
„Er liegt auf einem keramikbeschichteten Blech im Backofen“, sagte Thomas. „Ich dachte, er könne sich aus einem Haufen Stahl keinen Weg bahnen, und es würde ihm etwas zu denken geben, ehe wir mit dem Fragen anfangen.“
„Das ist eine abscheuliche Sache für einen Vertreter des kleinen Volkes, Mann“, sagte ich.
„Ich plane, vor ihm einen Kuchen zu backen.“
„Sehr schön.“
„Danke.“
„Wie lange war ich bewusstlos?“, fragte ich.
„Etwa eine Stunde“, sagte Thomas.
Butters schnaubte. „Ich wäre früher hier gewesen, aber jemand hat letzte Nacht in mein Haus eingebrochen, und ich beseitigte gerade das Chaos.“
Ich zuckte zusammen. „ Ä h, ja. Stimmt. Tut mir Leid, Mann.“
Er schüttelte den Kopf. „Ich bin ehrlich gesagt noch immer am Durchdrehen, dass du überhaupt hier bist. Ich meine, wir haben dich bestattet. Wir redeten mit deinem Geist. Toter geht im Grunde nicht.“
„Tut mir Leid, wenn ich eine Bremsschwelle auf deinem mentalen Bahngleis eingebaut habe.“
„Es ist in letzter Zeit mehr ein Achterbahngleis, aber ein guter Verstand ist anpassungsfähig“, sagte Butters, „Ich komme klar, mach dir keine Sorgen.“ Er arbeitete für einen weiteren Augenblick, ehe er in leise murmelnd hinzufügte: „Anders als andere Leue.“
„Äh?“, fragte ich ihn.
Butters warf einen Blick quer durch die Wohnung und ging zurück an die Arbeit.
Ich folgte der Richtung seines Blickes.
Karrin saß zusammengerollt in einem Sessel neben dem Kamin auf der anderen Seite der großen Wohnung, die Arme um die Knie geschlungen, den Kopf in die Rückenlehne geschmiegt. Die Augen waren geschlossen, und der Mund war etwas geöffnet. Sie war augenscheinlich eingeschlafen. Das leichte Schnarchen stützte diese Annahme.
„Oh“, sagte ich. „Äh. Ja. Sie schien es nicht gut zu
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