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Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition)

Titel: Harry Dresden 14 - Eiskalt: Die dunklen Fälle des Harry Dresden Band 14 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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heiß!), als der Malk sich wieder auf mich stürzte. Ich schwang die leere Schrotflinte mit beiden Händen und rammte sie dem Malk gegen den Kopf, hart genug, um ihn aus der Luft zu schlagen. Er blieb bewusstlos liegen.
    Mab ließ ein erfreutes, silbriges Lachen hören und klatschte in die Hände wie ein kleines Mädchen, das gerade erfahren hat, dass es ein Pony bekommen wird. „Ja!“, sagte sie. „Zauberhaft. Gewalttätig, rabiat und ganz zauberhaft.“
    Ich behielt die Schrotflinte in der Hand, bis der betäubte Malk sich erholt hatte und griesgrämig davonschlich. Erst als er hinter der Ecke verschwunden war, drehte ich mich wieder zu Mab um.
    „Das wird langsam langweilig“, sagte ich. „Hast du nichts Besseres zu tun, als deine Grimmzahn-Spielchen mit mir zu spielen?“
    „Natürlich habe ich das. Aber warum sollte man spielen, wenn nicht, um sich auf künftige Herausforderungen vorzubereiten?“
    Ich verdrehte die Augen. „Zum Spaß?“, schlug ich vor.
    Das Entzücken verschwand von ihrem Gesicht und wich der üblichen, eiskalten Ruhe. Es war eine unheimliche Veränderung, und ich hoffte plötzlich, sie mit meiner Besserwisserei nicht gereizt zu haben.
    „Der Spaß beginnt, wenn das Spiel vorbei ist, mein Ritter.“
    Ich runzelte die Stirn. „Was soll das heißen?“
    „Das heißt, dass dich eine angemessene Aufmachung in deinen Gemächern erwartet und dass ich von dir erwarte, dass du dich für den Abend umziehst.“ Sie drehte sich um und ging in die Richtung, in die der Malk verschwunden war. Ihr Kleid raschelte hinter ihr über den Steinboden. „Heute Abend, mein Magier, wird es ... spaßig.“

2. Kapitel
    I n meinem Zimmer wartete neue Kleidung auf mich: ein Frack in Mattsilber und Perlgrau. In einem von zwei Papierumschlägen befand sich ein Paar edelsteinbesetzter Manschettenknöpfe, deren Steine zu blau und zu leuchtend waren, um Saphire zu sein.
    Der zweite enthielt das Amulett meiner Mutter.
    Es war ein schnörkelloses, silbernes Pentagramm, ein abgenutzter fünfzackiger Stern, von einem Kreis eingeschlossen, das an einer einfachen silbernen Kette hing. In der Mitte des Pentagramms befand sich ein kleiner, roter Stein, zurechtgeschnitten, damit er hineinpasste. Ich hatte ihn mal mit Heißkleber befestigt. Anscheinend hatte Mab das Amulett zu einem echten Juwelier geschickt, der den Stein mit etwas Haltbarerem befestigt hatte. Ich berührte ihn vorsichtig und spürte sofort die Energie darin, die psychischen Aufzeichnungen der Reisen meiner verstorbenen Mutter.
    Ich zog das Amulett über den Kopf und empfand ein tiefes, plötzliches Gefühl der Erleichterung. Ich hatte geglaubt, es verloren zu haben, als mein von Kugeln durchlöcherter Leib in den Wassern des Lake Michigan versunken war. Eine Weile lang stand ich einfach nur mit meiner Hand am Amulett da und spürte, wie das kühle Metall gegen meine Handfläche drückte.
    Dann zog ich den Frack an und musterte mich in einem Spiegel, der so groß war wie ein Billardtisch.
    „Just a gigolo“, sang ich schräg und versuchte, mich zu amüsieren. „Everywhere I go, people know the part I’m playing.“
    Der Kerl, der mir aus dem Spiegel entgegensah, wirkte ungehobelt und hart. Meine Wangenknochen standen schroff hervor. Ich hatte stark abgenommen, als ich in dieser Art Koma gewesen war, und meine Reha hatte mir nur schlanke Muskeln verpasst, sonst nichts. Man konnte Adern dicht unter meiner Haut erkennen. Mein brünettes Haar hing mir inzwischen bis unters Kinn, sauber, aber zottelig. Ich hatte es nicht geschnitten oder nach einem Friseur gefragt. Magie konnte einem furchtbare Dinge antun, wenn der Anwender in den Besitz einer Haarlocke gelangte, also hatte ich beschlossen, meine allesamt zu behalten. Vom Vollbart hatte ich mich allerdings verabschiedet. Bärte wuchsen so schnell und wurden so schnell wieder abrasiert, dass der Zeitraum einfach nicht lange genug war, dass jemand sie gegen einen verwenden konnte. Außerdem waren Bartstoppeln einfach zu klein, als dass sie einen guten Fokus abgegeben hätten.
    Mit dem langen Haar sah ich meinem Bruder etwas ähnlicher. Ach was. Ein längliches, schmales Gesicht, dunkle Augen, eine senkrechte Narbe unter dem linken. Meine Haut war absolut teigig und blass. Ich hatte die Sonne seit Monaten nicht mehr gesehen. Seit vielen Monaten.
    Während ich mein Spiegelbild musterte, wurde das Lied immer leiser. Ich hatte einfach nicht genug Mut dafür. Ich schloss die Augen.
    „Was zur Hölle tust du,

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