Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)
Rüstung hatten sich Jeansstoff meiner Jacke verhakt. Ich starrte die kleine gerüstete Person an und piekte ihn dann mit der Fingerspitze. Er gab ein halbbewusstloses Stöhnen von sich, aber die Haken hatten ihn effektiv stillgestellt.
„Hehe“, sagte ich. Dann gackerte ich. „Ha. Hah, hah, heh, hahaha.“
Thomas warf einen Blick über die Schulter und blinzelte mehrfach. „Was zur Hölle ist das?“
„Ein unbezahlbarer Geheimagent.“
Thomas hob die Brauen. „Wirst du diesen kleinen Kumpel verhören?“
„Wenn Molly eine Bratenspritze hat, kannst du ihn vielleicht wasserfoltern“, sagte Murphy in giftig.
„Entspannt euch“, sagte ich. „Fahrt weiter. Wir müssen ...“
Ich vergaß, was ich sagen wollte. Ich glaube, all das Gackern hatte mich wirklich erschöpft. Die Welt drehte sich zur Seite, und das Leder des Rücksitzes presste sich gegen meine unverletzte Wange. Es fühlte sich kühl und schön an, was ein starker Kontrast zu den Wellen reinen Schmerzes und dem durchgängigen Brennen war, die mit jedem Herzschlag durch meinen Körper pulsierten.
Die Welt wurde weniger allmählich dunkel als mehr zu einem dunklen, ruhelosen Rot.
27. Kapitel
I ch wachte auf, als jemand mir ein Brandeisen in den Nacken presste.
Gut, das geschah nicht, aber ich erwachte aus der Bewusstlosigkeit, und so kam es mir vor. Ich fluchte und schlug um mich.
„Haltet ihn, haltet ihn!“, sagte jemand entschlossen. Hände legten sich auf meine Arme, pressten sie zurück auf eine glatte, unnachgiebige Oberfläche unter mir.
„Harry“, sagte Thomas. „Ruhig, Harry, ganz ruhig. Du bist in Sicherheit.“
Licht schien mir in die Augen. Es war nicht angenehm. Ich schielte hinein, bis ich Thomas’ auf den Kopf gestelltes Gesicht über mir erkannte.
„Da bist du ja“, sagte Thomas. „Wir hatten schon angefangen, uns Sorgen zu machen.“ Er nahm die H ände von meinen Armen und verpasste meiner Wange etwas zwischen einem Klaps und einem Schlag. „Du wolltest nicht wach werden.“
Ich sah mich um. Ich lag auf dem Tisch in Mollys Wohnung, am gleichen Ort, an dem wir uns um Toots Verletzungen gekümmert hatten. Der beißende Geruch von Desinfektionsmittel hing in der Luft. Ich fühlte mich schrecklich, aber weniger schrecklich als im Wagen.
Ich drehte den Kopf und sah einen sehnigen, kleinen Kerl mit einem schwarzen Haarschopf, einer Hakennase und glitzernden, intelligenten Augen. Er hielt eine Metallschüssel in der einen und bewegte eine Spitzzange mit der anderen Hand und ließ etwas mit einem Klimpern in die Schüssel fallen. „Jetzt wacht er einfach auf?“, fragte Waldo Butters, Chicagos polkakundiger Gerichtsmediziner. „Erzählt mir, dass das nicht mindestens ein wenig furchterregend ist.“
„Wovon redest du?“, fragte ich.
Butters hielt die Metallschüssel hoch und neigte sie, so dass ich sehen konnte, was darin lag: mehrere kleine, helle, spitze, blutige Stücke Metalls. „Widerhaken der Angelhaken“, sagte er. „Einige davon waren unter deiner Haut abgebrochen.“
Ich grunzte. Jetzt ergab mein Zusammenbruch im Auto mehr Sinn. „Ja“, sagte ich. „Egal welche Art Eisen unter meine Haut gelangt, es scheint mit dem Paket des Winterritters in Widerspruch zu stehen. Entzieht mir sofort die Tatkraft.“ Ich versuchte, mich aufzusetzen.
Butters legte die H ä nde sehr ruhig auf meine Brust und schob mich wieder in eine liegende Position. Fest. Ich blinzelte ihn an.
„Ich bin selten forsch“, sagte er entschuldigend. „Ich mag es nicht, noch lebende Menschen zu verarzten. Aber wenn ich es tue, dann mache ich es verdammt noch mal richtig. So. Du bleibst liegen, bis ich sage, dass du aufstehen kannst. Klar?“
„Ich, äh ...“, sagte ich. „Ja, schätze schon.“
„Gerissen“, sagte Butters. „Du hast zwei riesige Blutergüsse, wo sich eigentlich deine Unterarme befinden. Du bist mit Verletzungen übersät , und manche müssen genäht werden. Einige sind schon entzündet. Ich muss sie alle säubern. Das geht am besten, wenn du stillhältst.“
„Das kann ich“, sagte ich. „Aber ich fühle mich in jeder Hinsicht schon besser, Mann. Schau.“ Ich hob die Hände und wackelte mit den Fingern. Sie fühlten sich etwas steif an. Ich sah auf sie hinab. Sie waren von einem fleckigen Lilafarbton und angeschwollen. Meine Handgelenke und Unterarme waren auch von Hämatomen übersät und angeschwollen.
„Harry, ich habe mal einen Junkie beobachtet, wie er die Faust in Beton stieß, bis er sich
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